Vandalismus

Erneut zerstochene Reifen in Heddesheim: Anwohner fürchten dunkle Jahreszeit

Seit Ende 2022 treibt ein Reifenstecher in Heddesheim sein Unwesen. Jetzt hat er in der Nähe des Badesees wieder zugeschlagen. Häufen sich die Fälle im Herbst und Winter nun wieder?

Von 
Julian Eistetter
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Eine Kamera hat den mutmaßlichen Täter vor Monaten einmal gefilmt. © privat

Heddesheim. Die Reifenstecher-Serie in Heddesheim reißt nicht ab: Erneut ist in der Gemeinde am vergangenen Wochenende ein Fahrzeug beschädigt worden. Nach Angaben der Polizei ereignete sich der Vorfall am Samstag in der Nähe des Badesees – es ist bei Weitem nicht die erste Tat in diesem Bereich.

Fahrzeughalterin war am Badesee spazieren

Eine Frau hatte dort ihr Fahrzeug abgestellt und war spazieren gegangen. Nach ihrer Rückkehr gegen 20.45 Uhr stellte sie fest, dass zwei Reifen am Auto zerstochen waren. Der Polizeiposten Heddesheim hat die Ermittlungen übernommen. Die Beamten bitten weitere Geschädigte sowie Zeugen, sich unter der Telefonnummer 06203/41 443 zu melden, um Hinweise auf die „bislang unbekannte Täterschaft“ zu erlangen.

Anwohner prangern Probleme seit Monaten an

Bei Anwohnern sorgt der neuerliche Fall für Ärger und Frust. „Wir haben davor gewarnt, dass es jetzt wieder richtig losgehen wird, wenn die Tage kürzer werden und es früher dunkel wird“, sagt ein Bürger, der seit Monaten auf die Probleme hinweist und kürzlich einen Diskussionsabend zu dem Thema veranstaltet hat. Aus Sicherheitsgründen will er aber anonym bleiben.

Er ist sicher, dass die Behörden den Täter eigentlich kennen. Denn nach einer Gefährderansprache hatte es für einige Monate keine Fälle von beschädigten Fahrzeugen mehr gegeben. Für die Polizei reicht dieser Zusammenhang jedoch nicht für einen konkreten Tatverdacht aus, wie eine Sprecherin dieser Redaktion sagte.

Zerstörte Reifen als Beweismittel aufheben

Für die Anwohner ist das nicht nachvollziehbar. „Es geht hier um die Sicherheit, um Leib und Leben“, sagt der Bürger. Bei der Veranstaltung Anfang September habe Bürgermeister Achim Weitz zwar Verständnis gezeigt und zu beruhigen versucht, das reiche aber nicht aus. „Es muss doch möglich sein, den Täter dingfest zu machen“, appelliert der Anwohner.

Die Polizei habe den Betroffenen geraten, zerstochene Reifen als Beweismittel aufzuheben. Denn wenn dem Täter nicht eine ganze Serie nachgewiesen werden könne, handele es sich nur um Bagatelldelikte. Die Serie nahm Ende 2022 ihren Anfang. Damals wurden innerhalb kürzester Zeit 52 Fälle angezeigt.

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Till Börner
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Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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