Heddesheim. Die ehemalige Metzgerei in der Beindstraße ist verschwunden, der Blick auf den verklinkerten Neubau der Hans-Thoma-Grundschule in Heddesheim und das künftige Kleinspielfeld ist frei. Noch im alten Jahr war der Abriss erfolgt, jetzt können die Arbeiten für die Neugestaltung beginnen. „Es ist dringend nötig, dass sich hier etwas tut“, formuliert Bürgermeister Achim Weitz, nachdem er über den alten, asphaltierten Pausenhof der Schule auf die Baustelle gekommen ist.
Gemeinsam mit den Vertretern der Schulgemeinde und den am Bau beteiligten Firmen will Weitz den offiziellen Startschuss geben. Zuvor erinnert er aber an die lange Vorgeschichte des Projektes, die mit dem 2020 fertiggestellten Neubau von Mensa und Klassenräumen beginnt. Dem positiven Grundsatzbeschluss des Gemeinderates folgt im Oktober 2023 ein erster Vorentwurf. „Wir mussten mehrere Schleifen drehen“, blickt Weitz auf den „langen, intensiven und konstruktiven“ Planungsprozess mit der Schule zurück: „Es hat gedauert, aber es hat sich gelohnt.“
Nur der Traum vom Limobrunnen wird leider nicht erfüllt
Jetzt freuen sich alle, dass es losgeht. Allen voran Rektorin Dagmar Knispel. Sie dankt der Gemeinde „fürs Mitdenken, Zuhören und Aushalten“, würdigt auch den Einsatz der engagierten Eltern und nicht zuletzt die Ideen der Kinder, die in die Planung eingeflossen sind. Zumindest teilweise. „Manche waren zu ambitioniert“, gesteht sie und nennt schmunzelnd ein Beispiel: „Den Limobrunnen konnten wir leider nicht umsetzen.“ Wohl aber die gewünschten Räume zum Bewegen und für Sport, aber auch Räume, „wo man sich treffen und wo man sich zurückziehen kann.“ Ein zentraler Bestandteil des Schulhofs wird ein „Flitzepfad“ sein, den sich die Kinder gewünscht haben. Er wird mit roten Steinen im ansonsten grau gepflasterten Boden markiert und führt einmal fast komplett um den Hof. Hier wird ein bewegtes Auf und Ab möglich sein.
„Wir freuen uns mega“, sagt Sabrina Locher, die schon seit mehreren Jahren an dem Planungsprozess beteiligt ist. „Es war eine sehr intensive Zeit, aber es war sehr produktiv, und wir haben uns auf jedes Treffen gefreut“, ergänzt Myrjam Hermanns. Ihre Kinder sind ab dem Sommer nicht mehr in der Schule, kommen also gar nicht mehr in den Genuss der vielen neuen Möglichkeiten. „Aber es bringt nicht viel, sich immer nur da zu engagieren, wo man selbst einen Benefit hat“, sagt die Hebamme. Sie werde sich jedes Mal freuen, wenn sie hier vorbeikomme und die Kinder spielen sehe. Der Kleinste von Sabrina Locher kommt 2026 in die Schule und kann es vier Jahre lang genießen: „Ich habe da einfach einen Narren dran gefressen, weil es wichtig für die Kinder ist.“ Neben den Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten kommt es den Eltern auch auf den Zaun an, der den Hof künftig zu einem sicheren Raum macht.
Maxime findet die neuen Sportmöglichkeiten „cool“
Und was sagen die Kinder? Maxime, Klassensprecher der 3b, war selbst an der Planung beteiligt. „Es ist cool, dass ein neuer Schulhof gebaut wird“, findet er. Besonders freut sich Maxime darauf, dass man wieder Fußball spielen und verschiedene Dinge ausprobieren kann.
Alles in allem wird das Projekt rund 1,6 Millionen Euro kosten. Den Löwenanteil macht dabei mit einer Million der Auftrag an die Firma Grewe aus, die sich um die eigentliche Platzgestaltung kümmert und auch schon die viel gelobte Außenanlage des Sportkindergartens Flitzebogen erstellt hatte. Um an der Schule den nötigen Platz zu schaffen, wurde die Metzgerei abgerissen, die benachbarte Museumsscheune musste stabilisiert werden. Das alles zusammen hat rund 250 000 Euro gekostet, wird aber aus Sanierungsmitteln zu zwei Dritteln bezuschusst, wie Hochbauchef Christian Pörsch erklärt. Es sei insgesamt „ein großer, ein stolzer Betrag“, bemerkt Weitz: „Aber das ist es uns wert.“
Bürgermeister verspricht zum Abschluss der Arbeiten ein großes Fest
Dann setzt er einen roten Helm auf, steigt in die Kabine des Baggers und gibt so den Startschuss für den symbolischen Spatenstich. Schulleiterin Knispel, Elternvertreterinnen und Planer greifen zu Schippen und werfen auf das Kommando des Fotografen die Erde in die Luft. Der Bau kann beginnen. Die Schülerinnen und Schüler sind derweil im Unterricht. Aber wenn alles fertig ist, dann dürfen sie mitfeiern, wie Weitz verspricht: „Dann gibt es ein großes, rauschendes Fest.“
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