Edingen

Zahl von Parkplätzen im Amselweg in Edingen bleibt umstritten

70 neue Wohnungen könnten demnächst im Amselweg in Edingen entstehen. Was die Stftung Schönau vorwiegend aus heimischem Holz bauen will, stößt im Gemeinderat jedoch nicht auf absolute Zustimmung.

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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So sollen die drei neuen Mehrfamilienhäuser im Amselweg in Edingen mit eingeschossigem Parkdeck aussehen. © Stiftung Schönau

Der Bau von drei Mehrfamilienhäusern im Amselweg in Edingen rückt näher. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den überarbeiteten Plänen der Stiftung Schönau zugestimmt. Danach sollen drei sogenannte Punkthäuser mit bis zu 70 Wohnungen in Holz-Hybridbauweise entstehen, und zwar aus heimischem Holz und so wenig Beton wie möglich.

Umstritten ist nach wie vor die geringe Zahl von Stellplätzen für Kraftfahrzeuge. Nach Bedenken aus den Reihen des Gemeinderats hatte der Bauherr diese noch einmal leicht erhöht und auch eine Tiefgarage mit eingeschossigem Parkdeck und 30 Plätzen vorgesehen. Ein weiteres Geschoss mit zusätzlichen Plätzen sei aus Lärmschutzgründen nicht möglich, erläuterte Ingo Horsch von der Stiftung Schönau.

Vor allem CDU und SPD halten den Schlüssel von jetzt 0,8 Autostellplätzen je Wohneinheit für zu gering, wie sie in der Aussprache betonten. Nach Angaben von Horsch soll es für die kleinen Wohnungen unter 50 Quadratmetern keinen Stellplatz geben, für die größeren jeweils einen. „Wir sind mit einem zweigeschossigen Parkdeck gestartet“, beteuerte Horsch, ein Gutachten zum Lärmschutz sei aber zu dem Ergebnis gekommen, dass dies nicht möglich sei. Auf den begrünten Dächern soll es Photovoltaik-Anlagen geben, die aus dem Licht der Sonne Strom gewinnen. Reichlich Platz ist zudem für Fahrräder und Lastenräder vorgesehen. Außerdem gibt es zwischen den Gebäuden eine vergrößerte Quartiersmitte als Treffpunkt. Berücksichtigt wurde laut Horsch zudem eine neue Holzbau-Richtlinie des Landes, die eine neue Aufstellfläche für die Feuerwehr erfordert.

Dass die Investoren ihre Pläne nachgebessert haben, stieß durchweg auf eine positive Resonanz. Für die SPD bekannte Andreas Daners: „Ich war mit Kritik nicht gerade zurückhaltend.“ Der Entwurf habe deutlich gewonnen, und es gebe jetzt eine Quartiersmitte, die ihren Namen verdiene. Die Frage der Stellplätze dürfe aber nicht ausgeklammert werden.

„Ich war schon immer eine Verfechterin von mehr Stellplätzen, 0,7 oder 0,8 sind mir zu wenig“, sagte Gabi Kapp (CDU). Die Parkplätze an der Werner-Herold-Halle würden bei Veranstaltungen gebraucht. Sie hätte gerne einen Schlüssel von 1,0, also einen Stellplatz je Wohnung bekräftigte sie: „In Edingen herrscht große Parknot.“

Von der Unabhängigen Bürgerliste (UBL-FDP/FWV) kam hingegen Zustimmung. Mit dem jetzt geplanten Parkdeck könne seine Fraktion gut leben, erklärte Helmut Koch. „Das ist der beste Entwurf, den wir bisher gesehen haben“, sagte Gerd Wolf (parteilos) auch für Ulf Wacker (parteilos), stimmte aber der Kritik von CDU und SPD zu: „Mir wäre ein höherer Schlüssel auch lieber.“ Die Offene Grüne Liste (OGL) äußerte sich nicht. Am Ende fiel der Beschluss bei Enthaltung von CDU und SPD. Damit kann der Bebauungsplan in die Offenlage gehen.

Kritik von Anwohnern

Bereits im April 2022 war bei einer Bürgerinformation Kritik von Anwohnern an der niedrigen Zahl von Stellplätzen laut geworden. Die über Jahre zum Parken genutzte Fläche entlang des Amselwegs gehört zum Grundstück der Stiftung und wird künftig den Bewohnern des Neubaus vorbehalten bleiben. Bei den benachbarten Hochhäusern aus den 1970er Jahren liegt der Stellplatzschlüssel nicht über 1,0.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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