Edingen-Neckarhausen

So war die Vereidigung von Bürgermeister Florian König in Edingen-Neckarhausen

Im November gewählt, im Januar angefangen zu arbeiten, nun offiziell verpflichtet und vereidigt: Bürgermeister Florian König kann in Edingen-Neckarhausen loslegen. Zum Start gab es gute Wünsche - und manchen lustigen Spruch

Von 
Torsten Gertkemper-Besse
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Bürgermeister Florian König (l.) wird von Walter Heilmann (r.) ins Amt eingeführt. Pfarrer Markus Miles (Mitte) hält die Bibel, auf der Königs Hand liegt. © Marcus Schwetasch

Es ist exakt 18.23 Uhr am Donnerstagabend: Florian König bekommt die Amtskette umgehängt, Applaus brandet auf – und damit ist es endgültig offiziell: Der 33-Jährige ist Bürgermeister von Edingen-Neckarhausen. Zur Zeremonie waren rund 350 Menschen in die Eduard-Schläfer-Halle nach Neckarhausen gekommen. Fast alle Sitzplätze waren besetzt. Unter den Anwesenden waren auch zahlreiche bekannte Gesichter aus der Region – von Landtagsabgeordneten über Vertreter des Landkreises bis hin zu zahlreichen Bürgermeistern aus der Umgebung.

Die Arbeit als Rathauschef hatte König zwar schon zu Beginn des Jahres aufgenommen (wir berichteten). Die offizielle Verpflichtung und Vereidigung waren nun aber der emotionale Schluss- und Höhepunkt nach einem langen Weg ins Rathaus. Zugleich war die Zeremonie der Startschuss für acht Jahre, in denen viele Aufgaben auf den Bürgermeister warten.

Musikalisch wurde der Abend eingerahmt von drei Vereinen: der Musikvereinigung 1923 Neckarhausen, der Sängereinheit 1867 Edingen und dem Gesangverein 1859/1897 Neckarhausen. Vom Badner Lied über Liebeslieder bis hin zu einem Mix von Abba war alles geboten.

Florian König – Zur Person

  • Alter: 33
  • Jahrgang: 1989
  • Geburtsort: Heidelberg
  • Familie: ledig, liiert
  • Konfession: römisch-katholisch
  • Hobbys: Radeln, Fußball, Beachvolleyball, Lesen, Joggen
  • Gemeinderat: 2017 als Nachrücker in den Rat gekommen, 2019 darüber hinaus zum Bürgermeister-Stellvertreter gewählt
  • Früherer Beruf: Polizeibeamter in Rheinland-Pfalz.

Formell handelte es sich bei der feierlichen Veranstaltung um eine öffentliche Gemeinderatssitzung. Damit sorgte auch Alexander Jakel, SPD-Gemeinderat und vierter Bürgermeisterstellvertreter, für einen der ersten Schmunzler. „Selten haben wir so viele Gäste bei unseren Gemeinderatssitzungen“, sagte er an die mehreren hundert Besucherinnen und Besucher gewandt. Walter Heilmann (73) von der Offenen Grünen Liste (OGL) nahm die Verpflichtung von König vor – in seiner Rolle als ältester Gemeinderat.

„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind“, mit diesen Worten leitete Florian König seine Rede ein. Es sei ihm immer wichtig gewesen, „heimatnah“ zu arbeiten. Er habe seinen Job als Polizist gemocht, ihm sei aber klar geworden, dass er in diesem Beruf nur Einzelnen helfen könne. So sei in ihm der Wunsch gereift, seine Energie für „mehrere Menschen und größere Aufgaben einzusetzen“. 2017 kam König als Nachrücker in den Gemeinderat, 2019 wurde er zu einem von mehreren Bürgermeister-Stellvertretern gewählt. Nun, als „richtiger“ Bürgermeister, bedankte sich bei seinen Weggefährten aus dem familiären und beruflichen Umfeld.

In seiner Rede ging König auf die großen Herausforderungen ein, die vor ihm und der Gemeinde stehen. „Große Projekte wie Neckarhausen-Nord, das Gewerbegebiet ,In den Milben’ und auch das Hilfeleistungszentrum, müssen schnellstmöglich vorangebracht werden“, sagte er. Auch eines der drängendsten Themen blieb nicht unerwähnt: „Insbesondere der angespannte Finanzhaushalt unserer Gemeinde bereitet Sorgen und lässt nicht viel Spielraum für große Wünsche.“ Daher sei vor allem Einigkeit im Gemeinderat gefragt. Beim Thema „Klimaneutralität bis 2035“ haben man diese gezeigt: „Nun müssen wir sehen, wie wir unser Ziel erreichen. Aber jedem muss klar sein, Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif, so müssen Ökologie und Ökonomie Hand in Hand gehen.“

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hje
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Von den Gastrednern kamen zahlreiche gute Wünsche, zuweilen launige Sprüche – und originelle Geschenke. Landrat Stefan Dallinger (CDU) konnte sich eine Anspielung auf den Namen des Bürgermeisters nicht verkneifen. „Da haben Sie Ihren König nun an die Kette gelegt“, sagte er mit Blick auf die Bürger und die Amtskette. Dieser Satz sei der Ausdruck einer starken Demokratie.

Der Landtagsabgeordnete Sebastian Cuny (SPD) überbrachte im Namen aller Abgeordneten des Wahlkreises Glückwünsche. Als Geschenk hatte er eine Zahnbürste dabei, „wenn es im Rathaus mal wieder ganz spät werden sollte“. Ilvesheims Bürgermeister Andreas Metz sprach als Vorsitzender des Kreisverbands im Gemeindetag Baden-Württemberg. Er betonte, dass König nun „schnell und konsequent“ den Rollenwechsel vom Gemeinderat zum Bürgermeister vollziehen müsse.

Ulf Wacker, Vorsitzender des Heimatbunds und einer der unterlegenen Gegenkandidaten, lobte König als „jung und dynamisch“ – und als jemanden, der seine eigene Linie habe. Die Vertreter der Kirche, Pfarrer Markus Miles und Pfarrerin Antje Pollack, wünschten König unter anderem „viel Mut“. Für einen Lacher im Publikum sorgte Susanne Surblys, Vorsitzende der Interessengemeinschaft Partnerschaft. Sie zitierte ihren Sohn, der jüngst zu ihr gemeint habe: „Der König hat den Sieg verdient. Der stand schon morgens um Sieben in der Kälte und hat Flyer verteilt.“

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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