Die Gemeinde Edingen-Neckarhausen kann im neuen Schuljahr vielen Eltern nicht die gewünschte Betreuung ihrer Kinder an der Graf-von-Oberndorff-Schule in Neckarhausen anbieten. Das hat Bürgermeister Florian König auf Anfrage bestätigt.
In der Kernzeitenbetreuung an der Graf-von-Oberndorff-Schule Neckarhausen gibt es nach Angaben von König derzeit 50 Plätze; dazu kommt noch ein Hort an der Schule mit 60 Plätzen. Im laufenden Schuljahr 2023/2024 sind alle diese Plätze belegt. „Auch hier gab es bereits eine Warteliste mit bis zu elf Kindern“, erklärt König. Für das kommende Schuljahr 2024/2025 liegen 56 Anmeldungen für die Kernzeitenbetreuung und 90 Anmeldungen für den Hort an der Schule vor. Damit würde ein Drittel der Hortkinder leer ausgehen.
Vergabe der Plätze erfolgt nach festen Kriterien
Aber kommt das überraschend? Oder war die Situation absehbar? „Der Bedarf an der Kernzeiten- und Hortbetreuung wird für jedes Schuljahr neu abgefragt“, heißt es dazu vom Bürgermeister. Dem Mehrbedarf bzw. dem Mangel an Räumlichkeiten und Personal habe man dahingehend Rechnung getragen, indem die Benutzungsrichtlinien in 2021 neu gefasst und hierzu Vergabekriterien festgelegt worden seien. Anhand dieser Kriterien erfolge auch die Vergabe der Plätze für das kommende Schuljahr.
Weil es trotzdem nicht reicht, bittet die Gemeinde jetzt jene Eltern, die ihre Kinder für die Hort-/Kernzeitenbetreuung angemeldet haben, eine „Feinjustierung“ vorzunehmen, um so weiteren Kindern eine Betreuung zu ermöglichen. „Mit einem sogenannten Platzsharing können wir im Rahmen unserer Betriebserlaubnis für den Hort an der Schule bis zu zwölf weitere Plätze schaffen und somit für bis zu zwölf weitere Grundschulkinder eine Betreuung ermöglichen, sofern der Bedarf von jeweils zwei Kindern aufeinander abgestimmt werden kann“, erläutert der Bürgermeister.
Bürgermeister erwartet 2026 eine noch größere Herausforderung
Und wie soll es in Zukunft weitergehen? Die Bedarfsplanung, insbesondere im Hinblick auf die Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsförderung an Grundschulen ab dem Schuljahr 2026/2027, sei derzeit im Gange. „Auch hier wird uns die räumliche und insbesondere die personelle Situation herausfordern“, weiß König. Eine Frage, die auch den neuen Gemeinderat sicher mehrfach beschäftigen wird.
Die Situation an der Pestalozzi-Schule in Edingen ist eine andere, wie der Bürgermeister erläutert. Denn die ist eine Ganztagsschule. Hierdurch erfolge die „Betreuung“ während des Ganztagesbetriebs (vier Tage mit acht Zeitstunden) durch das Land Baden-Württemberg beziehungsweise durch die Lehrerschaft der Schule in Kooperation mit der Gemeinde (Mittagspause/Mittagessen). Darüber hinaus rundeten weitere kommunale, freiwillige Angebote (Kernzeitenbetreuung für die Regelschulkinder, Freitagsbetreuung für Ganztageskinder) den Wochenbetrieb ab. Die Anmeldungen für diese kommunale Betreuung (60 Kernzeitenbetreuung, 55 Freitagsbetreuung für Ganztagskinder) für das Schuljahr 2024/2025 könnten alle berücksichtigt werden.
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