Kommunalpolitik

Freizeitbad in Neckarhausen: Daran scheitert der barrierefreie Ausbau

Das Thema ist schon länger bekannt: Das Freizeitbad in Neckarhausen ist nicht barrierefrei nutzbar. Um dies zu ändern, braucht es einen Umbau. Dieser scheitert aber derzeit an einem bestimmten Grund

Von 
Hans-Jürgen Emmerich und Torsten Gertkemper-Besse
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Zwei Mitarbeiterinnen bei der Grundreinigung am Rand des Schwimmerbeckens im Freizeitbad der Gemeinde. © Hans-Jürgen Emmerich

Edingen-Neckarhausen. Beim barrierefreien Umbau des Freizeitbads in Neckarhausen stößt die Gemeinde offenbar an finanzielle Grenzen. Eine „nachhaltige und konsequente Umsetzung“ erfordere auch den Umbau innerhalb des Bauwerks, teilt das Bau- und Umweltamt auf Anfrage mit. Damit sind Umkleiden, Duschen sowie der Zugang zum Bad ohne Stufen gemeint. „Die hierfür einzuhaltenden Regelwerke und DIN-Vorschriften würden einen Umbau im mindestens sehr hohen sechsstelligen Bereich erforderlich machen“, heißt es in der Antwort weiter.

Damit einher gingen das Umlegen von Leitungen sowie Eingriffe in Fundamente und statisch relevante Bereiche. „So gern die Gemeinde hier die Voraussetzungen schaffen würde, sind die finanziellen Möglichkeiten im Haushalt nicht gegeben“, sagt der Leiter des Bau- und Umweltamts, Dominik Eberle.

Photovoltaik auf Halle geplant

Man müsse hier schauen, dass erst einmal die laufende Technik erneuert beziehungsweise bis zur Erneuerung am Leben gehalten werde. Eberle verweist auf die Diskussion vor einigen Monaten, bei der es unter anderem um den Austausch der Lüftung für rund 300 000 Euro und den defekten Motor ging.

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Auf Anfrage des „MM“ veröffentlichte die Verwaltung auch Zahlen zum Energieverbrauch des Bades. Im Jahr 2022 wurden etwas mehr als zwei Millionen Kilowattstunden an Gas verbraucht. Beim Strom verteilt die Gemeinde prozentual 79 Prozent auf das Bad und 21 Prozent auf die Graf-von-Oberndorff-Schule (einschließlich Eduard-Schläfer-Halle). Die Verwaltung nennt beim Strom einen Verbrauch von etwas mehr als 290 000 Kilowattstunden (79 Prozent davon für das Bad, der Rest für Schule und Halle).

In Zukunft sollen die Dächer von Freizeitbad und Eduard-Schläfer-Halle mit Photovoltaik-Anlagen bedeckt werden. Dabei will die Gemeinde wieder auf das Contractor-Modell zurückgreifen, das heißt: Ein Investor zahlt die Investition und refinanziert sich durch die Einsparungen. Laut Verwaltung ist das Verhandlungsverfahren wegen der aktuell laufenden Ausschreibung noch nicht abgeschlossen. Auch hier werde mit Sicherheit ein Baukostenzuschuss der Gemeinde erforderlich, heißt es aus dem Bau- und Umweltamt.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

Redaktion Redaktion Neckar-Bergstraße, zuständig für Ilvesheim und Friedrichsfeld

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