Kultur

Förderverein hat noch viele Pläne mit dem Schlössel in Edingen

Von 
Michael Schäfer
Lesedauer: 

Das Edinger Schlösschen ist das einzige im Barockstil erhaltene Gebäude mit zweigeschossigem Walmdachbau in der Doppel-Gemeinde. Die bekanntesten Eigentümer waren die Grafen von Oberndorff, denen das Schlösschen vom ausgehenden 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert neben ihrem Stammsitz in Neckarhausen gehörte. Erbaut wurde das 2011 von der Gemeinde erworbene, ortsgeschichtlich bedeutende Gebäude allerdings von Joseph Sebastian Freiherr von Castell.

Um die Erhaltung des Kleinods kümmert sich der Förderverein, der derzeit rund 150 Mitglieder zählt. Ein prominentes Mitglied des Fördervereines ist Christian Freiherr von Castell, ein Nachfahre des Erbauers, der zur Versammlung eigens aus Mannheim gekommen war. Die Zusammenkunft fand zum ersten Mal im renovierten historischen Festsaal in der „bel ètage“ mit historischen Stuckdecken statt.

Der Vorstand des Schlösselvereins Edingen

1. Vorsitzender:  Hans Stahl

Stellvertretende Vorsitzende: Maryvonne Le Flecher und Regina Strobel

Kassiererin: Ursula Stephan

Schriftführerin: Anne Günster

Pressewart: Stephan Kraus-Vierling

Beisitzer: Dietrich Herold, Hermann Rommel

Die langjährige stellvertretende Vorsitzende Inge Honsel sorgte im Vorfeld der Versammlung für die akkurate Einhaltung der Corona-Regeln der 28 anwesenden Mitglieder. Vorsitzender Hans Stahl verwies in seinem Geschäftsbericht zunächst darauf, dass der Gemeinderat im Frühjahr den Weg für Trauungen im restaurierten Saal geöffnet habe. Die denkmalschutzrechtliche Genehmigung zur Renovierung der Außenfasssade, die mit Rücklagen der Hausverwaltung finanziert werden soll, liege seit kurzem vor, berichtete Stahl. Einrichtungsgegenstände wie eine 150 Jahre alte restaurierte Kommode (vom Sperrmüll gerettet) und acht Stühlen, gespendet Privatpersonen, bestimmen mittlerweile das Ambiente in den Räumen entscheidend mit.

Mehr zum Thema

Edingen-Neckarhausen

Hobbymaler Georg Mildenberger stellt aus

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
7
Mehr erfahren
Parkschwimmbad

Wie die DLRG in Mannheim-Rheinau die Wache modernisierte und junge Leute aktivierte

Veröffentlicht
Von
Astrid Schwörer
Mehr erfahren
Sponsoring

Eintracht schaltet bald das LED-Flutlicht an

Veröffentlicht
Von
Petra Schäfer
Mehr erfahren

Kunst an den Wänden

Bilder von Künstlern wie Kieser, Jonn, Koch und Mildenberger sind im Flur und in den Räumen präsent. „Die Mitwirkung beim Tag des offenen Denkmals weckte großes Interesse der Bevölkerung und verschaffte zusätzliche Einnahmen“, freute sich der Vorsitzende über die gute Resonanz.

Der Bericht der Hausverwaltung von Dietrich Herold wies einen Ertrag auf, mit dem Rücklagen gebildet werden konnten. „Ein Schmuckstück, das sich sehen lassen“, bilanzierte Herold. Der Bericht von Finanzchefin Ursula Stephan zeigte eine stabile Kassenlage auf. Den Ausgaben standen jeweils höhere Einnahmen gegenüber. Kassenprüferin Gudrun Maßholder hatte nichts zu bemängeln, die Entlastung des Vorstands erfolgte einstimmig.

Alois Danzer lobte, dass mit den Ressourcen des Fördervereins „mit Augenmaß“ umgegangen werde und innerhalb von zehn Jahren das Kleinod aus seinem Dornröschenschlaf erweckt worden sei. Der neue Vorstand wurde einstimmig per Akklamation gewählt. Neue stellverrtretende Vorsitzende ist Regina Strobel, neue Schriftführerin Anne Günster.  

Ehrungen

Mit einem Präsent ehrte der Vorsitzende die langjährigen Vorstandsmitglieder Inge Honsel und Wolfgang Ding für ihre großen Verdienste um den Förderverein. In Abwesenheit erfuhr Georg Mildenberger eine nicht alltägliche Ehrung. Mildenberger wurde erstes Ehrenmitglied des Vereins. „Ohne ihn wäre das Schlössel heute nicht in Gemeindehand“, lobte Hans Stahl in seiner Laudatio. Eine Anregung für einen zweiten Rettungsweg wurde unter Verschiedenes von Pressewart Stephan Krauss-Vierling zur Debatte gestellt. „Wir sind deswegen mit dem Bauamt im Gespräch“, erklärte Stahl. Die Sicherheit sei aber gewährleistet.

Ausblicke

Auf den Verein warten noch weitere Arbeiten am Schlösschen. So müsse im Eingangsbereich dringend die Fassade renoviert werden. Außerdem stünden eine Erneuerung des Unterstellplatzes für Fahrräder, die Renovierung der Gaube und des 150 Quadratmeter großen Dachbodens an, wie Vorsitzender Hans Stahl ankündigte. Ferner sei die Anschaffung von klappbaren Tischen geplant. Der Vereine plane zudem Angebote im kulturellen Bereich mit Veranstaltungen und Workshops. „Es steht also einiges an“, gab Hans Stahl die Richtung für die nächsten Jahre an.

Seit zehn Jahren arbeiten der Förderverein und die Gemeinde bei der Restaurierung und Sanierung des historischen Gebäudes eng zusammen. Das letzte Wort hatte deshalb Bürgermeister Simon Michler, der die gute Zusammenarbeit mit den „Schlösselfreunden“ ausdrücklich lobte. Nächste Veranstaltung ist eine Lesung mit Inge Herold am 22. Dezember.

Freier Autor

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen