Bürstadt. Im Sport gibt es immer ein Ziel. Und das hat sich auch der Vorsitzende des SV DJK Eintracht Bürstadt gesteckt. Rainer Beckerle setzt alles daran, dass seinen Fußballern ab der Wintersaison eine neue LED-Flutlichtanlage zur Verfügung steht.
„Licht im Dunkeln“ – damit hat er die Crowdfunding-Kampagne für die Anschaffung der stromsparenden Beleuchtung überschrieben. Mit dieser Spenden-Sammelaktion gelang es Beckerle, dass die Eintracht 5260 Euro beisteuern kann. Dieses Geld wird in die Kaufsumme von rund 33 000 Euro für die neue Beleuchtungsanlage fließen. Auch bei dieser Aktion hatte er ein Ziel vorgegeben: 5000 Euro. Das ist erreicht.
Der Weg zu diesem Etappensieg lief über den Energieversorger EWR, der unter anderem Vereinen eine Plattform bietet, um Unterstützer für Wunschprojekte zu finden. Nun gehört die Eintracht zu den ersten acht Teilnehmern an der EWR-Crowd, die ihre Zielsumme erreicht haben. Um diese Leistung zu feiern, kam EWR-Vorstandssprecher Stephan Wilhelm ins Bürstädter Rathaus. Er überreichte Rainer Beckerle die Finisher-Urkunde und den EWR-Crowd-Pokal. Seit April hat EWR diese digitale Plattform eingerichtet, um soziale Projekte durch die Unterstützung vieler Menschen zu ermöglichen. Nutzen können diese Chance Vereine, gemeinnützige Organisationen, Schulen, Kindergärten und Kommunen im EWR-Gebiet.
Pokal und Urkunde
„Diese Plattform bietet Vereinen, die ein Projekt vor der Brust haben, das sie mit Spenden finanzieren wollen, eine Hilfestellung. Sie können damit nicht nur in einem kleinen Kreis werben, sondern zum Beispiel auch über die sozialen Netzwerke gehen“, betont Stephan Wilhelm. Gerade nach der Corona-Pause sei es für Vereine wichtig, sich mit neuen Vorhaben zurückzumelden. Der EWR-Vorstandssprecher hob die Bedeutung des Ehrenamts für die Gesellschaft hervor. „Wir müssen aufpassen, dass uns da nichts wegbricht.“ EWR sei in vielen Bereichen Sponsor im Unternehmensgebiet. „Aber wir haben hier rund 10 000 Vereine, und die können wir nicht alle finanziell unterstützen“, sagt Stephan Wilhelm. Mit der Plattform, für deren Einrichtung und Betreuung das Unternehmen Geld in die Hand nehme, „wollen wir sozusagen den Steigbügel halten, damit Vereine ihre Projekte realisieren können“.
Aufsteigen müssen die Vereine aber selbst. Sie müssen die Kampagne ins Laufen bringen. „Das war ein Stück Arbeit“, sagt Eintracht-Chef Rainer Beckerle. Aber die habe sich für den Verein ausgezahlt. „Klar, wir bekommen jetzt die Liste der Spender und werden die gewünschten Spendenquittungen ausstellen.“ Mit der Zahlungsabwicklung hatte der Verein jedoch nichts zu tun. Außerdem gab es noch einen 500 Euro Bonus zum Start der EWR-Crowd.
SG Nordheim/Wattenheim erricht Zielsumme
- Wer Interesse daran hat, ein Wunschprojekt mit der EWR-Crowd umzusetzen, kann sich unter ewr-crowd.de über Teilnahmebedingungen und Möglichkeiten informieren und loslegen.
- Dort sind alle Projekte aufgeführt. So können Spender sehen, was geplant ist.
- Die SG Nordheim/Wattenheim hat die EWR-Crowd für eine mit Luft gefüllte Matte samt Federung genutzt.
- Damit sollen die Muskeln, Knochen und Gelenke der Turnkids gut geschont werden. Es gingen 3251 Euro ein. Damit ist die Zielsumme leicht überschritten.
„Von allein hätte ich nicht gewusst, dass es diese Plattform gibt. Bürgermeisterin Bärbel Schader hat mich darauf aufmerksam gemacht“, berichtet Rainer Beckerle und bedankt sich bei der Bürgermeisterin für den Tipp. „Unser Stolz sind die Vereine“, sagt Bärbel Schader. Und sie wisse, dass die Zwangspause wegen Corona den Vereinen finanzielle Probleme bereite. „Viele Vorstände fragen sich: ,Wie bekomme ich für meinen Verein Geld?’“ Darauf hatte die Bürgermeisterin für Rainer Beckerle eine Antwort. So kam es zur Kontaktaufnahme mit EWR und zu ersten Gesprächen.
„Es war sehr gut, dass es ein klares Konzept für die Flutlichtanlage gab“, lobt sie Projektstarter Rainer Beckerle und bedankt sich bei allen Spenderinnen und Spendern. Wie wertvoll diese Plattform und vor allem die damit verbundene Hilfe für die Eintracht war, schildert Rainer Beckerle anhand eines Beispiels. Als er die Idee für einen Flyer hatte, habe ein Anruf beim Crowd-Team gereicht. „Dann haben sie mir einen Flyer erstellt und geschickt. Ich habe ihn ausgedruckt, vervielfältigt und verteilt.“ Beim Vereinsfest, beim Derby – und schon war die Zielsumme erreicht.
Weitere Quellen angezapft
Um die Gesamtsumme von 33 000 Euro schultern zu können, hat der Vereinsvorsitzende weitere Geldquellen auf Kreis-, Landes- und Bundesebene angezapft. Noch sind nicht alle Bescheide eingegangen. Rainer Beckerle ist dennoch zuversichtlich, dass in der Wintersaison die LED-Lichter leuchten: mit 60 Prozent weniger Stromverbrauch und einer um 40 Prozent besseren Ausleuchtung im Vergleich zu den bisherigen Lampen.
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