Edingen-Neckarhausen sucht dringend einen Tiefbau-Experten

Edingen-Neckarhausen. Die Suche der Gemeinde Edingen-Neckarhausen nach einem neuen Tiefbauverantwortlichen war trotz intensiver Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt. Jetzt soll deshalb vorübergehend ein externes Büro beauftragt werden, um dringende Pflichtaufgaben zu übernehmen. Das hat der Gemeinderat auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen. Die Kosten dafür belaufen sich auf knapp 55 000 Euro pro Jahr.

Eine Alternative wurde bei der Suche nach einem Tiefbau-Experten in Edingen-Neckarhausen gefunden

Bürgermeister Florian König verwies auf den allgemeinen Arbeitskräftemangel, den auch die Gemeinde zu spüren bekomme. Bei der Suche nach einer Alternative sei man auf ein Büro gestoßen, das die Gemeinde Brühl schon seit Jahren unterstützt. Es solle nun mit etwa zehn Stunden pro Woche Pflichtaufgaben übernehmen.

Der bisherige Tiefbauchef Holger Schlüter hatte sich Ende 2022 bereiterklärt, seine Tätigkeit bis Ende April zu verlängern. Bevor er nun endgültig aus dem Dienst scheidet, wird das Büro zeitweise mit ihm zusammenarbeiten, um seine Expertise zu nutzen. „Damit ist der Drops aber noch nicht gelutscht“, betonte König. Ziel sei es nach wie vor, die Stelle mit einem Techniker, Meister oder Ingenieur zu besetzen. Dafür stehen bis zu 90 000 Euro jährlich zur Verfügung. Zu den Aufgaben des Mitarbeiters zählt unter anderem das Wasser- und Kanalnetz, das rund 54 Kilometer lang ist.

Das sagen Fraktionsvertreter in Edingen-Neckarhausen zum externen Tiefbau-Büro

„Ich habe Bauchweh, wenn die Eigenkontrollverordnung nicht erfüllt wird“, gestand Thomas Hoffmann von der Offenen Grünen Liste (OGL). Damit soll festgestellt werden, wenn Kanäle undicht sind und Abwasser in die Umwelt gelangt. „Es ist leider alternativlos, was wir hier beschließen müssen“, sagte auch Klaus Merkle von der Unabhängigen Bürgerliste (UBL-FDP/FWV): „Die Wasserrohrbrüche lassen auch nicht nach, im Gegenteil.“

Für die CDU sprach Markus Schläfer von einer transparenten Vorgehensweise der Verwaltung: „Das sollten wir beibehalten.“ Die Gemeinde versuche, als Arbeitgeber attraktiver zu werden: „Vielleicht schlägt das am Markt ja durch.“

„Der Markt der Ingenieure ist leergefegt“, bemerkte Michael Bangert (SPD). Der fraktionslose Gemeinderat Gerd Wolf bekannte: „Ich muss mich dem Merkel’schen Sprachgebrauch anschließen: Die Entscheidung ist alternativlos.