Kriminalität

Stichverletzung in Bobstadt: Polizei fahndet nach dem Täter

Mehrere Zeugen haben den Mann beschrieben, der einen 41-Jährigen auf dem Heimweg von der Kerwe verletzt haben soll. Nun sucht die Polizei nach dem Täter und bittet um Zeugenhinweise

Von 
Sandra Bollmann
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Symbolbild © Carsten Rehder/dpa

Bobstadt. Was sich genau am frühen Samstagmorgen nach der Kerwe abgespielt hat, ist noch nicht bis ins letzte Detail geklärt. Allerdings steht fest: Ein 41-Jähriger hat eine Stichverletzung an der Hüfte erlitten. Zuvor gab es eine Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen, wie die Polizei am Montag berichtet. Abgespielt habe sich der Vorfall im Bereich der Bushaltestelle in der St. Josefstraße.

Messerangriff auf Kerwe in Bobstadt?

Die Tatwaffe war höchstwahrscheinlich ein Messer, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilt, die Verletzung mehrere Zentimeter tief, aber nicht lebensbedrohlich. Zeugen beschrieben den Angreifer als etwa 1,80 Meter groß mit blonden lockigen, etwa schulterlangen Haaren. Bei der Tat habe er eine hellblaue Jeans und ein Hawaiihemd mit weiß-blauem Muster getragen. Der Mann sei geflüchtet, die Polizei habe direkt eine Fahndung eingeleitet – bisher aber erfolglos, räumen die Beamten ein und bitten um sachdienliche Hinweise.

„Wer bringt denn ein Messer mit auf die Kerwe?“ Kerwevadder Marc Merl und seine Frau Susanne sind fassungslos angesichts der Tat. Die beiden waren kurz davor, das muntere Treiben mitten in Bobstadt abzusagen. „Wenn das Ganze schlimmer ausgegangen wäre, hätten wir das auch gemacht“, versichert Marc Merl. Beide kennen den Verletzten und stehen nach wie vor mit seiner Familie in Kontakt. Von den Ereignissen sind sie – wie viele andere Bobstädter auch – ziemlich schockiert.

Kerwe in Bobstadt zum Tatzeitpunkt schon beendet

Dabei war in der Nacht zum Samstag das Kerwetreiben eigentlich schon beendet. „Das Gelände des SV Vorwärts war geräumt“, bestätigt der Kerwevadder. Zwar seien – wie immer – zwei, drei eher uneinsichtige Gäste dabei gewesen. „Sie wären gerne noch länger geblieben“, erläutert Merl. Der Sicherheitsdienst habe sie aber ohne Probleme nach draußen bringen können. Schließlich seien rund 80 Securitykräfte engagiert worden, um Gewaltausbrüche im Keim zu ersticken.

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Von dem Angriff auf den 41-Jährigen habe Merl beim Aufräumen erfahren. „Unsere Nothelfer sind gleich rüber“, erzählt der Kerwevadder, der kurz darauf als Feuerwehrmann ebenfalls im Einsatz war – schon allein, um für Sichtschutz bei der Versorgung des Verletzten zu sorgen. Marc und Susanne Merl rufen nun dazu auf, Videos von der Attacke zur Verfügung zu stellen. Sie hoffen, dass der Täter schnell gefasst werden kann.

41-Jähriger auf Nachhauseweg angegriffen

Der 41-Jährige sei zusammen mit mehreren Personen auf dem Weg nach Hause gewesen, als der Vorfall geschah. „Jeder einzelne kann den Mann beschreiben“, ist sich der Kerwevadder sicher. Der Grund für die Auseinandersetzung ist aber weiterhin unklar. „Die Ermittlungen laufen“, macht der Polizeisprecher deutlich. Auch die Befragung der Zeugen dauere noch an.

Auch für die Organisatoren der Kerwe ist der Auslöser für die Attacke völlig rätselhaft. Kleinere Kabbeleien kämen zwar immer wieder mal vor. Auch sei ein Versuch gestartet worden, den Kerwebaum zu klauen. Das habe der Sicherheitsdienst allerdings verhindert. Traditionell stehen dabei die Groß-Rohrheimer unter Verdacht, die gleichzeitig mit Bobstadt Kerwe feiern. Der letzte heftigere Zwischenfall war eine Schlägerei im Jahr 2018, mitten bei den Aufräumarbeiten. Auch hier ermittelte die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung.

Redaktion Redakteurin "Südhessen Morgen", Schwerpunkt Bürstadt

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