Ried. Der katholischen Kirche gehören zahlreiche Gebäude, die viel Unterhalt kosten. Dass hier Einsparungen anstehen, hatte das Bistum bereits vor Jahren angekündigt. Inzwischen steht fest, welche Immobilien Mainz künftig nicht mehr bezuschusst. „Das bedeutet allerdings nicht zwingend, dass die Gebäude abgegeben werden“, macht Bettina Seibert, Verwaltungsleiterin für den Pastoralraum, deutlich. Sie könnten durchaus erhalten werden, würden dann aber anders – nicht mehr rein kirchlich – genutzt.
So laufen zurzeit auch Gespräche mit der Stadt Bürstadt um den gesamten Komplex St. Peter, einschließlich Kirche, Pfarrzentrum und Pfarrhaus, wie die Bürstädter Bürgermeisterin Bärbel Schader bestätigt. „Die Idee ist, den Bereich in ein hessisches Städtebauförderprogramm aufzunehmen“, erläutert Pfarrer Christian Rauch. Über die künftige Nutzung sei noch zu sprechen. Konzerte in der Kirche oder andere Aktivitäten könne er sich absolut vorstellen.
Für die Gebäude von Mariä Verkündigung in Lampertheim steht das Ende schon länger fest: Gotteshaus, Pfarrhaus und Jugendheim werden abgerissen. „Die Anträge sind gestellt, der Ball liegt beim Bistum“, macht Rauch deutlich. Allerdings habe Mainz bereits signalisiert, dass sich der Prozess noch hinziehen könnte, es sei sehr viel Arbeit zu bewältigen. Dabei würde der Geistliche der Caritas gerne grünes Licht geben, die eine Kita und ein Altenheim auf dem Areal bauen will.
Bevor der Abriss starten kann, müssen die Reliquien aus dem Altar geborgen, das Gotteshaus profaniert werden. Ob der Turm erhalten werden kann, weiß der Pfarrer noch nicht. Und wohin mit den Glocken? Auch diese Frage sei bislang nicht gelöst. „Für die Menschen ist der Abriss schmerzlich“, weiß Gemeindereferentin Birgit Bongiorno. „Taufen und Hochzeiten haben hier stattgefunden.“
Aus der Förderung des Bistums heraus fallen auch das Gasthaus Schwanen in Lampertheim, das Pater-Delp-Zentrum in Hüttenfeld, das Canisiushaus in Hofheim, Pfarrzentrum und Pfarrhaus in Bobstadt sowie Pfarrhaus und Pfarrgarten in Wattenheim. Das Pfarrhaus in Biblis ist bereits umgebaut zum Konvent der indischen Schwestern.
Wie es mit den Liegenschaften nun weiter geht, ist völlig offen. „Wenn die neue Pfarrei durch die Unterstützung der Menschen auch weiterhin finanziell stark bleibt, können viele Gebäude im Bestand bleiben“, macht Verwaltungsleiterin Seibert deutlich. Bei einigen gebe es bereits Gespräche mit den Rathäusern, kann sie berichten. sbo
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