Klagen über rasende Räder

Bürstadt. Die Industriestraße in Bürstadt ist im Bereich der Raiffeisenhallen seit Ende Mai wegen der Abrissarbeiten voll gesperrt. Frei ist lediglich der Gehweg, und den nutzen täglich Rad-, Roller- und sogar Mopedfahrer. Anwohner haben sich deshalb an diese Redaktion gewendet. Wer sein Grundstück verlasse, müsse höllisch aufpassen, nicht umgefahren zu werden, sagen gleich mehrere Nachbarn. Sie wünschen sich einen sicheren Bürgersteig und fordern Bußgelder für alle, die auf zwei Rädern an der Baustelle vorbei rasen. Auf Nachfrage erklärt die Stadtverwaltung, das Ordnungsamt sei regelmäßig vor Ort. Dass Rad- und Mopedfahrer den Gehweg „verbotswidrig nutzen“, ist bekannt.

„Sobald ein verkehrswidriges Verhalten festgestellt wird, werden die Verkehrsteilnehmer natürlich verwarnt“, heißt es aus dem Rathaus. Zudem würden auch die Absperrungen täglich mehrmals kontrolliert. Eine Verbesserung haben die Anwohner allerdings noch nicht feststellen können. Vor allem zu Stoßzeiten komme es zu kritischen Situationen, weil Zweiräder sogar in beide Richtungen unterwegs seien – in rasantem Tempo. „Wegen angeblicher Fledermäuse im Turm haben wir schon jemanden gesehen, aber von Kontrollen haben wir hier noch nichts mitbekommen“, sagt eine Anwohnerin enttäuscht.

Stadt verhandelt mit Investor

Kritik gibt’s von den Nachbarn auch, weil sie davon ausgegangen waren, dass die Industriestraße im Bereich der Hallen nicht komplett, sondern nur zur Hälfte gesperrt würde. Das sei ihnen bei einer Anwohnerversammlung im April zugesichert worden. Laut Stadtverwaltung ist das „aufgrund der engen Platzverhältnisse verworfen worden“. Ferner müsse der Bauzaun aus Sicherheitsgründen stehen bleiben. Wenn Anwohner mit dem Auto auf ihr Grundstück fahren wollen, könnten sie diesen aber herausheben und zur Seite schieben. Dies sei aufgrund des Gewichts aber schwierig, entgegnen die Anwohner. Und die Bauarbeiter hätten meist keine Zeit, ihnen zu helfen.

Mit dem Investor, der nach dem Abriss der Raiffeisenhallen Wohnungen auf dem Areal schaffen will, hat sich die Stadt übrigens noch nicht geeinigt. Auf Anfrage heißt es, sie stehe in Verhandlungen mit einem potenziellen Investor. cos