Bürstadt. „Kunst ist die Brücke zwischen dem Unsichtbaren und dem Sichtbaren“ - so bezeichnete es Bürgermeisterin Bärbel Schader bei der Eröffnung der 24. Kunstausstellung im Bürgerhaus. 60 Aussteller hatte der Künstlerverein Bürstadt (KVB) eingeladen, und die Kunstschaffenden gestalteten diese Brücke und schütteten vor den Augen der Betrachter ein Füllhorn von Ideen aus.
Neben vielen „Wiederholungstätern“ aus der Sparte der Malerei bezauberten individuell geschaffene Skulpturen. Mit den scharfen Augen der Fotografen durfte die Welt aus besonderen Blickwinkeln betrachtet werden. Junge Künstler zeigten erstmals ihre Werke einem breiten Publikum.
Ein Feuerwerk künstlerischen Schaffens zündete nicht nur Volker Senzel mit seinen abstrakten, großflächigen Gemälden. Detailgenaue Aquarellgemälde, die auf den ersten Blick wie eine Fotografie aussahen, gehörten ebenso zu den mannigfaltigen künstlerischen Arbeiten wie die Collage von Barbara Berger. Sie hatte in mühevoller Kleinarbeit Papier bedruckt, bemalt, gestempelt und auch bekritzelt. Aus vielen kleinen Einzelquadraten dann ein farbenfreudiges Unikat zusammengefügt.
Aber auch ihre KI-Frauenporträts öffneten den Blick für Neues, Unbekanntes. Während einige Maler Buntstifte, Bleistifte, Ölfarbe, und Pastellfarbe zum Einsatz brachten, lud Birgit Birlenberg mit ihren genähten Patchwork-Arbeiten in ihren „Quarantänen Garten“ ein. Ebenfalls neue Wege geht Papierkünstlerin Zeljka Antic. Sie fertigte aus vermeintlichen Papierschnipseln augenverwöhnende Bilder.
Immer wieder bezaubernd
Von ihren Reisen bringt KVB-Mitglied Sylvia Markgraf ihre „Schätze“ mit und gibt ihnen dann neues Leben. So hatte sie Duftbehälter von den Tuaregfrauen mitgebracht und sie zu einer einzigartigen Kette verarbeitet. Sehr klein sind die bemalten Schnecken von Ingeborg Gärtner-Grein die unweigerlich ein Lächeln in die Gesichter zaubern. Eindrucksvoll auch ihre Gemälde. Immer wieder überraschend wecken sie Emotionen und lassen die künstlerische Leidenschaft sichtbar werden. Aber auch die Bildhauer erschufen aus Holz, Plastik, Bronze oder Beton beeindruckende Kunstwerke. Unter ihnen Ludger Brand, der Straußen- oder Enteneier ein verblüffend neues, bezauberndes Innenleben verschafft.
Bei der Vernissage, zu der bereits schon sehr viele Kunstinteressierte gekommen waren, sorgte Sonnenbotschafterin Charlotte I. für nachlassendes Regenwetter und KVB-Mitglied Elly Gröhl mit der Band Miles & More für ein musikalisch jazziges Begleitprogramm. Elly Gröhl, die zum siebenköpfigen Organisationsteam der Kunstausstellung unter der Leitung von Ingeborg Gärtner-Grein und Sylvia Markgraf gehört und auch selbst ihre Bilder ausstellte, freute sich ebenso wie Jana Haft, deren Amtszeit als zweite Vorsitzende ausläuft, über die gute Resonanz. Haft wies auf die Schwierigkeiten zur Findung eines funktionierenden Vorstandes hin und dankte besonders Künstlern, Sponsoren und der Stadt für ihr Engagement.
Die Sponsorengelder fließen fast ausschließlich in die ausgelobten Preisgelder in den Kategorien Malerei, Skulpturen, Fotografie und Jugendarbeiten. Dazu hatten die Aussteller jeweils ein Werk zur Teilnahme am Kunstpreis angemeldet. Eine siebenköpfige Jury wird diese bewerten. Zudem wird ein Publikumspreis vergeben. (Wir berichten.)
„Die Organisationsarbeit rund um die Ausstellung hat richtig Spaß gemacht“, bekannte die Bobstädter Künstlerin Karin Maurer. „Es gab kurze Wege und klare Absprachen“, lobte sie das Organisationsteam.
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