Kunstausstellung

Kunstausstellung in Bürstadt zieht Besucher an

Auch der Kunstpreis 2022 ist vergeben: Auf den ersten Plätzen liegen Christoph Heiser (Malerei), Alexandra Klawitter (Skulpturen) und Bernhrad Schroth (Fotografie). Der Jugendpreis geht an Noel Sänger.

Von 
Jutta Fellbaum
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Bürstadt. Endlich wieder schwelgen in Formen und Farben: Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause hat der Künstlerverein Bürstadt (KVB) am Wochenende zur großen Ausstellung im Bürgerhaus eingeladen. Die Besucher durften sich bei freiem Eintritt in fantasievollen Farbspielen, einprägsamen Porträts, Tier- und Landschaftsbildern verlieren.

Arbeiten in Acryl, Öl, Kreide, Bleistift oder Airbrush eröffneten Räume zum Träumen und Genießen. Auch knorzige Rebhölzer, harter Stahl, Gips oder Papier wurden zu Kunstwerken verarbeitet. Fotografen hatten das Leben in seiner ganzen Vielfalt festgehalten und zur Ausstellung mitgebracht.

In ihrer Eröffnungsrede freute sich Bürgermeisterin Bärbel Schader: „Schön, wieder hier zu sein. “ Sie rief dazu auf, Atem zu holen und zu schwelgen. Auch und besonders in Krisenzeiten sei dies wichtig. Sie zitierte die spanischen Maler-Ikone Pablo Picasso: „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele.“

Den schweren Alltag wollten auch viele der 51 Künstlerinnen und Künstler – unter ihnen 15 KVB-Mitglieder – mit ihren 360 Unikaten hinter sich lassen. Denn während der Pandemie gestaltete es sich schwer, mit Kunst sein Brot zu verdienen. Davon berichtete auch Anja Ziegler, die Kunstpreisgewinnerin des Jahres 2019. „Die Menschen hielten ihr Geld zusammen, und auch Auftragsarbeiten gingen zurück“, erzählte sie. Und hatte hinreißende, detailgenaue Porträts zur Ausstellung mitgebracht. Auch „Vielfachtäter“ Martin Bähring war erneut mit von der Partie. Sein Bild von Woody Allen, dass in 400 Stunden mit Acryl auf Holz entstanden war, brachte ihm den zweiten Platz in der Kategorie Malerei ein. Die Bürstädter Sängerin Elly Gröhl sorgte bei der Vernissage mit der Jazz-Combo „Miles & More and Friends“ für die perfekte musikalische Note. Und stellte darüber hinaus ihre detailgenauen Blumenimpressionen vor. Der neu gewählte KVB-Vorstand um Vorsitzenden Markus Pröckl hatte einige Änderungen bei der Organisation durchgeführt. So hatten die fünf Juroren nicht alle Werke zu bewerten. Stattdessen meldeten die Kunstschaffenden jeweils eines ihrer Objekte für den Wettbewerb um den Kunstpreis 2022 an.

Dennoch war die Wahl alles andere als leicht: KVB-Mitglied Matthias Junkers schwebender Halbmond aus Stahl zog die Blicke auf sich. Aber auch die lustigen, farbenfrohen Gipsdamen von Irmgard Klamp und die feurigen, abstrakten Bilder von Volker Senzel, dank spezieller Beleuchtung gekonnt in Szene gesetzt, fanden viele Bewunderer. Ihnen schlossen sich auch die Juroren an und belohnten sein Werk mit dem dritten Platz.

Gestochen scharfe Gemälde von Industrieanlagen, die fotografiert hätten sein können, zeigten – genauso wie technische, kompliziert aussehende Skulpturen – das breite Spektrum bei der Ausstellung. Dazu kamen die Fotografien, die die Besucher zu einem ganz eigenen Blick in eine wunderbare Welt einluden.

Ein weiterer Vorteil für die Besucher: Diesmal hatten etwas weniger Aussteller als vor zwei Jahren den Weg nach Bürstadt gefunden, deshalb war diesmal mehr Platz und Raum zum ausführlichen Betrachten.

Info: Fotostrecke unter suedhessen-morgen.de

Ausgezeichnet

In der Kategorie Malerei geht der erste Platz an Christoph Heiser, gefolgt von Martin Bähring und Volker Senzel.

Kategorie Skulpturen: Hier sichert sich Alexandra Klawitter den ersten Platz, dann folgen Udo Schneekloth und Rainer Rühl.

Kategorie Fotografie: Bernhard Schroth liefert das beste Bild ab, der zweite Platz geht an Sarah Fehlinger, der dritte an Stefan Steinbach.

Der Jugendpreis geht an Noel Sänger von der Erich Kästner-Schule Bürstadt. Fell

Freie Autorin

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