American Football - Lukas Brems und Waldemar Krel wechseln zu Frankfurt Universe in die GFL

Duo verlässt die Redskins

Von 
Claudio Palmieri
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Lukas Brems, hier eskortiert von Tim Koch (r.) gegen Neuwied, spielt bald in der 1. Bundesliga. © Berno Nix

Bürstadt. Die Bürstadt Redskins müssen die American-Football-Saison 2022 ohne zwei Leistungsträger planen. Wie Harry Frommeld, der Kommunikationschef der Football-Abteilung des TV Bürstadt, dieser Redaktion mitteilte, werden Lukas Brems und Waldemar Krel künftig für Frankfurt Universe in der German Football League (GFL) spielen.

„Wenn jemand die Chance bekommt, die große Luft zu schnuppern, soll er das tun. Die Jungs sollen diese Erfahrung machen. Das gönne ich jedem. Die Redskins sind stolz darauf, wenn Spieler aus den eigenen Reihen irgendwann ganz oben auftauchen“, sagte Frommeld. Gerade bei Eigengewächs Brems, der 2009 im Bürstädter U-13-Team seine Karriere startete, könne er den Wechselwunsch verstehen: „Der Junge wird bald 30. Das ist vielleicht seine letzte Chance, oben anzugreifen.“

Zweifel daran, dass Brems und Krel den Sprung von der viertklassigen Oberliga Mitte in die 1. Bundesliga packen können, hat Frommeld nicht. „Lukas ist einer der besten Running Backs in Deutschland und somit gut genug, bei Universe zu spielen“, findet Bürstadts Medienchef, der auch den variabel einsetzbaren Krel (Wide Receiver, Defensive Backfield) als „tollen Sportler“ lobt: „Er ist mit Sicherheit für jeden Verein eine Bereicherung.“ Krel war 2019 von den Gernsheim Gladiators zu den Redskins gewechselt. Im Sommer erwarb er die Trainer-C-Lizenz.

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Frommeld ist nicht der Einzige, der die Qualitäten des Spielerduos hoch ansiedelt. „Ich denke, dass wir durchaus Leute haben, die sich um einen Platz in der Nationalmannschaft oder in der GFL bewerben könnten“, hatte der ehemalige Redskins-Sportchef Bernd Fengel nach dem Ende der 2021er Saison im Interview mit dieser Redaktion erklärt.

Mit den Wechseln von Brems und Krel nach Frankfurt wirkt sich ein Phänomen, das von der neu gegründeten European League of Football (ELF) ausgeht, nun bis ins Ried aus. „Klar, oben fehlt’s von vorne bis hinten, weil alles zur ELF geht und andere nachrücken“, fasste Fengel im Oktober die aktuelle Entwicklung auf dem deutschen Football-Transfermarkt zusammen.

Wie in vielen anderen Städten, die jetzt ELF-Standort sind, hat auch Frankfurt Universe mit der Neugründung der Frankfurt Galaxy große lokale Konkurrenz bekommen. Vor dem Start der europäischen Liga wechselten neben Headcoach Thomas Kösling zahlreiche Spieler und Positionscoaches von Universe zu den Galaxy. Während sich die Galaxy zum ersten ELF-Champion kürten, belegte Universe in der abgelaufenen Runde den vorletzten Platz in der GFL-Südgruppe.

Jugendarbeit füllt Lücken

Den Aderlass in Richtung ELF versucht der deutsche Vizemeister von 2018 zu kompensieren, indem er sich verstärkt in unteren Ligen umsieht. Längst umfasst der Radius der Talentspäher nicht mehr nur den unmittelbaren Frankfurter Raum. „Universe ist auf einen der beiden Spieler zugegangen“, verriet Frommeld und merkte an: „Dass das irgendwann kommen musste, lag auf der Hand.“

Die Footballer des TV Bürstadt bewältigten im Spätsommer den doppelten Aufstieg von der Verbands- in die Oberliga. Unter zwölf Mannschaften belegten die Südhessen als Zweiter der Mitte-Gruppe Platz sieben in der Gesamttabelle. Große Sorgen, dass die beiden Wechsel die jüngste Entwicklung der Redskins bremsen könnte, macht sich Frommeld allerdings nicht. „Wir haben eine tolle Jugendarbeit. Selbst wenn uns die Abgänge sportlich um ein paar Punkte zurückwerfen, können wir das auffangen“, ist sich der Bürstädter Medienchef sicher.

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

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