Farbenprächtig

Die beliebtesten Kostümtrends zur Fastnacht in Bürstadt

Alles, was glitzert und glänzt: die beliebtesten Kostümtrends in 2025 bei Fortmann Mascerade in Bürstadt.

Von 
Antonia Böhm
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Lea und Jan Jobke mit den beliebten Glitzerkostümen in dieser Faschingssaison. © Berno Nix

Bürstadt. „Wie jedes Jahr der gleiche Wahnsinn!", sagt Wolfgang Jobke lachend. Was der Besitzer von Fortmann Mascerade meint, ist die Fastnachtszeit. Diana Fortmann-Jobke und Wolfgang Jobke gehört das Kostümgeschäft in Bürstadt, das über 14.000 Artikel anbietet. Entsprechend groß ist auch der Laden, in dem man alles finden kann – von einem Kakerlakenkostüm bis zu Edelleuten.

Um den Ansturm zu bewältigen, helfen auch gerne mal Freunde der Familie Jobke aus. „Morgen kommt ein Freund von der Uni von mir", erzählt Tochter Lea Jobke. „Und nächste Woche hilft uns auch noch mein Onkel." Außerdem stehen 15 Umkleiden und über 240 Parkplätze zur Verfügung, sodass sie bestens auf den Höhepunkt des Jahres vorbereitet sind: die Fastnacht. Auffällig sei, dass die Kunden dieses Jahr besonders früh dran seien. Das könne aber daran liegen, dass es dieses Jahr mehr Wochenenden vor Fastnacht und somit mehr Sitzungen gebe.

25 Jahre Kostüme: Von Aliens bis Mittelalter

Seit 25 Jahren verkauft Mascerade Fortmann schon Fastnachtsartikel. Zu Beginn war es ein kleines Geschäft mit nur wenigen Artikeln, erklärt Lea Jobke. „Das Erste, was wir verkauft haben, waren Paillettenwesten, wenn‘s gut lief auch noch eine Fliege.“ Doch das hat sich im Laufe der Jahre geändert. Auch die Wünsche und Ansprüche der Kunden haben sich gewandelt, weshalb der Laden zahlreiche Kostümtrends mitgemacht hat. Dieses Jahr glitzert es im Laden zum 25-jährigen Bestehen besonders doll. Das diesjährige Motto lautet „Alien Space“, und beliebt ist alles, was glitzert – zu viel Glitzer gibt es nicht. Passend dazu steht eine große Diskokugel direkt am Eingang des riesigen Kostümladens. Diese sorgt in Kombination mit der Musik direkt für gute Stimmung. „Wir verkaufen ja Kostüme und keine Versicherung“, erklärt Lea Jobke lachend. Dementsprechend gehören auch Verkleidungen für Edelleute und das Motto „It‘s Showtime“ zu den beliebten Trends.

Auch der DIY-Trend ist an den Kostümherstellern nicht vorbeigegangen: Es werden immer mehr Einzelteile und Accessoires produziert, um die steigende Nachfrage der Kunden zu bedienen. Ein weiterer Trend wurde von Sängerin Beyoncé ins Leben gerufen: Mit ihrem Song „Texas Hold ‚Em“ und dem dazugehörigen Line Dance hat sie die Herzen vieler Fans erobert – und ebenso die Kostümwelt inspiriert. Passend zu diesem Tanz gehören ein Westernhut sowie eine Westernbluse oder ein Westernhemd. Doch auch klassische Kostüme sind nach wie vor beliebt, stellt Lea Jobke fest. „Mittelalterliche Verkleidungen wie Ritter sowie Zirkuskostüme – vom Direktor bis zu Tieren – sind immer noch gefragt.“ Ebenso Uniformen wie Polizei oder Pilot sind Dauerbrenner.

Die perfekte Ergänzung: Haare in allen Farben für die bunten Kostümstoffe. © Berno Nix

Zitrone in Blau und der Lieblingshund auf der Jacke

Lea Jobke berichtet jedoch auch von einigen außergewöhnlichen Anfragen: „Jemand hat mal gefragt, ob es die Zitrone in Blau gibt oder die Dalmatiner Jacke auch als Berner Sennenhund geliefert werden kann. Einmal wurden wir sogar nach einem Kostüm in Form einer Abrissbirne gefragt."

Ihr Bruder Jan Jobke erzählt, dass auch für die vergangene Darts-WM im Dezember interessante Kostüme gekauft wurden. „Viele sind nach England zur Darts-WM geflogen und haben sich dafür die wildesten Kostüme wie eine Frittentüte oder einen Hotdog gekauft.“ Doch manchmal gehe es nicht nur darum, ein Kostüm zu tragen, sondern es zu sammeln. So wurde das Premium-Darth-Vader-Kostüm aus Star Wars für 900 Euro verkauft – es war das teuerste Kostüm, das hier je erworben wurde. „Er wird es wohl im Schrank aufbewahren, es bewundern und sich daran erfreuen“, schätzt Lea Jobke mit einem Grinsen.

Vater und Sohn treten beim Männerballett als Eisbären auf

Für die Familie Jobke bedeutet das, dass sie besonders in den sechs Wochen vor Fastnacht unaufhörlich mit Kostümen, Accessoires und Perücken beschäftigt ist. Hauptsächlich zu viert stemmen sie den Kostümladen. Sie beraten und bedienen Kunden von Heidelberg bis Mainz. Einmal kam sogar ein Kunde extra aus Österreich angereist, um ein Edelherrenkostüm zu kaufen.

Man könnte annehmen, dass die Vorfreude auf Fastnacht irgendwann nachlässt, dass irgendwann der Fastnachtszauber verschwindet. Doch von Lustlosigkeit ist keine Spur. „Nein, das macht schon echt Spaß. Wir haben richtig Bock", sagt Lea Jobke begeistert, und diese Einstellung ist auch im Laden zu spüren. Außerdem freut sie sich schon darauf, ihren Bruder und Vater beim Männerballett als Eisbären verkleidet zu sehen.

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