Bildung

Bürstädter Schillerschule feiert Einweihung mit Rundgang

Landrat Christian Engelhardt lädt die Kinder dazu ein, die neue Schule mit Leben zu füllen. Was den Klassen im neuen Gebäude am besten gefällt.

Von 
Sandra Bollmann
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Festliche Eröffnung mit Samtband-Zerstückelung: Mitmachen dürfen dabei auch Bärbel Schader (in Orange), die den Bau als Bürgermeisterin begleitet hat, sowie Nachfolger Boris Wenz (links daneben). © Berno Nix

Bürstadt. Die neuen, interaktiven Tafeln kommen sehr gut bei den Kindern an. Aber auch die blitzsauberen Toiletten – „sogar mit Seife und Tüchern!“ - und das riesige, helle Foyer, das „aussieht, wie in einem Hotel“. Bei der feierlichen Einweihung der Bürstädter Schillerschule gibt es jede Menge zu entdecken, was den Jungen und Mädchen, aber auch den Erwachsenen sehr gut gefällt. „Beeindruckend“, ist beim Rundgang durchs weiträumige Schulhaus zu hören. Und auch: „Fehlt nur noch der Wellnessbereich!“

Interaktive Tafeln und neue Toiletten gefallen Kindern am besten

„Ihr fühlt euch hier schon sehr wohl“, schließt Schulleiter Torsten Wiechmann aus dem Auftritt der Klassensprecherinnen und Klassensprecher. Auf die Frage: „Was gefällt euch am besten?“, haben die dritten und vierten Klassen jede Menge Antworten gefunden. Die neuen Sanitärbereiche werden gleich mehrmals genannt. Aber auch die Tafeln mit Anschluss ans weltweite Netz – „auf die wir sogar selbst schreiben können“. Auch dass es jetzt so viel Raum für alle gibt, gefällt den Kindern sehr.

Ein riesiges Foyer, schick wie im Hotel: Während die Kinder zurück in den Unterricht eilen, schauen sich die Besucher interessiert im Schulhaus um. © Berno Nix

Platz gibt es tatsächlich jede Menge. Von außen wirkt der Bau mit der lebhaften Klinkerfassade gar nicht so mächtig. Drinnen hat aber allein schon das Foyer das Ausmaß eine riesige Halle. Eine große Treppe überspannt das Erdgeschoss, in dem die Betreuung, die Verwaltung und die Technikräume untergebracht sind. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind die Cluster untergebracht. Darin hat jeder Jahrgang seinen eigenen Bereich. Die Fachräume für Musik und Kunst und auch die künftige Schulküche befinden sich dazwischen, sodass sie für alle gut zu erreichen sind.

In die Klassenzimmer geht es mit Hausschuhen

Die Besucherschar strömt direkt zum Cluster für die ersten Klassen. Vom Treppenhaus aus geht es durch eine Tür zum Marktplatz in Orangetönen. Hier gibt es nicht nur jede Menge Sitzgelegenheiten, Tische und Regale, sondern auch eine kleine Spielküche aus Holz. Es herrscht Wohnzimmer-Atmosphäre. Und genau so soll es auch sein, beschreibt Architekt Klaus Klinger die Idee. Gerade steht er vor einer der Garderoben. „Es ist so gedacht: Die Kinder kommen an, setzen sich hier hin und wechseln erst mal ihre Schuhe.“ In den Unterricht geht es mit Pantoffeln an den Füßen.

„Neue Schule, neues Glück“ schmettern die Kinder bei der Einweihung quer über den Schulhof. Über den Neubau freuen sie sich riesig. Der Westbau im Hintergrund soll noch bis Jahresende fallen. © Berno Nix

Der Gang führt wie ein „U“ durchs Cluster. Außen sind die sechs Klassensäle angeordnet, dazwischen die tatsächlich sehr ansehnlichen Sanitärräume und auch drei kleinere Zimmer mit Glaswänden. Zwei davon können als Differenzierungsräume genutzt werden – wenn einzelne Kinder besondere Aufgabe erhalten. Der dritte gläserne Raum ist der Lehrerstützpunkt. Hier sollten die Pädagogen zu finden sein, wenn sie sich gerade nicht im Klassensaal aufhalten.

Neubau bietet – fast - unbegrenzte Möglichkeiten

„Wir können uns hier so richtig entfalten“, schwärmt eine Lehrerin. Noch hat sie nicht alle Möglichkeiten erkundet, die die neuen Räumlichkeiten bieten. „Aber wir freuen uns, wir haben so lange darauf gewartet.“ Dass auch das Kollegium vom Neubau profitiert, hat Rektor Wiechmann bereits bei seiner Begrüßungsrede deutlich gemacht: Keine weiten Wege mehr, die Klassen einer Stufe können enger zusammenarbeiten – „wie eine eigene kleine Schule in der Schule“. Als „mutig und weitsichtig“ lobt er den Bau, für den der Schulträger „sehr viele Steuergelder in die Hand genommen hat.“

Landrat Christian Engelhardt (v.l.) und die Architekten Klaus Klinger und Helmut Brückmann laden zum Rundgang durchs Schulhaus ein. © Berno Nix

Tatsächlich sind es 43 Millionen Euro, bestätigt Landrat Christian Engelhardt, dass die Kosten, aber auch der zeitliche Rahmen eingehalten worden sind. „Damit seid ihr jetzt auch irgendwie Millionäre“, sagt er scherzhaft in Richtung der Kinderschar, durch die sofort ein Raunen geht. 600 Jungen und Mädchen besuchen die Schillerschule, zur großen Einweihungsfeier haben sich alle Klassen vor dem Eingangsbereich versammelt. Und weil es mit dem Zuhören irgendwann nicht mehr so gut klappt, kürzt der Landrat seine Rede ab und lässt die vielen Zahlen einfach weg. Lieber legt er den Schülerinnen und Schülern nachdrücklich ans Herz, das neue Gebäude zu ihrer Schule zu machen: „Nutzt sie, füllt sie mit Leben, macht sie zu eurem Ort.“ Die Kinder bedanken sich mit einem fröhlichen Lied: „Neues Haus, neues Glück“, schmettern sie lautstark über den Hof.

Alle zehn Scheren fürs rote Band funktionieren Problemlos

Dann wird das rote Band durchgeschnitten: Anders als bei der Grundschuleinweihung in Biblis funktionieren alle zehn Scheren auf Anhieb. Eine davon hat Bürgermeister Boris Wenz in der Hand, der sich in seiner Rede gerade noch bei allen Beteiligten für die „große Investition in die Zukunft unserer Kinder“ bedankt hat. Und auch bei der kompletten Schulfamilie für „sehr viel Geduld“. Auch seine Vorgängerin Bärbel Schader schneidet ein Stück rotes Samtband ab, die sich die Einweihung keinesfalls entgehen lassen wollte. Ebenfalls unter den Gästen: Timo Helwig-Thome, bis zum Schuljahresende kommissarischer Leiter der Bibliser Schule in den Weschnitzauen. Er ist zum Schulamt nach Heppenheim gewechselt und dort ab sofort für die Schillerschule zuständig.

Viel Leben auf dem „Marktplatz“ der ersten Klassen: Der Unterricht ist zu Ende. © Berno Nix

Landrat Engelhardt kündigt den Erwachsenen dann doch noch an, wie es mit der Baustelle weitergeht: Die Ausweich-Klassenzimmer sind Geschichte, der letzte Container ist während der Einweihungsfeier abtransportiert worden. Übrig ist die leere Betonplatte. Auch die dürfte bis zum Jahresende verschwunden sein, genauso wie der Westflügel als letzter Teil des Altbaus.

Die Container sind verschwunden, jetzt steht der nächste Abriss an

Im nächsten Frühjahr soll die Oberschultheiß-Schremser-Straße für den Verkehr freigegeben werden. Am neuen Schulhof wird allerdings noch ein Weichen gebaut, bis alles fertig ist, macht Engelhardt deutlich. Bis Ende 2026 - so der Zeitplan – ist dann alles fertig.

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Redaktion Redakteurin "Südhessen Morgen", Schwerpunkt Bürstadt

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