Jubiläum

50 Jahre Bürgerhalle gefeiert

Hallenfest mit Vereinen und Blasmusik. Förderkreis zum Bau der Mehrzweckhalle sammelt in den 60er Jahren 70 000 Mark

Von 
Michael Burmeister
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Groß-Rohrheim. Es war beinahe schon so wie zur Kerwezeit. Nur eigentlich fünf Wochen zu früh. Doch das Geburtstagsfest zu Ehren der Rohrheimer Bürgerhalle, die vor 50 Jahren ihrer Bestimmung übergeben wurde, fand eben genau dort statt, wo in wenigen Wochen auch die Kerwe wieder für Stimmung sorgen wird. Das zeigt letztlich auch, wie gut und weitsichtig die Entscheidung von damals war, hier nicht nur eine reine Sporthalle entstehen zu lassen, sondern eine Mehrzweckhalle. Auch das galt es, am runden Geburtstag zu feiern.

Beinahe wäre das Jubiläum in Vergessenheit geraten, wäre da nicht Friedhelm Olf gewesen. Der seit einigen Jahren nicht mehr aktive SPD-Politiker, der für seine Partei viele Jahre im Gemeindeparlament saß und einst auch mal Vorsitzender des Sport- und Kulturausschusses war, zählt mit zu den Gründungsmitgliedern des Ende der 60er Jahre gegründeten Förderkreises zum Bau der Mehrzweckhalle (MZH).

Genauer gesagt, am 12. Juni 1968 trafen sich zwei Dutzend Gründungsmitglieder. Dieser Verein mit letztlich über 400 Mitgliedern schaffte es binnen kurzer Zeit, 70 000 Mark einzusammeln – unter anderem von Sponsoren. Das meiste Geld kam jedoch von den Mitgliedern selbst und deren Beiträgen. „Wir haben es den Leuten damals selbst überlassen, wie viel und wann sie etwas zum Betrag beisteuern möchten und können“, erinnert sich Olf. Er und ein Orgateam von zehn weiteren Personen trafen sich im Vorfeld, um diese Feier zu organisieren.

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Eigentlich sollte aus der Bürgerhalle, so lauteten damals die ersten Planungen des Kreises, eine reine Schulsporthalle werden. Doch da regte sich Widerstand, da man in Rohrheim damals Bedarf sah für weit mehr Nutzer. Hätte man den MZH nicht gegründet und eigenes Geld beigesteuert, wäre es vermutlich auch dabei geblieben. Und dann hätte es vermutlich auch nie eine erfolgreiche TV-Handballabteilung gegeben.

Doch zum Glück kam es anders. Mit den zusätzlichen Mitteln, die die Gemeinde und der Förderverein zu jener Zeit aufbrachten, konnte die Halle wesentlich größer gebaut werden – so beispielsweise breiter und länger und auch mit einer Bühne. Gekostet hat der Bau etwas über zwei Millionen Mark. Angesichts heutiger Kosten für einen ähnlichen Bau, sind das schon fast die sprichwörtlichen „Peanuts“.

Viele Rohrheimer waren am Sonntag in die Halle gekommen, um sich Darbietungen der Vereine anzuschauen – und zwar diejenigen Vereine, die die Bürgerhalle auch immer wieder nutzen. Sei es für den Sport oder den Spaß.

So waren natürlich auch Mitglieder des Kerwevereins RARA (samt Kerweborsch) gekommen. Die planen ja jetzt schon wieder die große Samstagabendshow. Und die findet alljährlich auf der Bühne in der Bürgerhalle statt. Auch das traditionelle Bosselturnier im Januar hat hier seine Heimat gefunden. Eine Fotoausstellung ergänzte die Geburtstagsfeier.

Musikalisch begleitet wurde das Fest von der Rohrheimer Blasmusik und moderiert wurden die Vorführungen von Ekkehard Faatz. Der konnte unter anderem das TV Kinderturnen, die spezielle Männergymnastik des VfB am Schlingentrainer, oder Showeinlagen von Handball, Badminton, Tischtennis oder Bosseln ankündigen.

Übrigens war das Hallenfest bereits am Donnerstagnachmittag gestartet. Die Lindenhofschule führte hier ihr Theaterstück auf und verabschiedete ihre Viertklässler, die nun an andere Schulen wechseln. Auch das zeigt den Mehrwert dieser Halle.

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