Biblis. Die vergangenen Tage liefen fußballtechnisch ganz im Sinne von Stürmer André Bandieramonte. So durfte der 24-Jährige am vergangenen Sonntag zunächst in der Kreisoberliga Bergstraße mit dem FV Biblis beim SV Lörzenbach einen wichtigen 4:3 (1:2)-Sieg bejubeln, zu dem er selbst zwei Tore beisteuerte. Zwei Tage später war dann für ihn im Stadion im Frankfurter Stadtwald der nächste doppelte Torjubel angesagt, als er diesmal als Fan den Doppelpack von Eintracht Frankfurt-Stürmer Randal Kolo Muani bejubelte, mit dem dieser die SGE im DFB-Pokal-Viertelfinale zu einem 2:0-Sieg über den 1. FC Union Berlin schoss.
„Schade, dass das dritte Tor für die Eintracht dann doch nicht gegeben wurde. Zur Pause hätte es eigentlich schon 3:0 oder 4:0 stehen müssen“, sah Bandieramonte klar überlegene Frankfurter ins Pokal-Halbfinale einziehen, die nach zuletzt sieben sieglosen Spielen in Bundesliga und Champions League endlich wieder jubeln durften.
André Bandieramonte
Er wurde am 6. Oktober 1998 in Heppenheim geboren und wohnte bis 2021 in Bürstadt, ehe er nach Biblis zog. Demnächst steht ein Umzug nach Lampertheim an.
Seit Februar absolviert der gelernte Chemikant bei der IHK Pfalz in Ludwigshafen die Meisterschule zum geprüften Industriemeister Chemie.
Bandieramonte begann in der Jugend des VfR Bürstadt, spielte dann für den FV Hofheim und dem JFV Bürstadt.
Im Erwachsenenbereich lief er zunächst für Eintracht Bürstadt auf. In der Saison 2019/2020 dann für Wormatia Worms II. Nach einem erneuten Zwischenstopp bei der Eintracht, spielt er seit dem Winter 2021/2022 für den FV Biblis.
Wie sich solch eine Durststrecke anfühlt, weiß Bandieramonte nur zu gut, musste der Aufsteiger FV Biblis doch seit dem 2:1-Hinspielerfolg gegen Lörzenbach am 18. September 2022 auf seinen dritten Sieg in der Kreisoberliga warten. „Der Sieg am Sonntag war natürlich enorm wichtig für uns, auch für mich persönlich, da ich meine Torflaute endlich beenden konnte. Nach dem Sieg haben wir gejubelt, als wäre es der Klassenerhalt, aber das war er natürlich noch nicht“, ist Bandieramonte bewusst, dass die Gurkenstädter noch Punkte brauchen, wenn es nicht nach einer Saison schon wieder in die Kreisliga A zurückgehen soll.
Dort lieferten sich der FV Biblis und der SV Lörzenbach in der vergangenen Saison ein spannendes Meisterrennen, das die Lörzenbacher für sich entschieden. In der Kreisoberliga finden sich nun beide mitten im Kampf um den Ligaverbleib wieder – entsprechend wussten beide Mannschaften um die Wichtigkeit des direkten Duells. „Das Spiel hat sich angefühlt wie ein Derby“, betonte Bandieramonte. Eines, in dem es dem FV Biblis zunächst so erging, wie so oft in dieser Saison – sie lagen zur Pause mit 1:2 in Rückstand.
Erst elf Saisoneinsätze
Der 24-jährige gelernte Chemikant erlebte mit dem FVB in dieser Runde bereits viele knappe Spiele, in denen sich die Blau-Weißen nicht für ihre Mühen belohnen konnten. Doch: „Unser Spielertrainer Torsten Schnitzer hat immer gesagt, dass das Glück auch mal wieder auf unsere Seite kommen wird, und das war in Lörzenbach endlich der Fall“, freut sich Bandieramonte, der selbst einen Eckball von Schnitzer zum 2:2-Ausgleich (53.) einköpfte und in der Folge auch die erneute Lörzenbacher 3:2-Führung mit dem 3:3 (70.) egalisierte.
Bandieramonte selbst konnte in der laufenden Saison erst elfmal mitwirken, wobei ihn eine Verletzung und zwei Rotsperren zwischenzeitlich ausbremsten. Seit dem Wiederbeginn im März stand er aber stets für 90 Minuten auf dem Platz.
„Ich bin nicht hundertprozentig fit und habe über den Winter auch etwas an Gewicht zugelegt. Trotzdem ist es erstaunlich, dass ich trotz zweier kleiner Leistenbrüche an jeder Seite so gut zurechtkomme, auch wenn ich es nach jedem Spiel schon erstmal merke“, stellt sich Bandieramonte in den Dienst der Mannschaft, um mit dem FVB den Ligaverbleib zu schaffen. Den Biblisern bleibt der Stürmer auch in der kommenden Saison – und zwar ligaunabhängig – erhalten.
„Unser Trainer hat mich darum gebeten mich erst nach dem Klassenerhalt an der Leiste operieren zu lassen. Es kann ja sein, dass uns das erst am letzten Spieltag gelingt“, sagt Bandieramonte mit Blick auf den 4. Juni und dem damit verbundenen Heimspiel gegen die KSG Mitlechtern.
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