Fußball

Starker Schlussspurt bringt die Rettung

Der FV Biblis will nach Verbleib in der Kreisoberliga weiter auf die eigene Jugend setzen

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Matthias Bähr
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Torsten Schnitzer, Spielertrainer des FV Biblis, will den heranwachsenden Talenten des Vereins eine echte Chance geben. © Berno Nix / Julian Lösch

Biblis. Torsten Schnitzer bringt es auf den Punkt. „Wir haben als Aufsteiger zu viel Lehrgeld gezahlt“, sagt der Spielertrainer des FV Biblis. Er meint damit in erster Linie die Tatsache, dass es seine Mannschaft zu selten schaffte, Führungen in Siege umzuwandeln. „Da müssen wir noch viel cleverer werden und unsere Vorsprünge auch mal über die Zeit bringen. Damit meine ich auch, dass wir vor dem gegnerischen Tor wesentlich kaltschnäuziger werden müssen“, betont Schnitzer.

Als die Kreisoberliga-Runde am 7. August 2022 angepfiffen wurde, holten die Bibliser immerhin ein 1:1-Unentschieden gegen die SG Azzurri/Olympia Lampertheim. Zwar gab es danach eine Niederlage und ein Unentschieden, doch am 27. August stand die ganze Kreisoberliga Kopf, als der FVB mit 5:2 beim späteren Tabellenzweiten SG Unter-Abtsteinach gewann. „Das war ein gelungener Start für einen Aufsteiger. Schade, dass wir danach unten reingerutscht sind“, bedauert Schnitzer das Abflauen der Anfangseuphorie.

In der Tat war die Bilanz in der Hinrunde bescheiden. Meist folgte eine Niederlage auf die nächste. Da konnten die Bibliser froh sein, am 18. September mit dem 2:1-Heimsieg gegen Mitaufsteiger SV Lörzenbach ihre Pflicht erfüllt zu haben. Das war ein Sieg, der sich im Nachhinein als sehr wichtig erweisen sollte, trug er doch dazu bei, dass Biblis im direkten Vergleich mit den Odenwäldern vorne lag. Auch wenn dieser direkte Vergleich letztlich nicht herangezogen werden musste, erwies er sich im Abstiegskampf als psychologischer Vorteil. Der Heimsieg gegen Lörzenbach trug allerdings nicht dazu bei, sich aus der Abstiegsspirale zu befreien. So waren die Verantwortlichen erleichtert, zum Hinrundenende am 13. November bei der ebenfalls schwächelnden KSG Mitlechtern ein 2:2 zu holen. Doch nur eine Woche später gab es im Kellerduell bei den Lampertheimer Azzurri eine 3:4-Niederlage.

Nervenstärke im Odenwald

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hias
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Auch zum Start ins neue Fußballjahr war eine Wende zum Besseren noch lange nicht in Sicht: Die Bibliser verloren nicht nur gegen den TV Lampertheim und die SG Unter-Abtsteinach, sondern ließen auch in den Derbys gegen die SSG Einhausen und den SC Olympia Lorsch Federn. Beste Voraussetzungen waren das nicht, um für das so wichtige Spiel am 2. April beim aufstrebenden SV Lörzenbach gewappnet zu sein. Doch die Kicker vom Pfaffenaustadion straften hier aller Kritiker Lügen, bewiesen im Odenwald Nervenstärke und gewannen mit 4:3.

Doch kaum war die Osterpause beendet, quittierten die Bibliser wieder Niederlagen gegen Fürth, Groß-Rohrheim und die SG Odin Wald-Michelbach. Da auch die Begegnung beim VfL Birkenau mit 2:6 in die Binsen ging, musste das Schlimmste befürchtet werden. Doch im Endspurt zeigte der FVB sein wahres Gesicht und gewann seine Heimbegegnungen gegen den SV Unter-Flockenbach II und die KSG Mitlechtern.

„Das hat für uns gesprochen und hier bin ich auch stolz auf meine Jungs“, betont Schnitzer. Er kann damit leben, dass die jungen Spieler manchmal Fehler machten und kommt gar nicht erst auf die Idee, diese durch namhafte Zugänge zu ersetzen – im Gegenteil.

„Ich liebe es, diesen manchmal beschwerlichen Weg mit jungen talentierten Spielern zu gehen“, sagt Schnitzer, der im Juli in seine vierte Saison als Trainer des FV Biblis geht. Hier rücken mit Constantin Morweiser (Tor), Dimitrios Filippopoulis (Abwehr), Samuel Rossbach und Simon Schestag (beide Mittelfeld) sowie Edgar Schwarze (Angriff) gleich fünf Talente in den Seniorenbereich auf. „Ihnen gehört die Zukunft des FV Biblis“, will Schnitzer das spielstarke Quintett so schnell wie möglich integrieren. hias

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