Bildung

Kita Sonnenschein in Biblis verabschiedet Leiterin Ellen Gärtner

Es ist ein emotionlaer Abschied: Nach 23 Jahren in der Einrichtung verlässt die Leiterin Ellen Gärtner die katholische Kindertagesstäte Sonnenschein in Biblis. Sie wechselt in eine Einrichtung in Weinheim

Von 
Stefanie Reis
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Leiterin Ellen Gärtner (Mitte) verabschiedet sich gemeinsam mit den Erzieherinnen Miriam Angert (l.) und Sandra Kemmeter (r.) von der Kita Sonnenschein. © Berno Nix

Biblis. Emotional und tränenreich war die Verabschiedung von Ellen Gärtner, der langjährigen Leiterin der katholischen Familienkindertagesstätte Sonnenschein Biblis. Über Jahrzehnte hatte sie die pädagogische und soziale Weiterentwicklung der Einrichtung geprägt. 23 Jahre war sie im Sonnenschein tätig, jetzt wechselt sie in eine Kindertageseinrichtung nach Weinheim. Mit Miriam Angert und Sandra Kemmeter verabschiedeten sich zudem zwei weitere Erzieherinnen. Ende des Jahres wechselt auch die stellvertretende Leiterin Christel Bedford die Einrichtung.

Aktuell ist das Gebäude der Kita „Sonnenschein“ aufgrund eines umfangreichen Wasserschadens und der dadurch verursachten Schimmelbildung nicht benutzbar. Die Gruppen sind im Bibliser Bürgerzentrum untergebracht. So fand denn auch die Verabschiedungsfeier auf dem Parkplatz neben dem Bürgerzentrum statt.

Förderverein gegründet

Christel Bedford, die stellvertretende Leiterin, rang schon bei der Moderation nach Worten und kämpfte mit den Tränen. Auch Julia Franck, Vorsitzende des Fördervereins, zeigte sich berührt. Sie erinnerte daran, dass es Ellen Gärtners Idee war, zu Beginn ihrer Zeit im Sonnenschein gleich einen Förderverein zu gründen, in dessen Reihen sie stets mitwirkte und ein Sprachrohr der Kinder und des Teams war. „Es war dir immer wichtig, dass sich die Kinder wohlfühlen, dass sie wachsen und sich entwickeln können“, sagte Franck. Der schönste Dank seien dann die strahlenden Kinderaugen gewesen, wenn man gemeinsam etwas habe umsetzen können.

„Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein“: Mit diesen Worten verabschiedete Franck die scheidende Leiterin. Sie sei Segen für die Einrichtung, für die Kinder, Familien und das Team gewesen, und sie wünschte Ellen Gärtner alles Gute für ihren weiteren beruflichen Werdegang in Weinheim. Für Franck sei die Zusammenarbeit mit ihr sehr wertvoll gewesen.

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So passte denn auch das Lied der Kinder dazu, die sangen: „Du bist außergewöhnlich, dich gibt es nur einmal. Du bist außergewöhnlich und nicht austauschbar“. Manuel Hegemann, Vorsitzender des Elternbeirats, sprach davon, wie viele Kinder Ellen Gärtner im Laufe der Jahrzehnte liebevoll begleitet hat, wie oft sie selbst Ankerpunkt und ihr Büro Rückzugsort für die Jungen und Mädchen war, wie sehr sie sich Zeit genommen hat, selbst wenn die Arbeit sich auf dem Tisch stapelte. Die Kinder gingen immer vor. Er bedankte sich für die Zusammenarbeit und für die konstruktiven Gespräche. Man werde sie vermissen. „Und wie muss es erst dem Erzieherteam gehen, dass du so viele Jahre begleitet hast?“, sinnierte er über den Abschied.

Behutsam und einfühlsam

„Sie waren so wertvoll als Mensch und in der pädagogischen Arbeit hier in Biblis“, betonte Bürgermeister Volker Scheib. Eine Leiterin mit einem großen Herzen für die Kinder. Erzieherin Anja Drolshagen erinnerte daran, dass Ellen Gärtner, als sie vor 23 Jahren in die Einrichtung kam, neue Ideen und frischen Wind mitgebracht habe. Sie habe behutsam und einfühlsam das Team an die offene Arbeit herangeführt und aus einem klassischen Kindergarten einen Ort gemacht, der Kinder ab zwei Jahren den ganzen Tag begleitet und unterstützt.

Mit Hilfe der Eltern konnte zudem das Außengelände umgestaltet werden. Vernetzungen mit anderen Institutionen standen ebenso im Fokus,etwa mit dem Hessischen Sportbund. Seitdem habe die Einrichtung regelmäßig junge Leute, die dort ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren würden. Viele angehende Erzieherinnen und Erzieher habe Ellen Gärtner in ihrer Ausbildungszeit begleitet und unterstützt. „2011 brachtest du Marte Meo in den Sonnenschein, was für uns alle ein wertvolles Handwerkszeug in der pädagogischen Arbeit geworden ist“, so Drolshagen.

Für die Sorgen der Eltern, Kinder und des Teams habe sie immer ein offenes Ohr gehabt und nicht die Probleme, sondern die Lösungen in den Mittelpunkt gestellt. Dass das Team so groß und bis zum Sommer praktisch voll besetzt sei, zeige, welche gute Arbeit Ellen Gärtner geleistet habe. „Wir sind durch dich Familienkita, Sprachkita und Bewegungskita. Wir hoffen, dass die gute Saat, die du in uns gesät hast, weiterhin Früchte trägt und dass wir von dem, was wir von dir gelernt haben, auch in Zukunft weiter profitieren“, meinte die Erzieherin. Sie wünschte Gärtner einen gesegneten Neuanfang. „Wir hoffen, dass du positiv auf die lange Zeit bei uns zurückblicken kannst“.

Stelle ist ausgeschrieben

Gemeinsam mit Ellen Gärtner wurden auch die Kolleginnen Miriam Angert und Sandra Kemmeter, die 14 Jahre im Sonnenschein tätig waren, in andere Einrichtungen verabschiedet. Christel Bedford, langjährige stellvertretende Leitung, wechselt Ende des Jahres vom Sonnenschein in eine Einrichtung nach Gernsheim. Die Katholische Pfarrgruppe sucht für ihre Kindertageseinrichtung Sonnenschein aktuell zum 1. April 2024 eine neue Leitung in Vollzeit. Voraussichtlich im Oktober sollen die Gruppen wieder aus dem Bürgerzentrum in die sanierte Einrichtung umziehen.

Freie Autorin

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