Nordheim. Bestes Spätsommerwetter herrschte beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr Nordheim. Interessierte Bürger, aber auch Mitglieder der umliegenden Wehren nutzten die Gelegenheit, um hinter die Kulissen der freiwilligen Helfer zu schauen.
Aktiv schon am Morgen: die Kinder- und Jugendfeuerwehr mit ihrem „Spielbereich“. Hier zählte nicht nur Belustigung, sondern Löschen. „Gezielt wird auf das Häuschen – bei Treffern erscheint ein blaues Licht“, erklärte Fabian Weiß das Prinzip. Dem Vorsitzenden des Feuerwehrvereins Nordheim oblag zusammen mit Simon Breyvogel, stellvertretender Jugendwart, die Nachwuchsbetreuung. Die Situation bei der Jugend sei generell günstig, 25 Mitglieder zählt die Kinder- und Jugendfeuerwehr. Eine Vielzahl an „neuen und jungen Leuten“ habe man hinzugewonnen, die meisten unter 25. Sie treffen sich einmal pro Woche zur Jugendstunde – montags von 18 bis 19.30 Uhr.
Die Jüngeren kommen am ersten und dritten Samstag ab 10 Uhr zusammen; Leiterin der Kinderfeuerwehr ist Simone Metzner. Verstärkt wurde das Interesse am Feuerwehrwesen durch ein buntes Programm zum Tag der offenen Tür: Kinderschminken, Fotobox und Mandalas zum Ausfüllen sorgten für Spaß. Beteiligt war auch das Deutsche Rote Kreuz mit einem Infostand.
Kulinarisch lockte neben Brat- und Currywurst die „Florianspfanne“: Das feurig anmutende Gericht besteht aus Gyros mit Zwiebeln, Paprika und Tomaten. Wehrführer Uwe Schmidt betonte die enge Zusammenarbeit zwischen den Wehren von Nordheim und Wattenheim. So würden Probleme gemeinsam gelöst, etwa im Fall des Wattenheimer Gerätewagens Logistik. Das eigene „Schwesterfahrzeug“ hat man im November 2023 neu angeschafft. Zum Inventar gehören desweiteren – wie in Wattenheim – ein Mannschaftstransportwagen und das 20 Jahre alte Löschfahrzeug. Alle Mobile waren den technisch geneigten Besuchern bis 18 Uhr zugänglich.
Auch personell ist die Freiwillige Feuerwehr Nordheim gut aufgestellt: Die Einsatzabteilung besteht zurzeit aus 25 Männern und zwei Frauen im Alter zwischen 17 und 65. Freiwillig sorgen sie 365 Tage im Jahr Stunde für Stunde für Sicherheit. Sie üben regelmäßig den Umgang mit Einsatzgerät und den Fahrzeugen sowie die Kooperation mit benachbarten Wehren und Hilfsorganisationen.
Zusätzlich zu den gemeinsamen Ausbildungs- und Übungsstunden am Stützpunkt absolvieren die Feuerwehrleute Lehrgänge auf Kreis- und Landesebene, so an der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel. „Die Alarmierung erfolgt über die integrierte Leitstelle in Heppenheim, die eine Zusammenarbeit mit Polizei, Rettungsdienst und THW ermöglicht“, erklären die Verantwortlichen. Im Falle eines Alarms werden die Kameradinnen und Kameraden von zuhause, von der Arbeit oder aus ihrer Freizeit in den Stützpunkt gerufen, von wo aus sie zur Einsatzstelle fahren.
Stark eingebunden war die Nordheimer Wehr im Juni. „Eine Woche lang haben wir 24/7 die Deichwache gestellt“, erinnert sich Uwe Schmidt mit Blick auf das Hochwasser. Die Feuerwehr Nordheim widmet sich auch dem vorbeugenden Brandschutz. Dazu zählen der Brandsicherheitsdienst bei Veranstaltungen und die Brandschutzunterweisung in Schule und Kindergarten.
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