Soziales

Diese Hilfsangebote gibt es in Biblis

Was tun, wenn Menschen Unterstützung brauchen oder sich in schwierigen Lebenssituationen befinden? Die Info-Veranstaltung in Biblis gibt Antworten.

Von 
Petra Schäfer
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Die private Compass-Pflegeberatung (im Vordergrund) und der Pflegestützpunkt Kreis Bergstraße (rechts dahinter) im Bibliser Rathaus. © Berno Nix

Biblis. „Es kommt vor, dass ich mit Frau Paula angesprochen werde“, berichtet Christina Adler-Schäfer im Bibliser Rathaussaal. Sie ist zusammen mit ihrer Kollegin Michaela Weber als „Psychosoziale Fachkraft auf dem Land“ im Ried unterwegs. Daher kommt der Name PauLa. Sie sind Ansprechpartnerinnen für Seniorinnen und Senioren, die keinen Pflegegrad haben, aber Unterstützung im Alltag suchen, um möglichst lange selbstständig in der gewohnten Umgebung leben zu können.

„Das Treffen hier ist auch eine gute Gelegenheit für uns, um zu netzwerken“, sagt Adler-Schäfer. Kontakte zu Institutionen und Organisationen sind für die PauLas wichtig, um Ratsuchende umfassend beraten zu können. Der Ausbau der Nachbarschaftshilfe, um Versorgungslücken zu schließen, sei ein großes Thema. „Zum Beispiel, wenn jemand Arzt muss, aber nicht mehr mobil ist.“

Wertvoller Erfahrungsaustausch in der Selbsthilfegruppe

Das Treffen in Biblis steht unter dem Motto: „Sie sind nicht allein.“ Kerstin Stier von der Selbsthilfegruppe LiLy’s aus‘m Ried und Bürgermeister Volker Scheib haben die Informationsveranstaltung organisiert, die für alle gedacht ist, die mit Herausforderungen zu tun haben. Bei den LiLy’s treffen sich rund 20 Menschen mit Lip- und Lymphödem regelmäßig im Bibliser Bürgerzentrum. Einige von ihnen sind bei der Info-Veranstaltung dabei. Sie berichten davon, wie wichtig der Austausch von Erfahrungen in dieser Selbsthilfegruppe für sie ist. „Wir haben Listen von Fachärzten, die sich mit dieser Krankheit auskennen“, sagt Kerstin Stier. „Ich hatte seit meiner Pubertät Beschwerden. Seit eineinhalb Jahren habe ich die Diagnose“, berichtet eine Betroffene, die jetzt über 50 Jahre alt ist. Die Themen bei den Treffen und Gesprächen sind breit gefächert. Dabei geht es auch um die Versorgung mit Kompressionskleidung und drohende Einsparungen bei den Krankenkassen.

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Dass Selbsthilfegruppen eine wertvolle Hilfe für Menschen sein können, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden, erfahren Barbara Hammon und Dagmar Franken von der Selbsthilfekontaktstelle der Caritas täglich. Sie bieten unter anderem eine vertrauliche Beratung bei der Suche nach einer Selbsthilfegruppe. „Wir geben auch unsere fachliche Unterstützung bei der Gründung einer Selbsthilfegruppe. Das haben wir bei den LiLy’s gemacht“, berichten die beiden. Aktuell gebe es Anfragen zur Gründung einer ADHS-Gruppe für Erwachsene sowie für eine Gruppe für verlassene Eltern. Deren Kinder haben den Kontakt abgebrochen. „Das führt auch dazu, dass die Enkelkinder nicht mehr zu den Großeltern dürfen.“

„Digital im Alter“ unterstützt beim Umgang mit Laptop und Handy

Für die Interessen älterer Menschen setzt sich der Kreisseniorenbeirat Bergstraße ein. Irene Domsel und Gerlinde Hellmuth sind beim Info-Abend die Ansprechpartnerinnen und weisen auch auf die kostenlosen Flyer in Rathäusern und Bürgerbüros hin, die zum Mitnehmen ausgelegt sind. Darin aufgelistet sind seniorenfreundliche Betriebe, die vom Kreisseniorenbeirat mit einem Zertifikat ausgezeichnet sind. Gut leserliche Schilder in den Geschäften ist ein Kriterium dabei.

Außerdem beteiligt sich der Kreisseniorenbeirat beim Projekt „Digital im Alter“. Das ist eine Initiative des Landes. Dabei ist der Kreisseniorenbeirat als Stützpunkt ausgewählt worden. Im Fokus steht die persönliche Beratung für Ältere, die zum Beispiel Hilfestellung bei der Einrichtung eines Tablets oder Smartphones brauchen. Eine Auflistung von Beratungsstellen, Lieferdiensten für Mahlzeiten, Pflegediensten und Seniorenwohnheimen ist nach Kommunen geordnet in der kostenfreien Broschüre „Informationen für Seniorinnen und Senioren“ des Kreisseniorenbeirats enthalten.

Wann Sozialleistungen in Anspruch genommen werden können

In dieser Broschüre aufgeführt ist auch der Pflegestützpunkt Kreis Bergstraße, der am benachbarten Info-Tisch von Alexandra Löchelt vorgestellt wird. „Wir bieten Unterstützung und Beratung ohne Rezept und ohne Versichertenkarte“, macht sie deutlich. Geboten werde eine unabhängige Auskunft und Beratung zu Sozialleistungen und Hilfsangeboten.

Kontaktaufnahme



LiLy's aus‘m Ried: www.shg-lilys-ausm-ried.de

Caritas-Seniorenberatung in Bürstadt: b.weidner-werle@caritas-bergstrasse.de

Caritas-Selbsthilfekontaktstelle Kreis Bergstraße: www.selbsthilfe-bergstrasse.de

Kreisseniorenbeirat: www.kreis-bergstrasse.de/kreisseniorenbeirat

Pflegestützpunkt Kreis Bergstraße: pflegestuetzpunkt@kreis-bergstrasse.de

Palliativ- und Hospiz-Initiative im Ried: www.pahori.de

PauLa: Telefon 06206/909487, E-Mail: paula-norie@kreis-bergstrasse.de

Compass Private Pflegeberatung: Telefon 0800/1018800

„In schwierigen Zeiten nicht allein“, ist im Flyer der Palliativ- und Hospiz-Initiative im Ried zu lesen. Die hauptamtliche Koordinatorin Gaby Weiß-Szpera hat sie zur Veranstaltung in Biblis mitgebracht. 43 Ehrenamtliche ermöglichen den ambulanten Palliativ- und Hospizdienst in Lampertheim, Bürstadt, Biblis und Groß-Rohrheim.

Redaktion Redakteurin Südhessen Morgen

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