Brauchtum (mit Fotostrecke)

70. Gurkenfest in Biblis lockt viele Gäste auf die Straßen

Viel Traditionelles, aber auch ein paar Neuerungen hat die 70. Auflage des Gurkenfestes in Biblis zu bieten. Ein Höhepunkt war die Krönung von Gurkenkönigin Donna I. am Samstagabend

Von 
Stefanie Reis
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Nina I. (r.) überreicht der neuen Gurkenkönigin Donna I. das Zepter. Gurkenprinzessin Sophia (l.) freut sich auf die bevorstehenden Aufgaben. © Berno Nix

Biblis. Zum 70. Bibliser Gurkenfest zeigte sich wieder, dass Tradition nur weiterleben kann, wenn Altbewährtes auf Neuerungen trifft. Neben der Krönung der Gurkenhoheiten gab es diesmal auch ein Aktionszelt. Und die zweite Bühne war anders platziert. Dazu kamen neue und bekannte Stände von Vereinen, Live- und DJ-Musik sowie Schausteller. Einzig das Wetter war nicht immer in Feierlaune.

Buntes Treiben mit Fassbieranstich eröffnet

Bei Sonnenschein und hohen Temperaturen startete das Gurkenfest am Freitagabend in seine 70. Auflage, wie immer organisatorisch getragen vom Wirtschafts- und Verkehrsverein Biblis und unterstützt von der Gemeinde. Gut gelaunt gestalteten die noch amtierenden Gurkenmajestäten Nina I. und Lenja sowie Bürgermeister Volker Scheib die Eröffnung, bei der auch der Fassbieranstich nicht fehlen durfte. „Im nächsten Jahr klappt das auch mit einem Schlag“, verkündete Scheib danach. Unter den ersten Gästen beim Fest fand sich Landrat Christian Engelhardt ein, der sich, wie die weiteren Zuschauer, am Showtanz der über 30 Kinder der „TANZbar“ erfreuten.

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Gurkenfest in Biblis

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Dann herrschte reges Treiben auf dem Straßenfest zwischen katholischer Kirche und Rathaus. Gerade am Freitag war das Gurkenfest sehr gut besucht. Die Gäste konnten bei Live-Musik der Guitar Tigers oder Sounds feiern. Bei den Handballern der TG gab es DJ-Musik. Im Aktionszelt gab es nebst Tanzfläche viele Sitzgelegenheiten. Die Bühne am Bürgerzentrum war auf die andere Straßenseite versetzt worden, so dass die frei gewordene Fläche als mediterrane Lounge mit vielen kleinen Bistrotischen genutzt werden konnte. Sie war zudem überdacht.

Gurkenfest

Biblis bekommt eine neue Gurkenkönigin

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Pera Schäfer
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Der Gurkenfest-Samstag präsentierte sich extrem heiß und schwül. Die angereisten Hoheiten und Zuschauer zogen zuerst, musikalisch begleitet von der Rohrheimer Blasmusik, in einem kleinen Festumzug ins Aktionszelt. Dort erinnerte Annick Löhr, Vorsitzende des WVB, an die Geschichte des Gurkenfestes und dankte allen Helfern, Vereinen, Unterstützern und Anwohnern. „In den 70 Jahren hat sich einiges geändert, Neues wurde ausprobiert, und wir sind sehr stolz auf unser Gurkenfest“, meinte auch Bürgermeister Volker Scheib, der zur Krönung zudem den Kreisbeigeordneten Matthias Schimpf und den Landtagsabgeordneten Alexander Bauer begrüßen konnte. Natürlich waren auch Delegationen der Bibliser Partnerstädte angereist. Scheib dankte den scheidenden Hoheiten Nina I. und Lenja für ihr Engagement und betonte, dass sie Biblis sehr gut repräsentiert und vor allem auch in der Gemeinde viele Feste besucht und soziale Kontakt geknüpft hätten.

Die Band Amokoma sorgt am schwülen Samstagabend für viel Stimmung auf der RWE-Bühne. © Berno Nix

Nina I. und Lenja ließen in ihrer Abschiedsrede ihr Jahr Revue passieren. „Wir haben 80 Termine besucht und waren gut 6000 Kilometer unterwegs“, so Nina. Sie besuchten die Partnerstädte ebenso wie beispielsweise die Kinder- und Jugendfreizeit der Bibliser KAB in Trier, da sie selbst früher dort mitgefahren sind und schöne Erinnerung daran hatten. Sie lernten ihre Wochenendfamilie - die anderen Hoheiten aus der Region - an den Festen immer besser kennen, viele Freundschaften hätten sich entwickelt. „In schöner Erinnerung bleibt uns der Cocktailabend mit dem Landrat oder der Rundflug über Biblis mit unserem Krönungsmeister Konstantin Großmann“, so die beiden. Bei der Bundesgartenschau in Mannheim waren sie beim Hoheitentreffen ebenso dabei wie beim Empfang der Hessischen Hoheiten auf Schoss Biebrich. Auf dem Maimarkt wurden sie interviewt, beim Bürstädter Fastnachtsmarkt waren sie als Biwwelser Gummern unterwegs und bei zahlreichen Festumzügen präsent. „Eine besondere Zeit geht nun zu Ende, doch wir schauen auch gespannt drauf, was die Zukunft uns bringen wird“, meinten Nina I. und Lenja.

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Michael Burmeister
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Schließlich erfolgte ihre „Abkrönung“ durch die Gimsheimer Hofdame Johanna und die Pfeddersheimer Marktfrau Janet I. Nachdem die Diademe abgelegt und gegen einen Blumenkranz getauscht waren, kam der große Moment für Donna Seibert und Sophia Nippert. Wie Annick Löhr berichtete, hätten Donna und ihre Familie den WVB bereits im vergangenen Jahr angesprochen und den Wunsch geäußert, dass Donna Gurkenkönigin werden möchte, zumal ihre Mutter schon die 40. Gurkenkönigin gewesen sei. Somit wurde Donna nun von Silke Beickert zur 70. Gurkenkönigin gekrönt und Sophia zu ihrer Gurkenprinzessin ernannt.

Torsten Schnitzer bietet Bibliser Gummern an (links), während Sophie und Emilia bei Geschicklichkeitsspielen hämmern, was das Zeug hält. © Berno Nix

Wichtig sei es Familie Seibert gewesen, dass ein Mitglied der Brass Band Biblis die Krönung übernimmt. Die Wahl fiel auf Silke Beickert, die als Journalistin und Moderatorin arbeitet. Während Beickert in der Brass Band (kleine) Trompete spiele, habe sich Donna für die Posaune entschieden, die als große Trompete betitelt wird. „Als krönt die kleine Trompete heute die große Trompete zur Gurkenkönigin“, scherzte Beickert. Sie versprach Donna im Namen der Brass Band, dass diese sie musikalisch begleiten werde.

Pavillon der Stadtgarde durch den Sturm beschädigt

Donna I. dankte für das Vertrauen und freute sich schon auf die kommenden Termine, etwa die Besuche in den Partnerstädten. „Eine aufregende Zeit steht uns bevor“, meinte Donna. Dann ging es raus aus dem Zelt auf das Gurkenfest, immer mit Blick in Richtung Himmel und mit den Unwetterwarnungen im Kopf. „Wir sind gut vorbereitet, haben mit den Verantwortlichen schon zusammengesessen, die Standbetreiber wissen Bescheid, wie der Notfallplan aussieht“, so Scheib.

Biblis, 70. Gurkenfest, v.l. Sophie und Emilia haemmern was das Zeug haelt 29.06.2024 / Foto: Berno Nix © Berno Nix

Dieser musste jedoch nicht „ausgepackt“ werden. Erst nach Mitternacht kam mehr Wind auf. Die Standbetreiber versuchten, alles so weit in Sicherheit zu bringen. Am Stand der Stadtgarde wurde dennoch ein Pavillon beschädigt. Davor konnte mit Live-Musik von Amokoma und DJ-Musik auf dem Gurkenfest gut gefeiert werden. An ganz vielen Ständen gab es zudem Bildschirme, so dass überall das EM-Spiel der Deutschen geschaut werden konnte. Dennoch war es am Samstag nicht so voll wie am Vortag.

Das Wetter zeigte sich am Sonntag dann regnerisch, wobei es auch trockene Phasen gab, bei denen sich die Gäste beim verkaufsoffenen Sonntag umschauten und die Angebote auf dem Fest nutzten.

Freie Autorin

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