Biblis

Ausstellung zeigt Geschichte des Gurkenfestes

Eine Ausstellung im Bibliser Rathaus lässt die 70-jährige Geschichte des Gurkenfests aufleben - mit vielen Fotos, aber auch Kleidern und Rechnungen. Welche Stars dazu einst in die Stadt kamen

Von 
Michael Burmeister
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Die Ausstellung zum Gurkenfest eröffnet WVB-Vorsitzende Annick Löhr (3.v.r.) mit etlichen Hoheiten. © Michael Burmeister

Reichlich lachende Gesichter von insgesamt 70 Hoheiten überraschen Besucher im Foyer des Bibliser Rathauses. Dort hängen an den Wänden sämtliche Hoheiten und Majestäten aus 70 Jahren Gurkenfestgeschichte. Angefangen von Regina I. (Reis) aus dem Jahr 1953 bis zur aktuellen Gurkenkönigin Nina I. (Schäfer), die ihr Krönchen am Wochenende an Donna Seibert als 70. Gurkenkönigin übergeben wird. Die Jubiläumsausstellung hat der Wirtschafts- und Verkehrsverein Biblis (WVB) auf die Beine gestellt und zur Vernissage ins Rathaus eingeladen.

Zu den Gästen zählten einige Majestäten aus den vergangenen sechs Jahrzehnten und natürlich Bürgermeister Volker Scheib, der sich freute, in seinem Haus Einblicke in die Geschichte des Gurkenfests präsentieren zu dürfen. „Die Zeiten haben sich geändert, die Menschen haben sich geändert, dennoch hat sich Biblis auch ein Stück Tradition bewahrt“, sagte Scheib bei seiner Begrüßung. Und es gibt einiges zu bestaunen: Neben Fotos sämtlicher Majestäten sind Fotoalben, Plakate, Programme etwa aus den 1960er und 1970er Jahren sowie sogar Kleider von Gurkenköniginnen etwa aus den 1960er Jahren zu sehen.

WVB-Vorsitzende Annick Löhr erinnerte in ihrer Ansprache an die Geschichte des Festes. So gab es im Frühjahr 1953 ein erstes Treffen, bei dem beschlossen wurde, neben der Kerb noch eine weitere Veranstaltung in Biblis auf die Beine zu stellen. Schließlich wurde am 29. August 1953 die erste Gurkenkönigin gekrönt. Auch einen Festumzug gab es damals. Nach und nach rückte das Gurkenfest auf seinen inzwischen traditionellen Termin am letzten Freitag im Juni. Vor 20 Jahren, zum 50. Jubiläum der Gurkenkönigin, gab es das letzte Mal einen Festumzug. Schließlich wurde 1990 auch das Konzept geändert, dass man vom großen Festzelt auf die Straße mitten im Ort wechselte, erzählte Löhr.

In den 1960er und 70er Jahren fanden jeweils noch ein Starabend sowie ein Festball statt, zu dem die Gäste in eleganter Robe strömten. „Doch irgendwann wollte niemand mehr die Stars sehen oder hören“, fügte Löhr an. Als die Besucherzahlen in den 1980er Jahren massiv zurückgingen, kam man auf die Idee, das Fest auf die Straße zu verlegen. Das war wohl auch die Rettung des Traditionsfestes, das heute fester Bestandteil im Bibliser Kalender ist.

Apropros Stars: Ausgestellt ist auch die Rechnung von 1971 über eine Gage von rund 10 000 Mark, die die Gemeinde für drei Künstler ausgab; darunter der damalige Schlagerstar Freddy Breck, bekannt aus der ZDF-Hitparade. Die Fotos der Majestäten zeigen übrigens nicht nur einen bunten Streifzug durch die Zeit, sondern auch durch die Namens-, Mode- und die Frisurengeschichte. Die Ausstellung ist noch vier Wochen lang zu den Rathaus-Öffnungszeiten anzuschauen.

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