Neckar-Bergstraße. Rund zwei Jahre hat Michael Schmidt an diesen zwei Büchern gearbeitet. Herausgekommen ist ein umfangreicher Überblick über die Burgen an der Bergstraße und im Odenwald. Jedes Werk ist für sich mehr als 700 Seiten dick. Sie sind am einfachsten direkt über den Artaunon Verlag (Telefonnummer 069/5890395) zu beziehen. Der Inhalt soll nicht weniger als „den aktuellen Stand der Burgenforschung“ wiedergeben. In einem seiner Bücher beleuchtet der Autor aus Frankfurt auch Burgen, die im engeren Verbreitungsgebiet des „Mannheimer Morgen“ liegen, so zum Beispiel die Strahlenburg in Schriesheim. Dieses Buch trägt den Titel „Vor- und frühgeschichtliche Burgen in und an der Bergstraße“.
Autor hat bereits viel Erfahrung mit Burgen
Der Autor begleitet seine Erläuterungen mit vielen Bildern – die er alle selbst angefertigt hat. „Die Leidenschaft für das Thema Burgen begann bei mir vor mehr als 30 Jahren.“ Er sei häufig im Taunus spazieren gewesen und habe sich immer wieder gefragt, was er denn da sehe, wenn er auf Überreste mittelalterlicher Bauwerke gestoßen ist. Da fing er an, zu recherchieren. Ihm fiel auf: Es gibt viele einzelne lokalgeschichtliche Publikationen. Doch seiner Auffassung nach fehlte es an einem wissenschaftlichen Werk, das den Überblick über die größeren Zusammenhänge gibt.
Und so versteht der Frankfurter Autor seine beiden neuen Bücher auch als Inspiration für andere: „Sie sollen den Einstieg in das Thema ermöglichen – gerade für Personen, die sich bisher noch nicht intensiver mit der Materie befasst haben.“ An welche Zielgruppe denkt Schmidt hier? Das können nach seiner Ansicht Menschen sein, die sich für die mittelalterliche Archäologie ihres Wohnortes interessieren, aber nicht wissen, wie sie anfangen sollen. „Auch für Studienanfänger sind meine Bücher gut geeignet“, sagt Schmidt. Zudem sei es möglich, darauf detailliertere Recherchen aufzubauen.
Archäologe Schmidt wohnt in Frankfurt, hat aber auch Schriesheim im Blick
Seinen Wohnort Frankfurt sieht der Autor dabei nicht als Nachteil, im Gegenteil: „Hier habe ich Zugang zu allen relevanten Bibliotheken, in denen ich meine Recherchen immer starte.“ Danach geht es für Schmidt nach draußen, vor Ort zum Forschungsobjekt. Hier zahlt sich Beharrlichkeit aus: „Manchmal habe ich einen Ort nicht gefunden, bin erst später auf einen Hinweis in der Forschungsliteratur gestoßen und habe mich noch einmal auf die Suche gemacht. Diese Geduld braucht es immer wieder.“
Auch in Schriesheim war der Autor unterwegs, hat schriftliche Quellen aufgeführt, selbst Zeichnungen angefertigt und Fotos im entsprechenden Kapitel platziert. Die Strahlenburg hat es zudem auf die Titelseite eines der beiden Bücher geschafft. Bei seiner Arbeit bezieht sich Schmidt auch auf Publikationen des Schriesheimer Stadtarchivars Dirk Hecht, bei dessen Name er sich im Literaturverzeichnis allerdings vertan hat. Auch die Zuordnung mancher Fotos der Strahlenburg und der dazugehörigen Texte passt nicht ganz.
Buchautor hat einen wichtigen Rat für Leute, die sich mit Burgen beschäftigen wollen
Wer beide Werke zusammennimmt, kommt auf weit mehr als 1200 Seiten. „Mittlerweile habe ich Übung bei dieser Arbeit. Das hilft“, sagt Schmidt. Und was rät er Menschen, die ähnliches vorhaben oder zumindest tiefer in die Geschichte ihres Ortes eintauchen wollen? „In meinen Augen ist es essenziell, Zugang zu bestimmten relevanten Bibliotheken zu haben. Ich habe zum Beispiel das große Glück, dass ich aufgrund meines Studiums und meines Wohnorts in die Bibliothek des Deutschen Archäologischen Instituts kann.“
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