Speyer/Sinsheim. Für das U17-Boot, das seit dem vergangenen Jahr im Speyerer Technik Museum auf den Weitertransport nach Sinsheim wartet, steht im Juli die letzte Etappe bevor. Der Schwertransport des Stahlungetüms, das 90 Meter lang und 10 Meter hoch ist, ist eine riesige logistische Herausforderung. Über Rhein, Neckar und durch die engen Orte des Kraichgaus wird sich das ausgemusterte Boot der Bundesmarine schlängeln müssen. Stopps sind nach Mitteilung des Museums unter anderem in Heidelberg, Eberbach und Haßmersheim sowie Bad Rappenau vorgesehen. Die Geschichte der Schwertransporte des Technik Museums ist lang.
Mit dem Jumbo-Jet fing 2001 alles an
Nach einem Jumbo-Jet (2001), der Concorde (2003) und der Buran (2008) ist es nun also ein U-Boot, das der gemeinnützige Verein, der hinter den Museen steht, zu einer Ausstellungsfläche bringt. Der maritime Oldtimer, eine Leihgabe der Wehrtechnischen Studiensammlung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), wird Teil der umfangreichen Sammlung des Sinsheimer Technik Museums. Ende Juni soll U17 für den Weitertransport aus dem Technik Museum Speyer ins 40 km entfernte Technik Museum Sinsheim vorbereitet werden. Der Startschuss fällt voraussichtlich am 30. Juni in Form des Straßentransportes in Speyer.
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Museumspräsident freut sich auf die letzte Etappe nach Sinsheim
„Endlich geht es weiter. Ende Juni/Anfang Juli können wir die letzte Phase des Transportes einläuten und bringen U17 nach Sinsheim“, freut sich Museumspräsident Hermann Layher. Nachdem die erste Etappe von Kiel über die Niederlande ins Technik Museum Speyer im Frühjahr 2023 erfolgreich abgeschlossen war, folgte der mühselige Batterieausbau. U17 wurde um 73 Grad gedreht – so soll U17 unter den zahlreichen Brücken unter anderem bei Heidelberg am Neckar und unter Bahnübergängen hindurchkommen.
Von allen Beteiligten ist beim Transport Millimeterarbeit gefragt
Dies werden aber nicht die einzigen Herausforderungen auf dem Weg zum Zielhafen im Kraichgau sein: Das Abrollen vom Ponton auf den 30-Achsen-Tieflader in Haßmersheim, der enge Kreisverkehr sowie Bahnübergang in Bad Rappenau, die kritischen Wendungen und schmalen Straßen in Hilsbach und Weiler, aber auch die zweifache Sperrung und Überquerung der Autobahn bei Sinsheim inklusive Fahrbahnwechsel seien selbst für die erfahrenen Transporteure einmalig, so das Museum. Bei diesem Vorhaben seien von allen Beteiligten Millimeterarbeit und Nerven aus Stahl gefordert. „Das U-Boot nach Sinsheim zu bringen, ist von der Herausforderung her auf jeden Fall the next level“, sagt Frieder Saam, technischer Projektleiter und Fahrer der Spedition Kübler GmbH. „Alle, die in den Transport involviert sind, sind motiviert bis in die Haarspitzen“, so Projektleiter Michael Einkörn.
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