Tradition

Traditionelle Weinzehnt-Übergabe: Gemeinde bringt Weinfuhre zum Speyerer Dom

Bei der jährlichen Weinzehnt-Übergabe wurde eine Weinfuhre von Kirrweiler zum Speyerer Dom gebracht. Die Zeremonie betonte die Bedeutung von Gemeinschaft und der Wein als Symbol für Verbundenheit. Die Bischöfe wurden eingeladen, bei der nächsten Weinlese nach Kirrweiler zu kommen.

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PM Bistum Speyer
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23.06.23 Der Weinort Kirrweiler bringt in alter Tradition zum 13mal nach 2011 den Weinzehnt aus einem im Besitz des Bischöflichen Stuhls befindlichen Weinbergs traditionell mit einer Pferdekutsche nach Speyer zum Bischof des Bistums Speyer. Dieses Jahr ist es ein 2022er Grauburgunder trocken des Weingut Hartmann. Hier Ortsbürgermeister Rolf Metzger, der ehem. Pfarrer Kirrweiler Gerd Babelotzky, Georg Weis als Georgius, Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Weinprinzessin Sina 1. Eichhorn, Winzer Christian Hartmann und der sich selbst manchmal scherzhaft Woi-Bischof nennende Weihbischof Otto Georgens beim Eintrag ins Goldene Buch des Domes © Klaus Venus

Speyer. Bei der traditionellen Übergabe des „Weinzehnts“ aus Kirrweiler hat die Gemeinde Kirrweiler zum 13. Mal eine Weinfuhre per Traktor und auf dem letzten Stück mit Pferdefuhrwerk zum Speyerer Dom transportiert. Begleitet wurde die Kutsche von einer Abordnung der Ortsgemeinde mit Bürgermeister Rolf Metzger, Weinprinzessin Sina I., Pfarrer Peter Nirmaier und Pfarrer Gerd Babelotzky. 276 Flaschen Grauburgunder übergab die Delegation an die Speyerer Bischöfe.

Zum Gefolge aus der Südpfalz gehörten wieder „Gertrud von Kerrweiler“ (Louisa Weis) und „Georgius, Verwalter des göttlichen Weinkellers“ (Georg Weis), die in historische Gewändern gekleidet im Domnapf stehend Bischöfe und Publikum zur Zeremonie herbeiriefen. Im Zwiegespräch animierten sie die Menschen, über die Kirche nachzudenken, die es in diesen Tagen schwer habe. deren Größe jedoch darin bestehe, Menschen zusammenzubringen und von Versöhnung, Freundschaft und Trost zu sprechen. Sie luden die Bischöfe ein, bei der nächsten Weinlese die Gummistiefel anzuziehen und nach Kirrweiler zur Ernte zu kommen.

Gemeinschaft dringend nötig

Bischof Wiesemann dankte, dass die Tradition der „Weinzehnt“-Übergabe gepflegt und die Verbundenheit des Bistums mit Kirrweiler seit Jahrhunderten besteht. Er betonte, dass im Wein Verbindendes stecke: „Was wir jetzt brauchen, ist Gemeinschaft über alle Schichten hinweg. Der Wein steht für dieses Miteinander und die Menschlichkeit, das ist die frohe Botschaft,“ so Bischof Wiesemann. Er dankte für den Wein, den er gerne auch an andere verschenke.

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Weihbischof Otto Georgens fasste in drei Gedanken zusammen, was der Wein für ihn ausmache: „Wein macht schön. Wein macht glücklich. Wein macht friedlich und gelassen.“ In den Weindörfern sehe er die Schönheit, im vertrauten Geschmack des Weins das Glück und im angenehmen Rausch, der den Wein verursacht, die Gelassenheit.

Bürgermeister Rolf Metzger übergab den Bischöfen die Urkunde mit allen Informationen zum Zehntwein, der diesmal etwas sehr Besonderes sei: „Zwar haben wir dieses Jahr weniger Wein mitgebracht, dafür ist dieser umso besser,“ so der Bürgermeister.

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Weinprinzessin Sina I. absolvierte mit der Übergabe ihren ersten öffentlichen Auftritt und lud die Menschen zum Festprogramm des „Weinzehnts“ am Freitag, 30. Juni, nach Kirrweiler ein. Der „Zehnt-Wein“ stammt aus dem Kirrweiler Weingut Hartmann. Winzer Christian Hartmann erklärte: „Durch den tollen Sommer ist der Wein dieses Jahr sehr fruchtbetont, hat wenig Säure und punktet durch seinen vollmundigen und aromatischen Geschmack.“

Die zweimal 138 Flaschen wurden als Geschenk der Gemeinde Kirrweiler an die Bischöfe übergeben. Der Weinzehnt ist eine Naturalabgabe auf die Weinernte im bischöflichen Weinberg in der Kirrweilerer Gemarkung „in den Flegeläckern“.

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