Speyer. Das Gesundheitsamt des Rhein-Pfalz-Kreises hat gemeinsam mit dem kommunalen Gesundheitsmanagement der Stadt Speyer einen neuen Gesundheitsbericht zur Situation von Kindern und Jugendlichen in der Domstadt erstellt. Bürgermeisterin Monika Kabs betont: „Speyer ist seit vielen Jahren engagiert in Sachen Gesundheitsförderung – in den Kitas, Schulen, im Sozial- und Jugendbereich. Mit der Einführung des kommunalen Gesundheitsmanagements haben wir einen entscheidenden Schritt gemacht, um dieses Engagement systematischer, datenbasierter und wirksamer zu gestalten.“
Der Bericht wurde jetzt vorgestellt und bietet laut Pressemitteilung der Stadt erstmals eine umfassende Datengrundlage für die kommunale Gesundheitsförderung. „Mit diesem Bericht schaffen wir eine fundierte Grundlage, um die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gezielt zu fördern“, erklärt Joelle Bals, Leiterin des Fachbereichs Gesundheitsförderung: „Er zeigt, wo bereits starke Ressourcen vorhanden sind und wo Herausforderungen bestehen, die als Ausgangspunkt für zukünftige Planungen dienen können.“
Der Bericht entstand in enger Zusammenarbeit zwischen dem Gesundheitsamt des Kreises und der Stadt Speyer: „Unser Ziel ist es, belastbare Informationen bereitzustellen, auf deren Grundlage die Stadt gezielt Maßnahmen planen kann. Entscheidungen über konkrete Handlungsoptionen liegen in kommunaler Verantwortung“, betont Alexander Weber, Leiter der Abteilung Gesundheit und Verbraucherschutz im Kreis.
Gesundheitsförderung und Prävention als Grundlage
Gesundheitsförderung soll Kinder und Jugendliche befähigen, ihre eigene Gesundheit aktiv zu stärken – und setzt dort an, wo sie leben und lernen: in Familien, Kitas, Schulen und Nachbarschaften. „Gesundheit entsteht im Alltag“, sagt Bals: „Wenn wir verstehen, welche Bedingungen die Gesundheit von Kindern beeinflussen, können Städte gezielt unterstützen, um faire Chancen für alle zu schaffen.“ Mit dem Beitritt zum Gesunde-Städte-Netzwerk habe Speyer gezeigt, dass es sich an den höchsten Standards orientiere, heißt es in der Mitteilung weiter. Dieser Ansatz verbinde Frühe Hilfen, Familienarbeit, Jugendarbeit, Präventionsangebote und sozialräumliche Projekte miteinander – für mehr Chancengerechtigkeit bei Kindern und Jugendlichen.
Der neue Bericht benennt auch Themen, die künftig im Mittelpunkt stehen sollen: Zum einen sollen bestehende Ressourcen besser genutzt werden durch hohe Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen, eine überdurchschnittliche HPV-Impfquote bei Jungen und steigende Stillraten. Als Herausforderungen sieht die Stadt den Rückgang schwimmfähiger Kinder im Vorschulalter, zunehmende psychische Belastungen bei Jugendlichen seit der Pandemie, soziale Unterschiede in der sportlichen Aktivität und die Zunahme unzureichender Deutschkenntnisse vor der Einschulung.
Fokus auf Chancengleichheit und Lebenswelten
Besonderes Augenmerk legt der Bericht auf gesundheitliche Chancengleichheit. Soziale Faktoren wie Bildung, Einkommen oder Herkunft beeinflussen demnach maßgeblich, wie gesund Kinder aufwachsen. Der Bericht empfiehlt, Prävention und Gesundheitsförderung dort anzusetzen, wo Kinder und Familien mit besonderen Belastungen leben – und die Lebenswelten Familie, Kita und Schule stärker in den Blick zu nehmen.
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Das Gesundheitsamt wird das kommunale Gesundheitsmanagement der Stadt Speyer weiterhin fachlich begleiten – mit Gesundheitsdaten, Analysen und Empfehlungen. „Dieser Bericht ist kein Endpunkt, sondern ein Anfang. Wir wollen ihn nutzen, um ins Gespräch zu kommen, gemeinsam Ideen zu entwickeln und konkrete Maßnahmen anzustoßen. Denn Gesundheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe – und Speyer geht sie mit Mut, Kreativität und starken Partnern an“, sichert Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler im Gespräch mit dieser Zeitung zu.
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