Kommunalpolitik

Museumsdirektor Dr. Alexander Schubert will Speyerer Bürgermeister werden

Die CDU Speyer nominiert Professor Dr. Alexander Schubert als Überraschungskandidat für das Bürgermeisteramt.

Von 
Nikolaus Meyer
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Vom Historischen Museum ins Speyerer Stadthaus: Den ersten Schritt hat Dr. Alexander Schubert bereits mit der Wahl in den Stadtrat getan. © Klaus Venus

Speyer. Während sich bei der Bundestagswahl im Februar die erwarteten Kandidaten mehrerer Parteien um die Nachfolge von Bundeskanzler Olaf Scholz bewarben, wartete Speyer am Donnerstag mit einer faustdicken Überraschung auf. Als potenziellen Nachfolger von Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU), deren Amtszeit nach 16 Jahren in der Verantwortung Ende Februar 2026 endet und die aus Altersgründen nicht mehr kandidiert, schickt die Speyerer CDU Professor Dr. Alexander Schubert ins Rennen um das zweithöchste politische Amt in der Domstadt.

Vorgeschlagen hatten ihn Kreisverbandsvorsitzende Sylvia Holzhäuser und Fraktionsvorsitzender Johannes Kabs. Die Ernennung zum Kandidaten erfolgte in der elfköpfigen Stadtratsfraktion einstimmig. Zweifellos ein kluger Schachzug, denn fachlich und menschlich genießt der 55-jährige Direktor des Historischen Museums über die Parteigrenzen hinweg hohes Ansehen. Die anderen Parteien im Stadtrat, von denen die SPD mit zehn Sitzen über lediglich einen Sitz weniger als die Christdemokraten verfügen, sind noch in der Entscheidungsfindung. Die Wahl findet am 3. Juli dieses Jahres statt. Über seine Beweggründe für den Wechsel in eine völlig andere Funktion haben wir mit Alexander Schubert gesprochen.

Herr Professor Dr. Schubert, wo liegen Ihre politischen Wurzeln?

Dr. Alexander Schubert: In meiner Schüler- und Studentenzeit war ich in meiner Geburtsstadt Bayreuth Mitglied der Jungen Union und CSU.

Der berufliche Werdegang hatte dann aber nichts mit Politik zu tun?

Schubert: Das stimmt. Auf das Studium für Geschichte, Germanistik und Erziehungswissenschaften folgten Museumsstationen in Bamberg, Magdeburg und Mannheim. Hilfreich war vielleicht, dass ich über ein Hochbegabtenstipendium der CDU-nahen Hanns Seidel Stiftung verfügte. 2014 wechselte ich als Nachfolger von Eckart Köhne nach Speyer.

Seit wann sind Sie in Speyer politisch aktiv?

Schubert: 2024 habe ich als CDU-Mitglied erstmals für den Stadtrat kandidiert und wurde mit einem guten Ergebnis gewählt. Derzeit bin ich auch Mitglied im Hauptausschuss sowie im Kulturausschuss.

Was reizt Sie an der Aufgabe eines Bürgermeisters?

Schubert: Zur Kandidatur habe ich nach Rücksprache mit meiner Familie aus vollem Herzen Ja gesagt. Ich übernehme gerne Führungsverantwortung und verstehe mich als ein Mensch, der ausgleichend wirkt. Es ist leider so, dass die Gesellschaft immer mehr auseinanderdriftet. Daher bin ich als Mann des Ausgleichs bestrebt, konsequent für einen besseren Zusammenhalt einzutreten.

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Daniela Hoffmann
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Diese Grundeinstellung lässt sich in einem politischen Amt mit besonderen Zuständigkeiten sehr gut mit Leben erfüllen. Vor allem, wenn es sich um die Zuständigkeitsbereiche Kultur, Bildung, Tourismus, Sport, Jugend, Familie, Senioren und Soziales handelt. Außerdem hat man als Bürgermeister einer Stadt mit circa 1000 Beschäftigten eine noch größere Verantwortung als bisher.

Sie sind Europaweit gut vernetzt, nehmen zahlreiche mit ihrem Beruf mehr oder weniger verknüpfte Funktonen wahr und sind Mitglied in zahlreichen Vereinen und Organisationen. Würde ihnen in der möglichen neuen Funktion etwas fehlen?

Schubert: Die wichtigsten Ansprechpartner habe ich vorab persönlich über meine Pläne informiert. Ich bleibe Honorarprofessor an der Uni Heidelberg und Vorsitzender eines Schulelternbeirates in Speyer, um nur zwei von etwa dreißig Funktionen und Mitgliedschaften zu nennen.

Freier Autor Freier Journalist

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