Lampertheim. Am Montagabend um 18 Uhr ist die Bewerbungsfrist für die Lampertheimer Bürgermeisterwahl ausgelaufen. Kurz davor hat Marco Steffan seine Unterlagen und nach eigenen Angaben über 180 Unterschriften von Unterstützern bei der Verwaltung abgegeben. Die habe er nach einem Aufruf auf Facebook und Instagram binnen weniger Stunden gesammelt (wir berichteten). Doch warum stieg der 49-Jährige so spät in das Rennen um den Chefsessel im Lampertheimer Rathaus ein?
Der Entschluss sei einerseits wirklich ganz spontan gefallen. „Aus privaten Gründen konnte ich die Entscheidung nicht vorher treffen“, erklärt Steffan im Gespräch mit unserer Redaktion. Ein Wahlkampf und erst recht das Amt des Bürgermeisters binde „viel an persönlicher Kapazität“. Da müsse man schon sicher sein, dass man die auch habe. „Und ich bin nicht blauäugig“, betont er.
Das Wahlergebnis von 2019 macht ihm Mut
Andererseits hätten ihn während der vergangenen Wochen und Monate immer wieder Lampertheimerinnen und Lampertheimer ermuntert, als Stadtoberhaupt zu kandidieren. Und das Ergebnis der Bürgermeisterwahl vor sechs Jahren – als Marco Steffan erstmals antrat – ermutigte ihn, es noch einmal zu versuchen.
2019 fuhr der Jurist und Immobilienmakler mit 44,38 Prozent der Stimmen einen Achtungserfolg ein. Gottfried Störmer, damals schon Rathauschef, bescherte die Mehrheit von 50,55 Prozent eine zweite Amtszeit. Auf den dritten Kandidaten Lothar Pfeiffer entfielen 5,07 Prozent der Stimmen. Alle drei Kandidaten waren parteilos.
Die Konstellation ist diesmal anders. Die Sozialdemokraten schicken Ersten Stadtrat Marius Schmidt ins Rennen, die CDU ihren Fraktionschef im Stadtparlament Alexander Scholl, der gleichzeitig Ortsvorsteher im Stadtteil Hofheim ist. Beides politische Schwergewichte in Lampertheim.
Marco Steffan möchte „bewusst eine weitere Option bieten“. Mal neige er thematisch eher zur Linie der einen Partei, mal zur Linie der anderen. „Vielleicht kann ich da als Unabhängiger eine Brücke spannen.“
Ein fertiges Programm kann der 49-Jährige wegen seines spontanen Blitzstarts in den Wahlkampf noch nicht präsentieren. Doch so viel steht für ihn fest: „Ich möchte Lampertheim für die Lampterheimer spürbar attraktiver machen“. Viele der Probleme seien geblieben. Die Leerstände von Ladenlokalen etwa. Eine wenig gelebte Innenstadt. Die Verschlammung des Altrheins.
„Nicht so viel Vorbereitung, dafür umso mehr Begeisterung“
Bei der Lösung solcher Probleme wie überhaupt wolle er „die Leute hier mehr mit einbinden“, sagt Steffan und auch „in den Stadtteilen hören, wo der Schuh drückt“.
Konkreter wird Marco Steffan noch nicht. „Ich gehe nicht mit so viel Vorbereitung in den Wahlkampf, dafür aber mit umso mehr Begeisterung“, merkt er an. Wie man die bei anderen ebenfalls entfachen kann, weiß der Mitbegründer der „Athletes for Charity Stiftung“, der in der Region immer wieder durch das Organisieren von sportlichen Benefizaktionen für benachteiligte und kranke Kinder auf sich aufmerksam machte.
Ob er beim Endspurt der Bürgermeisterwahl teilnehmen kann, bleibt derweil noch abzuwarten. Offiziell entscheidet das der Wahlausschuss am Freitag, 4. April.
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