Feuerbachhaus

Meisterwerke aus fünf Jahrhunderten

Neue Ausstellung mit Druckgrafik-Arbeiten bekannter Künstler

Von 
Nikolaus Mayer
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Der Verein Feuerbachhaus Speyer zeigt im Feuerbachhaus die Ausstellung „Grafixx – Meisterwerke der Druckgrafik“ Hier betrachten Hofmann und Stefan Becker vom Verein eine Grafik von Francisco de Goya, Blatt 17 aus der Folge „Los Desastres de la Guerra“. Rechts von Hans Purrmann ein „Bildnis Eva Maria Henschel“. © Venus

Speyer. Trotz derzeit eingeschränkten Öffnungszeiten für Museum und Wechselausstellungen lädt der Verein Feuerbachhaus zu einer weiteren Kunstschau ein. Unter dem Titel „Grafixx“ werden in der Allerheiligenstraße 9 Meisterwerke der Druckgrafik präsentiert. Das außergewöhnliche Spektrum deckt einen Zeitraum von fünf Jahrhunderten ab. Es reicht vom Kupferstich bis zur Farbradierung.

An den Exponaten lässt sich die Entwicklung des künstlerischen Tiefdrucks mit einer beachtlichen Bandbreite der gestalterischen Möglichkeiten nachvollziehen. In Zeiten digitaler Bildproduktionen und den Möglichkeiten der massenhaften Verbreitung von Bildern lenkt die Ausstellung den Blick ganz bewusst auf die jahrhundertealte Tradition originalgrafischer künstlerischer Druckverfahren.

Bereits ein Blick auf die Namen der Künstlerinnen und Künstler lässt erahnen, dass Besucher eine beeindruckende technische und thematische Vielfalt erwartet. Namen wie Francisco de Goya, Max Slevogt, Hans Purrmann, Horst Janssen, Tomi Ungerer und Kiki Kogelnik sprechen qualitativ für sich. Außerdem werden Arbeiten von weiteren bekannten Künstlern (Kasten) vorgestellt.

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Kuratiert wurde die Ausstellung von den überregional bekannten Radierern Dr. Stefan Becker und Gerhard Hofmann. Sie wird am Donnerstag, 28. September, 19 Uhr, eröffnet. Während Becker als Vorstandsmitglied des Vereins Feuerbachhaus die Gäste der Vernissage willkommen heißt, führt der in Neustadt an der Weinstraße lebende Gerhard Hofmann in die Ausstellung ein. Alle 28 ausgestellten Exponate stammen aus Hofmanns Privatsammlung und sind unverkäuflich. Ohne Unikat zu sein, handelt es sich jedoch bei allen Werken um Originale. Das die künstlerischen Drucktechniken inzwischen von der Unesco als „Immaterielles Kulturerbe“ anerkannt wurden, verleiht der Schau im Feuerbachhaus einen besonderen Stellenwert.

Kupferstich und Radierfolge

Früheste Arbeit ist eine Eisenradierung von Daniel Hopfer (1470 bis 1536). Von Goya (1746 bis 1828) ist das Blatt 17 der Folge „Les Desastres de la Guerra“ (Die Schrecken des Krieges) zu sehen. Marie Horthemels (1682 bis 1727) hat Liselotte von der Pfalz auf einem Kupferstich verewigt. Das Blatt 26 aus einer Radierfolge zur Zauberflöte stammt von Max Slevogt (1868 bis 1932). Hans Purrmann (1880 bis 1966) wiederum hat das „Bildnis der Eva Maria Henschel“ mit einer Kaltnadelradierung festgehalten. Eine Farbradierung von Kiki Kogelnik (1935 bis 1997) und eine Kaltnadelradierung von André Butzer (geboren 1973) sind sogar in Zusammenarbeit mit Gerhard Hofmann in dessen Neustadter Atelier entstanden.

Da sich die normalen Öffnungszeiten bis zum Ausstellungsende am 11. November jeweils auf die Samstage von 11 bis 13 Uhr beschränken, sollten Kunstfreunde sich zwei Sonderführungen vormerken. Am Sonntag, 1. Oktober, führt Gerhard Hofmann ab 15 Uhr durch die Ausstellung. Ihm folgt Stefan Becker am 8. Oktober. Wie Hofmann wird er von 15 bis 17 Uhr Wissenswertes über die meisterhaften Beispiele des künstlerischen Tiefdrucks vermitteln.

Weitere Künstler der Werkschau: Jaques Callot, Anthonis van Dyck, William Hogarth, Jean-Baptiste Leprince, Max Klinger, Jan Voss, Rudolf Hradil, Walter Stöhrer, Janosch, Dieter Roth, Friedemann Hahn, Johannes Grützke, Johannes Hüppi, Karin Kneffel, Heribert C. Ottersbach,

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