Galerie Kulturraum

Drei weltweit anerkannte Künstler stellen in Speyer aus

Der Galerie Kulturraum Speyer lockt mit einer neuen Ausstellung, die außergewöhnliche Werke von einigen renommierten Künstlern präsentiert. Die Werke und ihre Erschaffer stellt Galerieleiterin Maria Franz vor.

Von 
Nikolaus Meyer
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Tütenkunst von Thietz – Galeristin Maria Franz zeigt das detailverliebte Bild der Tower Bridge in London. © Meyer

Speyer. Neben der ständigen Verfügbarkeit einiger Arbeiten bekannter Künstler der Galerie wie Michel Friess (Pop Art) und Georg Schulz (Figurenschnitzer) steht in der Galerie Kulturraum eine weitere Wechselausstellung an, in der drei international geschätzte und teils weltweit anerkannte Künstler ihre Werke präsentieren. Beim gemeinsamen Gastspiel handelt es sich um „DADA“ , Thietz und Thomas Baumgärtel. „DADA“ ist der Künstlername der mit Thietz verheirateten Katharina Trost. Die Kunstschau mit dem Titel „Bags–Bananas–Butterflies“ wird am Sonntag, 25. August, um 11.30 Uhr in der Maximilianstraße 99 eröffnet. Die Werke und ihre Erschaffer stellt Galerieleiterin Maria Franz vor. Musikalisch wird die Vernissage vom Gitarristen Christoph Stadler begleitet.

Sammler können sich freuen, denn thematisch sind sich „DADA“, Thietz und Baumgärtel treu geblieben. Gezeigt werden Metamorphosen-Objekte von „DADA“, Exponate der Taschenkunst von Thietz und überwiegend Bananenkunstwerke von Baumgärtel. Obwohl es nicht das Motto der Ausstellung ist, spielt das Bewusstsein der Künstler für Frieden und Umwelt ebenfalls eine Rolle. So zeigt Baumgärtel das Bild „Peace for Ukraine“, auf das er mit Spraylack das vom britischen Künstler und Designer Gerald Holtom (1914-1985) für die Kampagne zur nuklearen Abrüstung entworfene Peace-Zeichen gesprüht hat. Ein weltweit verbreitetes Friedenssymbol, das bis heute große Signalwirkung hat.

Einsteins Zunge als Banane. © KUlturraum

Was die Taschen anbelangt, ist der Weg zu Thietz nicht weit. Seine besonderen Ausdrucksformen, die sich als „Tütenkunst“ äußern, genießen weltweites Ansehen. Verwendet werden Papiertüten aus verschiedenen Städten mit werbenden Schriftzügen beispielsweise von Museen oder Kaufhäusern. Sie werden auf Leinwand montiert und mit Acrylfarben übermalt. Im Ergebnis entstehen extrem verdichtete An- und Einsichten auf und in die großen Metropolen dieser Welt.

Viele Details im Galerie Kulturraum Speyer zu entdecken

Zu den bevorzugten Motiven in der Ausstellung zählen London mit der Tower-Bridge, New York, Paris, Venedig und Rio de Janeiro. In den überaus fantasievollen und teils utopisch anmutenden Bildwerken gibt es neben typischen Objekten und Gebäuden als farbstarke Zusammenballung von Menschen, Kraftfahrzeugen, Plakatwerbung und Leuchtreklamen unfassbar viele Details zu entdecken. Zudem enthalten im 1,20 mal 1,80 Meter großen Bild „London Utopia at the Tower Bridge“ frei in der Luft schwebende oder in der Themse schwimmende Tüten Botschaften wie Liberty, Love und Hoffnung.

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Internationales Ansehen genießt auch Thomas Baumgärtel, dessen Spray-Banane sich als Markenzeichnung und Auszeichnung an den Fassaden von circa 4000 Galerien und Museen prangt. Dazu gehört seit 2006 auch die Galerie Kulturraum. Baumgärtel versteht es ausgezeichnet, Pop Art und Urban Art miteinander zu verknüpfen. Die Banane wiederum war für ihn der Motor für eine neue Kunstrichtung im 21. Jahrhundert. Zu seinen typischen Bildern zählt eine 70 mal 60 Zentimeter messende und mit Spraylack auf Leinwand gesprühte Arbeit mit dem Porträt von Albert Einstein, dessen schelmisch herausgestreckte Zunge sich als Banane entpuppt. Eine völlig andere und für ihn eher ungewöhnliche Ausdrucksform hat Baumgärtel in zwei Arbeiten mit den Titeln „Englische Landschaft“ und „Eichenwald“ gewählt. Die jeweils mit Acryl und Spraylack auf Leinwand gefertigten Bilder können als künstlerische Symbole für die Erhaltung und den Schutz der Umwelt verstanden werden.

Auch die von der bekannten serbischen Performance- und Konzeptkünstlerin Marina Abramovi beeinflusste „DADA“ hat mit ihren Bildobjekten Rücksicht auf die Umwelt genommen. Für ihre Metamorphosen hat die gelernte Modedesignerin und Absolventin eines Studiums an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart ausrangierte Puppen und recycelte Materialien verwendet. In ihren Objekten kombiniert sie diese Puppen mit zahlreichen Accessoires.

So entstehen schmetterlingsartige Gebilde, wobei die Verwandlung von der Puppe zum reizvollen Lebewesen der Fantasie des Betrachters überlassen wird. Man kann die Metamorphose auch wie folgt deuten: Die Puppe verpuppt sich und aus der Verpuppung entsteht ein Schmetterling. An den Wänden der Galerie angebracht oder frei an der Decke im Sophie La Roche-Zimmer schwebend, waren fantasievolle Objekte dieser Art wohl noch nie in Speyer zu sehen. Ungewöhnlich sind auch in einer Glasvitrine präsentierte Weltfriedensketten mit religiösen Heilsbringern aller Weltreligionen. Thematisch passt dazu die Inszenierung einer performativen Figur mit aufgenähten spirituellen und religiösen Amuletten. 

Freier Autor Freier Journalist

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