Kommunalentwicklung - Verwaltung dokumentiert an fünf Standorten mit Fotos, wie sich Speyer-West durch das Projekt „Soziale Stadt“ verändert hat / Weiteres Programm im Spätjahr gepant

Baulich, ökologisch und gesellschaftlich ein Gewinn

Von 
Nikolaus Meyer
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Speyer. Wie sich Stadtteile einer Kommune im Laufe der Jahrzehnte verändern, davon konnten sich am Samstag Anwohner und interessierte Besucher in Speyer-West ein Bild machen. Ein Bild im wahrsten Sinne des Wortes, denn gleich an fünf Standorten waren die jeweiligen Veränderungen im Stadtteil an Hand von Fotomaterial nachvollziehbar. Die Veranstaltung war Teil der bundesweiten Aktion „Städtebauförderung vor Ort“, die seit 1971 eine zentrale Säule der Stadtentwicklungspolitik des Bundes bildet. Sie bietet Städten und Gemeinden die Möglichkeit, baulichen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen zu begegnen. Bei der Bilderschau handelte es sich lediglich um einen ersten Schritt.

Quartiermanagerin Christa Berlinghoff und Stadtteil-Fotografin Stefanie Storck erklärten auf Anfrage, dass im Spätjahr eine umfangreiche Fotoausstellung mit Begleitprogramm zum Thema geplant sei. Mittels eines Flyers werden derzeit Bürger des Stadtteils gebeten, Bildmaterial aus der Zeit von 1930 bis 2000 zur Verfügung zu stellen. Details zur Abgabe oder Übersendung sind unter www.speyerwest.de abrufbar.

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Speyer: Wie sich Speyer-West verändert hat

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Unter dem Motto „Speyer-West, damals und heute“ informierten die Schautafeln in groben Zügen über Veränderungen in den letzten Jahrzehnten. Pandemiebedingt hielt sich die Resonanz in Grenzen, sodass es an den Stellplätzen nur sporadisch zu einem Gedankenaustausch mit Passanten kam, die aus dem eigenen Erfahrungsschatz etwas zum Thema beitragen konnten.

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Sichtbar werden Veränderungen vor allem im Woogbachtal, das im Zuge des Konzeptes „Soziale Stadt Speyer-West“ von 2010 bis 2013 neu gestaltet wurde. Als zentraler Grünzug spielt die Aue des Woogbachs eine wichtige Rolle für die Naherholung der Anwohner. Der Woogbach selbst, bis zur Renaturierung eine kanalförmige Bachrinne, wurde auf einem Abschnitt von gut einem Kilometer naturnah gestaltet und als Fließgewässer aufgewertet. Dazu zählen geschwungene Uferlinien, eine stärkere Aufweitung des Querprofils sowie der Einbau von kleinen Inseln und Leitwerken. Zudem wurden Uferabschnitte abgeflacht und am Bachlauf Sitzgelegenheiten eingerichtet.

Zu den realisierten Projekten in der Josef-Schmitt-Straße gehört ein 2019 eingeweihter Grünzug mit Kinderspielplätzen. Eine Örtlichkeit mit besonderer Vergangenheit, denn parallel zur Straße fuhr bis Juni 1956 das „Pfefferminz-Bähnel“ auf Schmalspurgleisen vom Speyerer Hauptbahnhof kommend Richtung Neustadt. Ein großes Holzmodell erinnert an das historische Gefährt.

Beachtliche Themenvielfalt

Beachtliche Veränderungen erfuhren auch Lessingstraße und die Quartiersmensa Q+H in der Heinrich-Heine-Straße. Auf Fotos von 2011 ist der früher in der Lessingstraße ansässige Edeka-Markt zu sehen, der einem modernen Gebäudekomplex weichen musste, in dem sich das Gemeindepsychiatrische Zentrum, der Kleiderladen des Roten Kreuzes, Filialen von Deutscher Post und Postbank sowie eine Dienstleistungsagentur befinden.

Die Themenvielfalt wird von der Quartiersmensa Q+H nur wenige hundert Meter entfernt abgerundet. Hervorgegangen ist sie aus einer Kooperation der Gemeinnützigen Wohnungsbau- und Siedlungsgemeinschaft Speyer (Gewo) mit der Kirchengemeinde St. Hedwig. Sich architektonisch nahtlos in die umstehenden Wohnblocks einfügend, wurde die katholische Kirche St. Hedwig früher nahezu ausschließlich für Gottesdienste genutzt. Im Zuge des Projektes „Soziale Stadt Speyer-West“ mündete die Zusammenarbeit von Gewo, Kirchengemeinde, kommunalen und sozialen Diensten in einem erweiterten Angebot, das sich mit Veranstaltungsräumen für verschiedene Zwecke als Quartiersmensa Q+H seit Jahresbeginn 2012 zu einer lebendigen Begegnungsstätte für Jung und Alt entwickelt hat. Neben der umfassenden Renovierung des Innenbereiches wurde das angrenzende Umfeld ebenfalls gestalterisch aufgewertet.

Der ansonsten belebte Berliner Platz war am Samstag nahezu verwaist. Auch die bodengleich eingelassenen Wasserfontänen hatten eine Pause eingelegt. Im Umriss die Bundeshauptstadt darstellend, sind sie eines von mehreren Ergebnissen der 2012 erfolgten Neugestaltung des Platzes. Fotos von 1972 machten deutlich, dass sich der grundlegende Umbau von einer einfachen Fläche zu einem vielseitig nutzbaren Areal gelohnt hat. Zur Neugestaltung zählen ein vom Stadtteilverein finanzierter offener Bücherschrank sowie ein intensiv genutzter Kinderspielplatz, der sich vor allem vor Corona zu einem beliebten Treffpunkt entwickelte. Belebung erfährt der Platz durch eine Bäckerei mit Café sowie einer Eisdiele am Rande.

Info: Weitere Fotos gibt’s unter www.schwetzinger-zeitung.de

Freier Autor Freier Journalist

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