Speyer. Musikalische Erfrischungen vom Früh- bis zum Spätbarock bietet die Kirchenmusik der Gedächtniskirche bei einem Kammerkonzert in der Dreifaltigkeitskirche nochmals vor der Sommerpause: Am Sonntag, 24. Juli, um 20 Uhr sind die Werke diverser Komponisten zu hören. Das Konzert findet als Ersatz für die schmerzlich vermissten Kammermusiken in der gotischen Kapelle im Adenauerpark statt, denn diese steht wegen Corona-Vorsichtsmaßnahmen weiter nicht zur Verfügung.
Die Organisatoren um Robert Sattelberger wählten daraufhin die Dreifaltigkeitskirche als Ersatzort, die hervorragend für Barockmusik geeignet ist. Mitideengeberin des Programms ist die bekannte Speyerer Violinistin Juliane Sauerbeck, die derzeit ein Fortbildungsstudium für Alte Musik in Frankfurt am Main absolviert. Über ihre Kontakte konnten die Pariser Geigerin Pauline Laurier sowie Blockflötistin Sonja Radzun gewonnen werden. Im Mittelpunkt steht das hochvirtuose Blockflötenkonzert F-Dur von Georg Philipp Telemann aus der Zeit des Hochbarocks. Die drei Musikerinnen spielen zudem eine echte Neuentdeckung aus dem Frühbarock, die „Sonata Quinta“ der norditalienischen Nonne und Komponistin Isabella Leonarda – eine wahre Rarität.
Solistisch werden alle Musikerinnen mit Werken von Giovanni Picchi, Heinrich Schmelzer oder Christian de Witt zu hören sein. Den Continuo-Part des Konzertes übernehmen Barock-Cellistin Isolde Winter aus Mannheim und Robert Sattelberger aus Speyer am Cembalo. Sie spielen jeweils solistisch Werke des spätbarocken Johann Sebastian Bach – Sätze aus seiner ersten Cellosuite und der zweiten englischen Suite für Cembalo.
Ein Farbtupfer im Programm ist die Speyerer Altistin Simone Pepping mit Werken von Purcell und Vivaldi. Für reichlich Abwechslung und Erfrischung wird also gesorgt sein, es musizieren sechs Musiker.
Karten zu 15 und 5 Euro gibt es nur an der Abendkasse, die ab 19 Uhr geöffnet sein wird, die Kirche bietet mit 800 Plätzen reichlich Raum.
Orgelkonzert zu Maria Himmelfahrt
Weiter geht es dann am Sonntag, 14. August, um 18 Uhr in der Gedächtniskirche mit einem Orgelkonzert zu Maria Himmelfahrt unter dem Titel „Maria: Protestation!“.
Der Berliner Landeskirchenmusikdirektor Dr. Gunter Kennel spielt Orgelwerke von Bach, Rheinberger (a-moll-Sonate) sowie die Uraufführung seiner neuesten Komposition „Magnificat in memoriam madonnae stalingradensis“, die sich auf eine Holzkohlezeichnung eines deutschen Arztes während der Schlacht um Stalingrad beruft, die seit 1983 als Mahnmal für den Frieden in der Berliner Gedächtniskirche ausgestellt ist. Der Eintritt ist frei.
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