Metropolregion. Nach dem Chaos-Wochenende der Bahn mit Personalproblemen am Stellwerk Ludwigshafen und technischen Defekten auf der Umleitungsstrecke über Lampertheim hat die Bahn erneut „Fahrplananpassungen“ verkündet. Demnach muss der Regionalverkehr in der Vorderpfalz und auf der Nibelungenbahn zwischen Worms und Bensheim bis zum Jahresende kräftig ausgedünnt werden.
Das Unternehmen ist offenkundig nicht in der Lage, den Verkehr sicherzustellen.
Grund sind wieder erhebliche Krankenstände – diesmal allerdings nicht beim Stellwerks-, sondern beim Fahrpersonal. Diese erneute Hiobsbotschaft sorgt für deutlichen Ärger beim Zweckverband Öffentlicher Nahverkehr (ZÖPNV) Rheinland-Pfalz Süd über die DB Regio: „Das Unternehmen ist offenkundig nicht in der Lage, den Verkehr sicherzustellen“, heißt es in einer Stellungnahme des Zweckverbands.
Ausfälle bei Zügen zwischen Worms und Bensheim: Ersatzfahrpläne gelten
Betroffen von der Ausdünnung sind diesmal die Regionalbahnlinien RB 45 von Neustadt über Bad Dürkheim und Grünstadt nach Monsheim, RB 46 von Frankenthal über Freinsheim und Grünstadt nach Ramsen (Eiswoog) sowie die Nibelungenbahn RB 63 zwischen Worms und Bensheim. Mit Ersatzfahrplänen will die Bahn ein planbares Angebot zur Verfügung stellen und kurzfristige Ausfälle wegen Krankheit vermeiden.
Das sind die Einschränkungen bis Jahresende:
- RB46: Das halbstündige Angebot zwischen Frankenthal und Grünstadt wird auf einen Stundentakt umgestellt. Als Ersatz fahren Busse stündlich im Abschnitt zwischen Frankenthal und Freinsheim. Die Ersatzbusse halten an der Bahnstation Frankenthal Süd, wo ein Umstieg zur S-Bahnline 6 möglich ist. In Freinsheim ist ein Umstieg von Bussen auf die RB 45 möglich.
- RB 63: Auf der Nibelungenbahn fahren ab dem kommenden Montag überhaupt wieder Züge. Derzeit die Verbindungen komplett wegen Personalmangels aus. Ersatzbusse sind unterwegs. Ab dem 6. November sind die Züge dann zumindest wieder im Zwei-Stunden-Takt unterwegs. Ausfallende Züge werden durch Busse ersetzt. Schülerzüge fahren planmäßig.
Die Bahn weist darauf hin, dass in den Bussen keine Fahrräder mitgenommen werden dürfen.
Ausfälle bei der Bahn: Zweckverband sauer
Der ZÖPNV bewertet die Ausdünnung des Angebots als einen erheblichen Rückschlag im Bemühen, Fahrgäste zum Umsteigen auf die Schiene zu bewegen. „Wir werden in Kürze ein Krisengespräch mit der DB haben. Dabei werden die DB Regio, aber auch die gleichermaßen Zugausfälle verantwortende DB Netz (fehlende Fahrdienstleiter in den Stellwerken Ludwigshafen sowie dem für die Pfalz und Rheinhessen zentral arbeitenden Stellwerk in Neustadt) die Frage zu beantworten haben, ob und ab wann das staatliche Unternehmen überhaupt in der Lage ist, die vertraglich vereinbarten Verkehrsleistungen zu erbringen“, heißt es unmissverständlich in einer Presseerklärung vom Donnerstag. Zudem bereitet der ZÖPNV ein Schreiben an den Konzernvorstand der DB, Richard Lutz, vor.
Die Entscheidung, die Züge dauerhaft ausfallen zu lassen, habe die DB selbst getroffen. Dies betreffe sowohl die Strecken der Betriebseinstellung und Angebotskürzung an sich als auch die Auswahl der Züge. „Eine Zustimmung des ZÖPNV liegt definitiv nicht vor“, heißt es. Der Zweckverband ist Auftraggeber der DB Regio für den Schienenverkehr im südlichen Rheinland-Pfalz und finanziert diese Leistungen auch.
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