Tierseuche

Wie sich die Blauzungenkrankheit auf die Region auswirkt

Die Blauzungenkrankheit breitet sich im Ortenaukreis aus. Das hat auch Einflüsse auf die Metropolregion Rhein-Neckar. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

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Bernhard Zinke
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Eine mit der Blauzungenkrankheit infizierte Kuh steht im Stall. © picture alliance/dpa

Rhein-Neckar. Die nächste Tierseuche geht um. Aktuell melden die Behörden den Ausbruch der Blauzungenkrankheit im Ortenaukreis. Der liegt zwar rund 150 Kilometer von Mannheim entfernt. Trotzdem hat die Tierseuche Auswirkungen auf die Metropolregion. Vor allem tierhaltende Betriebe sind angehalten, Schutzmaßnahmen zu treffen. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Krankheit und ihrer Bekämpfung.

Was ist die Blauzungenkrankheit?

Es handelt sich um eine Tierseuche, die Rinder, Schafe, Ziegen, aber auch Alpakas, Lamas und Rotwild befallen kann. Das Virus wird durch Gnitzen, eine Stechmückenart, übertragen. Die Blauzungenkrankheit äußert sich durch Fieber, Entzündungen und Blutungen in den Schleimhäuten sowie Schaumbildung vorm Maul. Vor allem bei Schafen schwillt die Zunge an, wird blau und hängt aus dem Maul. Vor allem für Schafe bedeutet die Krankheit eine tödliche Gefahr, bei Kühen kann sie eher ausheilen.

Wo ist die Krankheit jetzt nachgewiesen worden?

Das für die Tiergesundheit zuständige Friedrich-Löffler-Institut hat den Ausbruch der Krankheit im Ortenaukreis bestätigt. Entdeckt wurden laut einer Liste des Instituts die Ausbrüche am 8. Oktober bei einem Rind und einem Jungrind sowie am 9. Oktober bei einem Schaf. Genauere Ortsangaben macht das Institut nicht. Relevant ist der Ort für die Metropoolregion Rhein-Neckar deshalb, weil sie innerhalb eines Radius von 150 Kilometern um den Ortenaukreis liegt. Innerhalb dieses Restriktionsgebietes müssen tierhaltende Betriebe bestimmte Regeln einhalten. Von der Blauzungenkrankheit sind aktuell vor allem bayrische Landwirtschaftsbetriebe betroffen. In der Metropolregion Rhein-Neckar sind aktuell keine Ausbrüche dieser Seuche bekannt.

Ist die Krankheit für Menschen gefährlich?

Nein. Weder die Erreger der Krankheit noch der Verzehr von Fleisch oder Milchprodukten der infizierten Tiere sind für den Menschen in irgendeiner Weise problematisch.

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Was müssen die tierhaltenden Betriebe beim Transport von Tieren beachten?

Wenn die Tiere innerhalb eines von der Seuche betroffenen Gebiets transportiert werden, gelten gar keine Einschränkungen. Dies gilt derzeit für ganz Baden-Württemberg und in der Metropolregion außerdem für die Pfalz und den Kreis Bergstraße. Ein Transport in Gebiete, die nicht von der Blauzungenkrankheit betroffen sind, ist auch zulässig, sofern die Tiere keine Krankheitssymptome aufweisen oder der Tierbestand nicht wegen eines Ausbruchs der Blauzungenkrankheit gesperrt ist. Der Transport muss allerdings 48 Stunden vorher beim Schlachtbetrieb angemeldet werden.

Was empfiehlt das Friedrich-Löffler-Institut den Landwirtschaftsbetrieben?

Die Experten raten zu einer Impfung, um einen vorbeugenden Schutz aufzubauen und die Anzahl der Ausbrüche auf ein Minimum zu begrenzen. Die Länder und die Tierseuchenkassen unterstützen die Schutzimpfungen mit Zuschüssen zu den Impfstoffkosten.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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