Das Schönauer Unternehmen Pflege im Quadrat hat eine neue Tagespflege im Viertel eröffnet und dafür eine 30 000-Euro-Förderung der Dietmar-Hopp-Stiftung erhalten. Das Konzept mit dem Namen „Lebensort Schönau“ sehe nicht nur das Thema Vielfalt vor, sondern wolle auch „viel Freiheit“ für die Gäste ermöglichen, so Geschäftsführer Panajotis Neuert. „Wir sind der Meinung, dass Menschen oft am Ende des Weges viel zu sehr durch konstitutionelle Normen und zu starre Regeln in ihrem Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit eingeschränkt werden“, sagt Neuert. Das wolle er ändern.
„Über Generationen hinweg“
Die Hopp-Stiftung begründete ihre Förderung unter anderem mit dem „kreativen Ansatz“ des Projektes, der somit auch Spielraum zur Erweiterung lasse. Zudem sagte Uta Mielisch von der Stiftung beim Termin auf der Schönau: „Hier entsteht eine besondere Form der Tagespflege, ein offener Ort, der über die Generationen und Einrichtungsgrenzen hinaus reicht.“
Neuert hat nach eigenen Angaben in den Umbau der Räumlichkeiten in der Sohrauerstraße 21 (vormals bekannt als Massagepraxis Fröhlich) 250 000 Euro investiert. „Wir haben uns bewusst für den Weg in die Gemeinnützigkeit entschieden, um auch hier Zeichen zu setzen“, so Neuert. Auch, damit man sich weiter für den Stadtteil Schönau starkmachen könne und Spenden generieren dürfe.
Einsatz gegen Einsamkeit
Die Eröffnung der neugegründeten Lebensort Schönau gGmbH war indes Teil des lebendigen Adventskalenders, der jährlich durch die Evangelischen Schönaugemeinde durchgeführt wird. Die Tagespflege bietet nun 20 Plätze an, schon jetzt seien doppelt so viele Anmeldungen da, berichtet Neuert. Er betont, dass er durch sein neues Konzept „Lebensfreude“ vermitteln möchte und zudem Bewohnerinnen und Bewohner motivieren wolle, „Aktives und Zeitangepasstes“ zu tun. Er habe 20 Tabletcomputer besorgt, um mit den Besuchenden einen Social-Media-Kurs durchzuführen, und habe ihnen, wenn gewünscht, ein Profil anlegt, erzählt er. Derweil bietet er auch Pflegekurse für Angehörige an.
Seine Tagespflege wird 365 Tage im Jahr geöffnet sein. Geschäftsführer Neuert selbst wird mit seiner eigenen Familie über Weihnachten in den Räumlichkeiten vor Ort sein, berichtet er. Ihm sei das Thema Einsamkeit, insbesondere von allen, die niemanden (mehr) hätten, wichtig. Dieser Einsamkeit wolle er vorbeugen. Er wird somit an Heiligabend mitarbeiten – und auch für alle ein Weihnachtsessen kochen, erzählt er voller Vorfreude.
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