Wiesloch. Nach dem tragischen Vorfall in der Innenstadt von Wiesloch im September vergangenen Jahres, bei dem eine 30 Jahre alte Frau durch den Angriff eines psychisch kranken Täters ums Leben kam, haben das Psychiatrische Zentrum Nordbaden (PZN), die Polizei und die Stadt Wiesloch gemeinsam Konsequenzen gezogen. Dazu informierte jetzt die Wieslocher Stadtverwaltung.
Nach tödlichem Messerangriff in Wiesloch: Sicherheitskonzept diskutiert
„Die bestmögliche Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger hat für uns oberste Priorität und wir werden weiterhin alles tun, um solche tragischen Vorfälle künftig zu vermeiden“, fasste Dirk Elkemann, Oberbürgermeister der Stadt Wiesloch, die Ergebnisse der Abstimmung mit der PZN-Geschäftsleitung und der Revierleitung der Polizei zusammen.
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„In mehreren Gesprächen und Nachbereitungen wurde intensiv über mögliche Verbesserungen im Sicherheitskonzept diskutiert“, hieß es in einer Mitteilung. Zwar habe die Polizei ohne Verzögerung sehr schnell auf den Notruf reagiert und konnte so den Täter nach kurzer Zeit festnehmen. Dennoch würden alle Schnittstellen zwischen Polizei und PZN betrachtet. Sie sollen nach Möglichkeit optimiert werden, so die Stadtverwaltung, um eine noch effektivere Zusammenarbeit zu gewährleisten.
Tödlicher Messerangriff in Wiesloch: Auch das LKA schaltet sich ein
Wenngleich der betreffende Vorfall keine Folge eines Ausbruchs war, stehe das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) im Austausch mit der forensisch-psychiatrischen Klinik des PZN, insbesondere unter dem Blickwinkel der Gebäudesicherheit.
„Im PZN bleiben die im Maßregelvollzug vorgesehenen Lockerungen weiterhin wichtiger Teil der Behandlung, zumal es der gesetzliche Auftrag der forensisch-psychiatrischen Klinik ist, Patientinnen und Patienten nach hinreichenden Therapiefortschritten auf eine gesellschaftliche Wiedereingliederung vorzubereiten“, heiß es seitens der Klinik-Geschäftsleitung.
Um aber im Falle einer Entweichung Verzögerungen zu vermeiden und insbesondere bei unmittelbar bemerkten, gerade stattfindenden Entweichungen zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Ort des Geschehens zu leiten, wurden die vorgesehenen Abläufe in Abstimmung mit der Polizei weiter präzisiert, betonte das PZN.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der forensisch-psychiatrischen Klinik tragen im Dienst Personennotrufgeräte (DECT-Telefone), die im Fall eines besonderen Vorkommnisses eine gleichzeitige Alarmierung vieler weiterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen. Außerhalb der Stationsgebäude tragen alle Beschäftigten zwecks Informationsweitergabe zusätzlich ein Handy als Personennotrufgerät.
Daneben arbeitet das PZN nach eigener Aussage daran, die Personalbesetzung qualitativ und quantitativ auf bedarfsgerechtem Niveau weiterhin sicherzustellen.
Wann wir in Wiesloch SMS-Alarm ausgelöst?
Die Verwaltung will den SMS-Bürgerinformationsservice, wie bisher praktiziert, erst nach Absprache mit der Polizei auslösen, um eventuell nötige Polizeimaßnahmen nicht zu beeinträchtigen. Dabei sei zu berücksichtigen, dass der SMS-Service von Anfang an für die Bürgerschaft als reines Informationsmedium für Abonnenten konzipiert wurde und kein Alarm-Tool à la Katwarn oder ähnliches darstelle.
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