Weinheim. Die Heimattage Baden-Württemberg sind eröffnet. Mit dem beherzten Druck auf einen roten Knopf gab Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just gemeinsam mit Ministerialdirektor Reiner Moser aus Stuttgart den Startschuss für das Großereignis, das die Stadt 2025 in den Fokus des ganzen „Ländles“ rückt. Unter dem Jubel der Weinheimer in der voll besetzten Stadthalle entzündete die Stadt zumindest auf der Leinwand ein symbolisches Feuerwerk und sorgte damit schon jetzt für Festtagsstimmung bei den Gästen des Neujahrsempfangs.
Geknallt wurde schon zu Beginn der Traditionsveranstaltung durch die Bürgerwehr, auch wenn Feldwebel Ralf Ester zunächst mit Ladehemmungen seiner historischen Handböller-Waffe zu kämpfen hatte. Die drei lauten Schüsse wurden in Ton und Bild ins Innere der Stadthalle übertragen.
Film zum Weinheimer Heimatgefühl
Dort verfolgten die Gäste einen kurzweiligen Neujahrsempfang - gespickt mit Beiträgen, die einen Vorgeschmack auf die Großveranstaltung gaben. Weinheim stellt die Heimattage unter das Motto „Heimat ist ein Gefühl“. Da passte der eigens von der städtischen Pressestelle gedrehte Film, in dem Weinheimer ihr Heimatgefühl zum Ausdruck bringen - von Erfolgsautorin Ingrid Noll über die Marktplatzwirte Juan Salazar und die Brüder Ferrarese bis hin zu Künstlern und Fastnachtern, Vertretern der Lebenshilfe und der Feuerwehr. Auch der Oberbürgermeister darf nicht fehlen.
Das kurze Video, in dem das Jahresmotto „Heimat ist ein Gefühl“ in den Mittelpunkt gerückt wird, steht für die Vielfalt der Stadt und ihrer Menschen und weckt Emotionen. Ebenso wie die neue „Weinheim-Hymne“. Komponiert von Norbert Thiemel, dem Leiter des Pop- und Jazzchores, wurde die Uraufführung zu einem ganz besonderen Erlebnis. Der Text stammt von Manfred Maser.
Die Stadthalle singt: „Woinem, Woinem, ja Woinem is’ so schee“
Die Stadt hätte keinen Besseren für diese Aufgabe finden können als den waschechten Weinheimer, der als Autor und Frontmann des Odenwälder Shanty Chors sowie als Texter der Weinheimer Spitzklicker seine Heimatkenntnis und seine Liebe zur Region immer wieder unter Beweis stellt. Als er am Ende der Hymne selbst zum Mikrofon griff, um den letzten Refrain in Dialekt zu singen, gab es auch für die Gäste im Saal kein Halten mehr. Sie stimmten mit ein: „Woinem, Woinem, ja Woinem is’ so schee.“ Selbst das „Badnerlied“ zum Abschluss der Veranstaltung konnte da nicht mithalten.
Wie „symbadisch“ Weinheim und die Kurpfalz sind, das betonte Reiner Moser vom Ministerium des Innern, für Digitalisierung und Kommunen des Landes Baden-Württemberg. Er freute sich, dass in Weinheim schon zum Start des Heimattage-Jahres die Emotionen in der Luft lagen. Er war sich sicher, dass die Stadt als Ausrichterin der Heimattage die Aufgabe meistern wird. „Das ist ein Kraftakt, der nur mit der Hilfe der Bürger zu stemmen ist“, sagte der Ministerialdirektor. Er hob die Bedeutung der Heimattage hervor, die mehr seien als eine zwölfmonatige Veranstaltungsreihe um die beiden Großereignisse - den Baden-Württemberg-Tag am 17. und 18. Mai und die Landesfesttage vom 12. bis 14. September. Moser: „Die Heimattage sind eine Gelegenheit, die Gesellschaft zusammenzubringen, sich zur Tradition zu bekennen und ein Wir-Gefühl zu entwickeln.“
Heimattage-Jahr soll Wendejahr für die Weinheimer werden
Das erhofft sich auch Oberbürgermeister Manuel Just. Er sieht in den Heimattagen eine Chance: „Nicht nur, weil wir glauben, dass diese unserer Außenwirkung unter touristischen Zwecken guttun, sondern weil von ihnen eine Stärkung der Stadtgesellschaft durch gemeinsame Projekte ausgehen kann, die über das Jahr 2025 hinauswirken.“ Just wünscht sich, dass dieses Heimattage-Jahr ein Wendejahr wird. „Weg von der Krise, hin zur Chance!“
An Moser wandte er sich mit einem Augenzwinkern: „Richten Sie den Schwaben in Stuttgart aus, Weinheim an der Badischen Bergstraße ist bereit für ein großartiges Jahr!“
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