Aufruf mehrerer Organisationen

Vor Demonstrationen in Mannheim: Appell gegen Hass, Hetze und Gewalt

Von 
Julia Korb und Sebastian Koch
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Im vergangenen Jahr kamen laut Polizei 180 Menschen zur Pro-Palästina-Demo, die friedlich verlief. © Thomas Tröster

Mannheim. Gemeinsamer Appell im Vorfeld der beiden für Sonntag angekündigten Demonstrationen in Mannheim: Oberbürgermeister Peter Kurz, der Arbeitskreis der islamischen Gemeinden in Mannheim (AKIG), zu dem 14 Moscheen gehören, die Jüdische Gemeinde Mannheim und das Mannheimer Institut für Integration und interreligiöse Arbeit haben am Samstag zu einem friedvollen Miteinander aufgerufen und sich gegen Hass, Hetze und Gewalt ausgesprochen.

Man wolle "miteinander dafür Sorge tragen, dass es keine Übertragung des Nahost-Konfliktes auf Mannheim geben darf". Dies würde dem gemeinsamen Bemühen um ein gelingendes Zusammenleben schaden. 

Hetze und Ansporn zu Hass überschritten die Grenzen der Grundrechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Man verurteile den Aufruf oder gar die Anwendung von Gewalt auf das Schärfste, heißt es in dem Appell. Die unterzeichnenden Organisationen stünden für den Dialog, auch und gerade in Krisenzeiten. Man teile die Betroffenheit und Sorge über die sich im Nahostkonflikt zuspitzenden Spannungen.

Aufrufe zu zwei Demonstrationen am Sonntag in Mannheim

Anlässlich des sogenannten Nakba-Tags hatte die Gruppe „Free Palestine Mannheim“ am Sonntag zu einer Solidaritätskundgebung mit Palästina aufgerufen. Am Tag der Nakba - der am 15. Mai begangen wird - erinnern Palästinenserinnen und Palästinenser an die Flucht und Vertreibung Hunderttausender zwischen der Staatsgründung Israels 1948 und dem Ende des Palästinakriegs 1949, den sechs arabische Staaten gegen Israel führten.

Gleichzeitig ruft die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) zu einer Veranstaltung und Kundgebung auf dem Paradeplatz auf. Unter dem Motto „75 Jahre Israel, 75 Jahre Vielfalt, Innovation und Demokratie“ will die DIG „Solidarität mit dem Staat der Jüdinnen und Juden ausdrücken, der als einziger einen zuverlässigen Schutzraum gegen Antisemitismus bietet“. Beide Veranstaltungen beginnen um 15 Uhr.

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Sebastian Koch
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„Die Versammlungen bieten aufgrund unterschiedlicher Ausrichtungen, Ziele, Hintergründe und Intensionen schon ein gewisses Konfliktpotenzial“, erklärte ein Sprecher der Polizei. Grundsätzlich sei die Sicherheitslage aber gut.

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Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts

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