Speyer. Der Kahlschlag auf einer Fläche von 800 Quadratmetern im Speyerer Auwald wird im Zuge staatsanwaltlicher Ermittlungen gutachterlich geprüft. Das hat Leitender Oberstaatsanwalt Hubert Ströber auf Anfrage dieser Redaktion mitgeteilt.
Anlass für den Eingriff in das Schutzgebiet war die Ankunft des U-Boots, das Ende Mai zu einem einjährigen Zwischenstopp über den Rhein ins Speyerer Technik Museum transportiert worden ist, um danach weiter nach Sinsheim ins dortige Technik Museum gebracht zu werden. Der Kahlschlag diente der Rangierfähigkeit des Transporters, der das Boot an Land nahm.
Das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz soll nun prüfen, ob der vorherige Eingriff in den Auwald eine „Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete“ dargestellt hat. Nach Strafgesetzbuch geht es um die Frage, wie erheblich der Schaden für Pflanzen und Tiere ist.
Genehmigung für Kahlschlag
Die Prüfung werde erfahrungsgemäß wohl mehrere Wochen oder sogar Monate dauern, so der Leitende Oberstaatsanwalt. Vom Ergebnis der Ermittlungen hänge ab, wie und ob weiter ermittelt wird. Vorausgegangen war eine Anzeige der Grünen-Fraktion des Speyerer Stadtrates gegen Unbekannt.
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Im Zentrum der Kritik steht weiterhin die Umweltdezernentin aus den Reihen der Grünen, Irmgard Münch-Weinmann, die ohne Rücksprache mit den politischen Vertretern im Umweltausschuss und im Naturschutzbeirat die Genehmigung für den Kahlschlag erteilt hatte. Das Technik Museum beauftragte schließlich die Abholzung der Baum- und Buschlandschaft auf 800 Quadratemtern Fläche, die schon früher bei Transporten kahlgeschlagen worden war. Bei Gefährdung eines schutzbedürftigen Gebiets drohen Geldstrafen oder auch Freiheitsentzug.
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