Mannheim. Bahnfahrer brauchen - wie überall - in der Region um Mannheim ab Mittwochfrüh bis Montagabend erneut starke Nerven und eine hohe Frustrationstoleranz. In der vierten Runde des Arbeitskampfes im laufenden Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn (DB) und der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) greift das Bahn-Management im Bereich DB Regio Mitte zu den inzwischen bekannten Werkzeugen, um ein Mindestmaß an Schienenverkehr aufrechtzuerhalten.
Im Wesentlichen bedeutet das den kompletten Ausfall vieler S-Bahn- und Regional-Express-Linien und ein Ausweichen auf einen Zweistunden-Takt auf den vermeintlich wichtigsten Strecken. Die einzige (sehr kurze) Bahnverbindung, die vom Streik nicht tangiert sein soll, ist die S44. Sie verkehrt zwischen dem Ludwigshafener Hauptbahnhof und BASF Nord und hat nur für dortige Beschäftigte eine Bedeutung.
So sieht der Streik-Fahrplan rund um Mannheim aus
Wie die Bahn am Montagnachmittag in ihrem für Schienenpendler inzwischen fast geläufigen Notfallfahrplan konkretisierte, wird die S1 auf der West-Ost-Verbindung zwischen Kaiserslautern und Osterburken alle zwei Stunden unterwegs sein und so die Metropolregion verbinden.
Die S2, nicht unerheblich für gute Verbindungen zwischen Mannheim und Heidelberg, fährt nicht. Die S3 von Germersheim über Speyer, Mannheim, Heidelberg nach Karlsruhe soll alle zwei Stunden verkehren, dafür fällt die S4, die auf einer ähnlichen Strecke Richtung Bruchsal unterwegs ist, aus. Die S39, die Mannheim-Waldhof mit dem Hauptbahnhof verbindet, steht bis Montag still. Alle weiteren Verbindungen sind auf der DB-Internetseite aufgelistet (siehe Verweis unten).
Was der VRN-Chef gerade über den Streik denkt
Michael Winnes, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN), sieht im erneuten Streikaufruf eine ernsthafte Herausforderung. Eigentlich habe er mit den Fahrgästen gehofft, nach der Vollsperrung der Riedbahn am Mittwoch endlich wieder zum Vollbetrieb zurückkehren zu können, sagte er auf Anfrage dieser Redaktion. Es könne mittelfristig nicht im Interesse des Bahnpersonals liegen, die Fahrgäste dauerhaft an das Auto zu verlieren. Es sei zu befürchten, dass das Vertrauen in die Zuverlässigkeit nachhaltig untergraben werde.
Wie sich der wiederholte Streikaufruf auf die Bahn-Abos auswirkt, kann Winnes derzeit nicht beurteilen. Der Januar sei extrem problematisch, da neben dem GDL-Streik auch noch die Stellwerksproblematik in Neckargemünd, die Riedbahnsperrung sowie der Busfahrerstreik in Rheinland-Pfalz die Kundschaft extrem belastet haben.
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