Feuerwehr

So lief die Jahreshauptübung am BASF Agrarzentrum Limburgerhof

Die Feuerwehr hat auf dem Gelände des BASF Agarzentrums in Limburgerhof den Ernstfall geprobt. Dabei ging es um Menschenrettung und die Abwehr von ABC-Gefahren. Wie die Wehrleute die Jahreshauptübung gemeistert haben

Von 
Kai Plösser
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Die gerettete Person wird für die Dekontamination vorbereitet. © Löw/BASF

Limburgerhof. „Person gerettet“, heißt es keine fünf Minuten nach Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr Limburgerhof am Einsatzort der Jahreshauptübung des BASF Agrarzentrums. Vier Wehrleute hatten zunächst das Gebäude 472 auf dem Gelände, ein Gewächshaus, unter Atemschutz betreten, um das vermeintlich bewusstlose Opfer in Sicherheit zu bringen. Das vorrangige Ziel eines jeden Einsatzes ist damit erfüllt worden. „Die Menschenrettung steht vor allem“, sagt Thomas Streun, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Limburgerhof.

Streun ist mit dem, was er am Mittwochabend beobachtet hat, zufrieden: „Insgesamt ist die Übung sehr positiv verlaufen. Die einzelnen Einheiten und Fachdienste haben ihre Aufgaben gut gemeistert.“ Das Prinzip der „Crash-Rettung“ und die Zusammenarbeit hätten funktioniert. „Die Abstimmung zwischen dem Betreiber und den Einsatzkräften verlief erwartungsgemäß gut“, so Streun. Neben der Menschenrettung waren eine reibungslose Kommunikation und Zusammenarbeit unter den verschiedenen teilnehmenden Einheiten das Ziel der Übung.

54 Kräfte proben in Limburgerhof den Ernstfall

Nachdem die Wehrleute das Menschenleben gerettet hatten, war der Störfall für die insgesamt 54 Einsatzkräfte, die mit 14 Fahrzeugen ausgerückt waren, jedoch noch nicht behoben. Das Szenario sah wie folgt aus: Während der Mitarbeiter Pflanzenschutzmittel auf Pflanzen aufbringt, tritt der Stoff aus einem Behälter aus. Mitarbeiter finden den bewusstlosen Kollegen und setzen einen Notruf ab. Der Alarm zur Übung war gegen 19.15 Uhr ausgelöst worden.

Die Freiwillige Feuerwehr Limburgerhof ist gegen 19.22 Uhr vor Ort. Sofort entwickelt sie Maßnahmen im Hinblick auf die Menschenrettung und ABC-Gefahren. Gegen 19.34 Uhr wird das immer noch bewusstlose, aber mittlerweile dekontaminierte Opfer dem Rettungsdienst übergeben, der den Mann weiter medizinisch versorgt.

Die BASF-Werkfeuerwehr trifft wegen der Anfahrt aus Ludwigshafen etwa 20 Minuten nach dem Notruf ein. Sie unterstützt, indem sie mit einem Wasserstrahl eventuell giftige Dämpfe niederschlägt. Noch vor der Werkfeuerwehr ist der hinzugezogene Gefahrstoffzug des Rhein-Pfalz-Kreises vor Ort. „Der Gefahrstoffzug fährt immer in eine bestehende Lage hinein“, sagt Streun. Dies sei eine besondere Herausforderung hinsichtlich der Kommunikation und Weitergabe der Einsatzinformationen.

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Der Gefahrstoffzug führt bei der Übung Messungen sowie weitere ABC-Maßnahmen durch – und findet schließlich heraus, um welchen Stoff es sich handelt: das Pflanzenschutzmittel Revysol. Mit einem Chemieanzug der Kategorie 3, der den größtmöglichen Schutz bietet, gehen zwei Einsatzkräfte in das Gebäude. Sie stoppen den Produktaustritt aus dem Tank. Gegen 20.05 Uhr kommt eine sogenannte Fasspumpe zum Einsatz, um den Stoff in einen neuen Behälter zu füllen.

Leiter der Feuerwehr: Hauptsache zusammen üben

Der Einsatz ist gegen 20.30 Uhr beendet. „Hauptsache, man übt zusammen, dann sind wir 95 Prozent weiter“, sagt Streun. Das vermeintliche Opfer übrigens hätte im Ernstfall überlebt, berichtet er. Der Mann wäre zur weiteren Beobachtung in die BG Klinik eingeliefert worden und sein Zustand nicht lebensbedrohlich gewesen.

Redaktion

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