Wirtschaft

Restaurant „1832“ meldet Insolvenz an

Hambacher Schloss Betriebs GmbH ist zahlungsunfähig – Pandemie und ihre Folgen zeigen Wirkung

Von 
Bernhard Zinke
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Die Gastronomie am Hambacher Schloss ist zahlungsunfähig. © Klaus Venus

Neustadt. Reihenweise ausgefallene Veranstaltungen und Tagungen, weniger Gäste in den vergangenen zwei Jahren und zuletzt das fehlende Personal – die Pandemie zeigt ihre Wirkung auch an einem der prominentesten Plätze der Pfalz: Die Gastronomie am Hambacher Schloss ist zahlungsunfähig. Die Hambacher Schloss Betriebs GmbH, Betreiber des Restaurants „1832“ und Caterer für Veranstaltungen im Schloss, hat am Mittwoch Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Neuwied gestellt. Jetzt kümmert sich Rechtsanwalt Jens Lieser um die Rettung der Gastronomie am Hambacher Schloss.

Nicht betroffen von der Insolvenz ist das Hambacher Schloss selbst, das von einer Stiftung getragen wird. Stifter sind das Land Rheinland-Pfalz, die Stadt Neustadt, der Kreis Bad Dürkheim sowie der Bezirksverband Pfalz. Während die Stiftung für die ideelle Arbeit rund um die bedeutende Stätte, die Ausstellung und Kulturveranstaltungen verantwortlich zeichnet, kümmert sich die nun zahlungsunfähige Betriebs GmbH um das Restaurant und die Verpachtung der Schlossräume für Tagungen, Feste, Hochzeiten und Ähnliches.

Geschäft läuft weiter

Die Insolvenz habe aktuell keinerlei Folgen für den Geschäftsbetrieb der Betriebs GmbH. Dieser werde uneingeschränkt fortgeführt, informierte der vorläufige Insolvenzverwalter Jens Lieser am Freitag. Das Schloss mit seinen Tagungs- und Veranstaltungsräumen sowie das Restaurant bleiben weiterhin geöffnet. Angesichts der einzigartigen Lage und der historischen Bedeutung des Ortes – das Hambacher Schloss als Wiege der Demokratie ist ein echter Publikumsmagnet – zeigt sich die Kanzlei optimistisch, dass es zu einer Lösung kommen werde, sagte ein Sprecher.

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Es handelt sich in diesem Fall um eine klassische Folgeinsolvenz. Denn die Hambacher Schloss Betriebs GmbH ist eine hundertprozentige Tochter der Schloss Engers Betriebs GmbH mit Sitz in Neuwied. Das Schloss ist Schauplatz unter anderem von zahlreichen Konzerten der Reihe Villa Musica und hatte zuerst Insolvenz angemeldet. Infolge dieser Zahlungsunfähigkeit war damit auch die Tochter-Gesellschaft aus Hambach nicht mehr geschäftsfähig. Betroffen sind in Hambach 21 Mitarbeiter. Deren Löhne und Gehälter seien für die nächsten drei Monate gesichert.

Man sei über die Einleitung des Insolvenzverfahrens informiert, teilte die Stiftung Hambacher Schloss mit. Das weitere Wirtschaften werde daher ab sofort mit dem Insolvenzverwalter abgestimmt. Die Stiftung werde im Rahmen ihrer Möglichkeiten an einer Lösung mitarbeiten, um den Gastronomiebetrieb nahtlos fortzuführen. Der museale Betrieb rund um die kürzlich wiedereröffnete Dauerausstellung werde von der Stiftung selbst verantwortet und bleibe davon unberührt, die Ausstellung weiter geöffnet.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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