Kriminalität

Nach Tötungsdelikt: Café Solo in Weisenheim sollte verkauft werden

Nach dem Wirt wird wegen eines Tötungsdeliktes gefahndet. Nun fand man heraus: Das Café Solo in Weisenheim am Berg ist zum Verkauf im Internet angeboten worden - verbotenerweise

Von 
Bernhard Zinke
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Die Staatsanwaltschaft Frankenthal hat einen 64-jährigen Gastwirt aus Weisenheim am Berg wegen Totschlags angeklagt. © Klaus Venus

Weisenheim. Das Café Solo im pfälzischen Weisenheim am Berg sollte über das Internet-Immobilienportal Immoscout 24 verkauft werden. Dies haben die Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden jedoch vereitelt. Die Polizei habe die Maklerin darüber informiert, dass ein Verkaufsverbot der Immobilie bestehe. Daraufhin habe die Maklerin die Anzeige deaktiviert, bestätigte eine Sprecherin des Landgerichts Frankenthal am Donnerstag auf Nachfrage. Die Maklerin hatte nach Angaben der Gerichtssprecherin nichts von dem Verkaufsverbot gewusst. Bis Mittwoch stand das Verkaufsangebot noch im Portal. 

Wie berichtet, fahndet die Polizei nach dem Wirt und Mitinhaber des renommierten Cafés wegen eines Tötungsdeliktes. Er soll seinen Angestellten erwürgt und die Leiche an einer Landstraße bei Kaiserslautern abgelegt haben. Die Staatsanwaltschaft wertet dies als Totschlag. Durch eine Flucht hat er sich der Strafverfolgung entzogen. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hält er sich in der Türkei auf. Die dortigen Behörden lehnen eine Auslieferung ab, da der Beschuldigte in der Türkei geboren ist. Er besitzt jedoch keinen türkischen Passe mehr, sondern ist jetzt deutscher Staatsangehöriger.

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Um dessen Rückkehr aus der Türkei zu erzwingen und ihn finanziell auszutrocknen, hat das Landgericht Frankenthal sämtliche Vermögenswerte beschlagnahmt. Laut Gerichtsbeschluss darf auch das Café Solo, das zur Hälfte dem Beschuldigten gehört, nicht verkauft werden. In dem Beschluss wird erläutert, dass sich die Ehefrau des Beschuldigten im Auftrag der beiden Söhne, die als Miteigentümer des Anwesens sind, um einen Verkauf des Lokals samt Grundstück bemühen. Das Lokal ist weiterhin geöffnet. Die Staatsanwaltschaft habe dies auch zur Kenntnis genommen und beobachte genau, wohin die Einnahmen aus dem Café-Betrieb fließen, hatte der Leitende Oberstaatsanwalt Hubert Ströber dieser Redaktion kürzlich bestätigt.

Ressortleitung Teamleiter der Redaktionen Metropolregion und Südhessen Morgen

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