Staatsanwaltschaft Mannheim

Nach Messerattacke in Altenbach: Tatverdächtiger soll dauerhaft in psychiatrisches Krankenhaus

Im April soll ein 58-Jähriger mehrfach auf einen 56-jährigen Mann eingestochen und diesen dadurch lebensgefährlich verletzt haben. Laut Staatsanwaltschaft soll er die Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen haben

Von 
Yelin Türk
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Kriminaltechniker sichern nach dem Messerangriff im Altenbacher Birkenweg im April Spuren am Tatort. © René Priebe

Altenbach. Es war ein Schreck für die Bürgerinnen und Bürger des Schriesheimer Stadtteils Altenbach: Am Morgen des 18. April 2024 soll ein 58-Jähriger mehrfach auf einen 56-jährigen Mann eingestochen und diesen dadurch lebensgefährlich verletzt haben. Seitdem befindet sich der Tatverdächtige in Gewahrsam.

Nun hat die Staatsanwaltschaft Mannheim gegen den mutmaßlichen Täter bei der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Mannheim eine Antragsschrift eingereicht, mit dem Ziel, diesen dauerhaft in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen. Laut einer Pressemitteilung wird ihm in der Antragsschrift versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zur Last gelegt. Nach dem vorläufigen Ergebnis eines psychiatrischen Gutachtens soll der Mann die Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen haben.

Neue Erkenntnisse zur Messerattacke im Schriesheimer Stadtteil Altenbach

Laut Staatsanwaltschaft gäbe es außerdem neue Erkenntnisse zum mutmaßlichen Ablauf der Tat: So soll der Tatverdächtige zuvor in seinem Haus mit dem 56-jährigen Geschädigten, der seit Kurzem bei ihm wohnte, in Streit geraten sein. Im Laufe dieses Streites habe der 58-Jährige das Opfer bereits mit einem Messer angegriffen. Danach sei der 56-Jährige mit einem Sprung aus dem Fenster geflüchtet, wodurch er einen Mittelfuß- und Sprungbeinbruch erlitt und nicht mehr laufen konnte.

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Der Tatverdächtige habe daraufhin das Haus verlassen, sich auf das Opfer gesetzt und mit seinem Messer mehrmals auf verschiedene Körperregionen eingestochen. Als sich der Geschädigte nicht mehr wehren konnte und sich eine Zeugin näherte, soll sich der 58-Jährige zurück in sein Haus begeben haben. Der 56-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt und musste notoperiert werden. Er erlitt Schnitt- und Stichverletzungen unter anderem im Brustraum, im Bereich der Wirbelsäule, des Nackens, des Gesichts und beider Oberarme.

Tatverdächtiger in psychiatrischem Krankenhaus

Das Landgericht hat nunmehr über die Zulassung der Antragsschrift zu entscheiden. Nachdem sich der 58-Jährige nach der Festnahme zunächst in Untersuchungshaft befand, wurde er zwischenzeitlich aufgrund eines Unterbringungsbefehls des Landgerichts Mannheim in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.

Dass der Verdächtige an einer psychischen Erkrankung leiden könnte, hatte sich bereits länger angedeutet. So hatte die Staatsanwaltschaft bereits bei einer Anfrage dieser Redaktion im Juli darauf hingewiesen, dass noch das Ergebnis eines Gutachtens abzuwarten sei, bevor es zu einer Anklage – oder wie jetzt geschehen – zu einer Antragsschrift komme.

Auch der damalige Ortsvorsteher, Herbert Kraus, hatte im Gespräch mit dieser Redaktion gesagt: „Die Person, die das gemacht haben soll, ist aus ärztlicher Sicht sicherlich interessant.“ Er hatte den Verdächtigen als „intelligenten Sonderling“ beschrieben

Redaktion

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