Frankenthal. Vor dem Frankenthaler Landgericht wird am Freitag der Prozess gegen einen 26-jährigen Somalier fortgesetzt, der im Oktober zwei Männer im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim getötet und einen weiteren lebensgefährlich verletzt haben soll. Die Staatsanwaltschaft hat ihn wegen Mordes und versuchten Mordes angeklagt.
Am Freitag will die Kammer den einzigen Überlebenden des Angriffs befragen, der im Prozess auch als Nebenkläger auftritt. Der Mann war bei der Attacke lebensgefährlich verletzt worden, eine Not-Operation rettete sein Leben. Außerdem soll ein Ermittler dem Gericht einen audiovisuellen Überblick über die Tatorte und den Tathergang geben.
Am ersten Prozesstag hatte sich der angeklagte Liban M. erstmals zu den Vorwürfen geäußert – und ein Geständnis abgelegt. Er habe die Männer mit einem Küchenmesser angegriffen, um sie „zu verletzen oder zu töten“, sagte M. zu Beginn des Verfahrens. Das Resultat seiner Attacke sei ihm letztlich egal gewesen. Er habe einen der beiden Handwerker für den Nachbarn seiner Ex-Freundin gehalten, der die Familie bedroht habe und ein „schlechter Mensch“ sei. Gegen diesen Nachbarn habe er „kämpfen“ wollen. Die anderen Männer habe er niedergestochen, weil er geglaubt habe, sie gehörten zur Familie des Nachbarn.
Vor Prozessbeginn hatte M. gegenüber einem psychiatrischen Sachverständigen angegeben, bewusst deutsche Männer angegriffen zu haben – aus Eifersucht und Wut darüber, dass seine Ex-Freundin ihn verlassen habe. Nähere Angaben wollte er dazu am ersten Prozesstag nicht machen.
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