Militär

Kondensstreifen über Metropolregion: Flugsicherung erklärt Phänomen

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kako
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"Ist das Kunst?", fragt unser Fotograf, nachdem er dieses Werk am Mannheimer Himmel entdeckt hat. © Manfred Rinderspacher

Rhein-Neckar. Ein wenig erinnerten sie an ein abstraktes Gemälde, diese verschnörkelten Kondensstreifen, die am Mittwochnachmittag den Himmel über der Metropolregion zierten. Etwa von Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen, Speyer, Alzey, Ladenburg und Hirschberg aus waren die weißen Schnörkel zu sehen, wie zahlreiche Bilder zeigen, die Leserinnen und Leser auf der Facebook-Seite des „Mannheimer Morgen“ gepostet haben.

Dann begann auch gleich das Rätselraten, woher die Kondensstreifen wohl stammen: Wetterdaten-Erhebungen, betrunkene Piloten, Alien-Botschaften - die meist humorvollen Spekulationen reichten weit. „Sieht aus wie die Taktikbesprechung vor dem Spiel der Nationalmannschaft gestern“, kommentierte etwa Dennis Weigel. Ein Anruf bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) bringt Aufklärung.

„Es handelte sich um militärische Flugmanöver“, erklärt DFS-Sprecher Boris Pfetzing, „dabei werden normalerweise Luftbetankungen oder taktische Manöver bis hin zum Luftkampf geübt.“ Diese folgen bestimmten festgelegten Patterns, also Bewegungsmustern. Das erkläre auch, warum am Dienstag und am Mittwoch fast identische Kondensstreifen-Zeichnungen zu sehen waren, so Pfetzing. Der Luftverkehr in Deutschland ist nach dem Modell der zivil-militärischen Integration organisiert. Das bedeutet, dass die DFS sowohl den zivilen als auch den militärischen Luftverkehr im deutschen Luftraum kontrolliert.


Das Militär kann aber, beispielsweise für Übungen wie am Mittwoch, ausgewiesene Zonen vorübergehend belegen. „Wir leiten währenddessen die zivilen Flugzeuge um das Gebiet herum“, erläutert der DFS-Sprecher. Der Übungsluftraum TRA 305 (TRA steht für englisch „temporary reserved airspace“ - „zeitweilig reservierter Luftraum“) über der Pfalz und dem Rhein-Neckar-Gebiet sei am Dienstag und Mittwoch von der Luftwaffe „reserviert“ gewesen.

Am Mittwochabend meldete die DFS, dass es Eurofighter aus dem Fliegerhorst Nörvenich in Nordrhein-Westfalen und Tornados aus Büchel (Rheinland-Pfalz, Kreis Cochem-Zell) gewesen waren, die über Mannheim und Karlsruhe die Muster in den Himmel malten.  

Flugverkehr

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