Bensheim. Nach dem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Straße „Im Entich“ am frühen Sonntagmorgen liegen der Polizei nun erste Erkenntnisse vor. Demnach schließen die Ermittler Brandstiftung als Ursache aus. „Es liegen keine Hinweise auf Vorsatz vor“, bestätigte ein Sprecher auf Nachfrage dieser Zeitung.
Ausgebrochen sei das Feuer in der Küche, zurzeit gehe man von Fahrlässigkeit aus. Allerdings dauerten die Ermittlungen noch an, mit einem Abschluss könne unter Umständen Ende dieser Woche gerechnet werden. Eine Schadenshöhe konnten die Beamten nach wie vor nicht nennen. „Das ist schwer zu beziffern zum jetzigen Zeitpunkt, weil nicht nur eine, sondern weitere Wohnungen und das Treppenhaus betroffen sind.“
Als das Feuer aufbrach, hielten sich der Wohnungsinhaber und eine Bekannte dort auf. Sie entkamen ins Freie und mussten auch nicht zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Mittlerweile konnten einige Bewohner wieder ins Gebäude zurückkehren, nach Schätzungen der Feuerwehr dürften jedoch vier bis fünf Wohnungen momentan nicht bewohnbar sein.
DRK übernahm die Versorgung
Der Hauseigentümer hat sich nach Auskunft von Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn nun um die Unterbringung der Menschen gekümmert. Diese waren in der Nacht zunächst vom DRK in der Rheinstraße provisorisch versorgt und danach teilweise in den Zelten der Flüchtlingsunterkunft auf dem Festplatz am Berliner Ring untergebracht worden. Im Haus hat eine Spezialfirma für die Sanierung von Brandschäden ihre Arbeit aufgenommen.
Das Feuer löste – wie berichtet – einen Großeinsatz aus. 140 Männer und Frauen beteiligten sich an den Lösch- und Rettungsarbeiten. Über die Drehleitern der Feuerwehren Bensheim und Heppenheim wurden die Flammen bekämpft, außerdem konnten so zwölf Personen von Fenstern und Balkonen in Sicherheit gebracht werden.
Zwei Bewohner mussten mit Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden, zwei Feuerwehrleute wurden leicht verletzt. Ein 40-Jähriger starb nach einem Sprung aus dem Treppenhaus im fünften Stock. Nach Einschätzung der Rettungskräfte hätte der Mann überleben können, wenn er in der Wohnung geblieben oder dorthin zurückgekehrt wäre. Der Niederländer war zu Besuch bei einer befreundeten Familie, die in dem Haus lebt.
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